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Individualisierung und mobile Dienste am Beispiel der Medienbranche

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4 <strong>Individualisierung</strong> von Mediengütern<br />

<strong>und</strong> nicht relevanten Elemente verglichen. Dadurch können für ein Anfrage/Ergebnis-Paar<br />

vier Prüfkriterien gebildet werden (vgl. Abbildung 4-24).<br />

relevant<br />

nicht<br />

relevant<br />

enthalten nicht enthalten<br />

Treffer (T)<br />

(relevante<br />

empfohlene Inhalte)<br />

Ballast (B)<br />

(nicht-relevante<br />

empfohlene Inhalte)<br />

Nutzen Kosten<br />

Versäumnis (V)<br />

(relevante nichtempfohlene<br />

Inhalte)<br />

Korrekte<br />

Zurückweisung (Z)<br />

(nicht-relevante nichtempfohlene<br />

Inhalte)<br />

Abbildung 4-24: Prüfkriterien für die <strong>Individualisierung</strong>squalität<br />

Precision: T<br />

P = =<br />

T + B<br />

Recall:<br />

Fallout:<br />

T<br />

R = =<br />

T + V<br />

Treffer<br />

Anzahl empfohlener Inhalte<br />

Treffer<br />

Anzahl relevanter Inhalte<br />

B<br />

Ballast<br />

F = =<br />

B + Z Anzahl nichtrelevanter Inhalte<br />

Als „richtige Empfehlungen“ werden solche Empfehlungen gewertet, die relevante<br />

Inhalte enthalten (T), o<strong>der</strong> solche, die keine falschen Inhalte enthalten<br />

(Z). Als falsche Empfehlungen gelten dagegen solche, die entwe<strong>der</strong> unerwünschte<br />

Inhalte enthalten (B) o<strong>der</strong> erwünschte Inhalte nicht empfehlen (V).<br />

Die Genauigkeit eines Suchsystems kann quantitativ anhand des Quotienten<br />

aus Treffern <strong>und</strong> <strong>der</strong> Summe aus Treffern <strong>und</strong> Ballast berechnet werden. 505 Die<br />

Vollständigkeit des Ergebnisses kann demgegenüber als Quotient aus Treffern<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> insges<strong>am</strong>t relevanten Inhalte bestimmt werden. Dabei verhalten<br />

sich Genauigkeit <strong>und</strong> Vollständigkeit eines Systems üblicherweise gegenläufig.<br />

Die Effektivität eines Systems kann bestimmt werden durch den<br />

Quotienten aus dem Ballast in den Empfehlungen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> insges<strong>am</strong>t<br />

nicht relevanten Dokumente.<br />

Wie bereits in Abschnitt 4.2 gezeigt wurde, ist die <strong>der</strong> <strong>Individualisierung</strong>squalität<br />

zugr<strong>und</strong>e liegende Frage, welche Inhalte durch das Regelwerk des <strong>Individualisierung</strong>ssystems<br />

selektiert bzw. vernachlässigt werden, hochgradig von<br />

<strong>der</strong> jeweils eingesetzten <strong>Individualisierung</strong>stechnik abhängig. Zwar existieren<br />

bereits in <strong>der</strong> Literatur vergleichende Untersuchungen <strong>der</strong> Qualität individualisierter<br />

<strong>und</strong> nichtindividualisierter Güter, nach Kenntnisstand des Autors existiert<br />

jedoch noch keine Gegenüberstellung <strong>der</strong> <strong>Individualisierung</strong>squalität verschiedener<br />

Techniken. Eine solche Gegenüberstellung wird im folgenden Abschnitt<br />

<strong>am</strong> <strong>Beispiel</strong> prototypischer Systemrealisierung für den Internetauftritt <strong>der</strong> Universität<br />

Göttingen vorgenommen. Insofern davon auszugehen ist, dass unter<br />

den in Abschnitt 4.2 dargelegten Systemvarianten die methodische Distanz<br />

zwischen Selbstselektionssystemen (mit einem hohen Maß an Nutzerinteraktion)<br />

<strong>und</strong> beobachtungsbasierten Filtern (ohne explizite Nutzerinteraktion) <strong>am</strong><br />

Größten ist, wird die weitere Untersuchung aus Umfangsgründen auf eine Gegenüberstellung<br />

dieser beiden Varianten reduziert.<br />

505 Als Referenzwert: Griesbaum/Rittberger/Bekavac (2002) ermitteln für die deutsche Ausgabe <strong>der</strong> Onlinesuchmaschine<br />

Google einen Präzisionsgrad von knapp 59%.

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