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Individualisierung und mobile Dienste am Beispiel der Medienbranche

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5 Inhalteverwertung im <strong>mobile</strong>n Internet 261<br />

Dienstanpassung ist daher nur möglich, wenn <strong>der</strong> jeweilige Teilnehmer über ein<br />

GPS-fähiges Endgerät verfügt, eine <strong>Individualisierung</strong> auf <strong>Dienste</strong>bene kann<br />

darüber hinaus entwe<strong>der</strong> nur verhaltensbezogen erfolgen o<strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>t eine<br />

individuelle Authentifizierung des Nutzers beim jeweiligen Dienstanbieter.<br />

Es kann zus<strong>am</strong>mengefasst werden, dass die verteilte Systemarchitektur des<br />

<strong>mobile</strong>n Internet <strong>und</strong> die typischerweise geringe inhaltliche Tiefe <strong>mobile</strong>r <strong>Dienste</strong><br />

dazu führen, dass einerseits insges<strong>am</strong>t nur wenig Wissen über die individuellen<br />

Präferenzen <strong>mobile</strong>r Nutzer existiert <strong>und</strong> dieses Wissen an<strong>der</strong>erseits in zwischen<br />

Mobilfunkbetreiber <strong>und</strong> Dienstanbieter verteilten Nutzermodellen gespeichert<br />

ist. Neben <strong>der</strong> geringen Aussagekraft <strong>der</strong>artig verteilter Partialmodelle des<br />

Nutzerverhaltens für die inhaltlichen Präferenzen eines Nutzers ist eine verteilte<br />

Modellierung vor dem Hintergr<strong>und</strong> einer <strong>Individualisierung</strong> <strong>mobile</strong>r <strong>Dienste</strong> mit<br />

einer Reihe weiterer Probleme verb<strong>und</strong>en: 669 Der Nutzer muss für die individuelle<br />

Authentifizierung beim Dienstanbieter persönliche Daten mehrfach explizit<br />

bei verschiedenen adaptiven <strong>Dienste</strong>n angeben. Es entsteht zum einen ein erhöhter<br />

Aufwand durch die mehrfache Dateneingabe. Zum an<strong>der</strong>en kann <strong>der</strong><br />

Nutzer den Überblick darüber verlieren, für welche <strong>Dienste</strong> welche Daten herausgegeben<br />

wurden. Insbeson<strong>der</strong>e eine datenschutzrechtliche Überprüfung<br />

hinsichtlich einer Wahrung von Vertraulichkeit <strong>und</strong> Transparenz personenbezogener<br />

Daten wird häufig nicht gewährleistet. Für einen Dienstanbieter ist die<br />

Entwicklung adaptiver Anwendungen darüber hinaus mit einem hohen Implementierungsaufwand<br />

verb<strong>und</strong>en, da für jede Anwendung eine eigene Nutzermodellierungskomponente<br />

geschaffen werden muss. Zudem können dezentral<br />

erhobene Nutzerdaten keiner qualitativen Kontrolle bzgl. Aktualität o<strong>der</strong> Wahrheit<br />

unterzogen werden, wodurch die Aussagekraft <strong>der</strong> erhobenen Nutzermodelle<br />

auf den Inhaltebereich des jeweiligen <strong>Dienste</strong>s beschränkt ist.<br />

Eine Lösung für das Problem bestünde theoretisch darin, die jeweiligen<br />

Partialmodelle eines Nutzers bei verschiedenen <strong>Dienste</strong>n <strong>und</strong> ggf. sogar<br />

<strong>Dienste</strong>plattformen zu einem gemeins<strong>am</strong>en Modell zu aggregieren. Eine<br />

<strong>der</strong>artige Aggregation besäße eine Reihe von Vorteilen: Durch Kombination<br />

<strong>der</strong> Partialmodelle können positive Synergieeffekte für die jeweiligen <strong>Dienste</strong><br />

entstehen. Zudem wächst die Aktualität des in einem dienstübergreifend integrierten<br />

Nutzermodell beinhalteten Nutzerwissens für alle adaptiven Anwendungen.<br />

Aus Sicht des Nutzers wird darüber hinaus die Handhabung adaptiver<br />

Anwendungen vereinfacht, da red<strong>und</strong>ante Dateneingaben entfallen. Schließlich<br />

besteht aus Entwicklersicht die Möglichkeit, Teile des <strong>Individualisierung</strong>smechanismus<br />

mehrfach für verschiedene <strong>Dienste</strong> zu verwenden <strong>und</strong> d<strong>am</strong>it den<br />

Implementierungsaufwand zu senken. Eine <strong>der</strong>artige dienstübergreifende Modellierung<br />

von Nutzerpräferenzen stellt allerdings erhöhte Anfor<strong>der</strong>ungen an die<br />

Repräsentation <strong>der</strong> Partialmodelle eines Nutzers durch die jeweiligen <strong>Dienste</strong>:<br />

Wie bereits in Abschnitt 4.2.1.2 erläutert wurde, erfolgt die Nutzermodellierung<br />

eines <strong>Individualisierung</strong>ssystems üblicherweise in impliziter Form, als eingebetteter<br />

Bestandteil des Systems, bspw. in Form progr<strong>am</strong>miersprachenspezifischer<br />

Softwareobjekte. D<strong>am</strong>it die jeweiligen Partialmodelle eines Nutzers je-<br />

669 Vgl. Wörndl (2003).

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