11.01.2013 Aufrufe

Individualisierung und mobile Dienste am Beispiel der Medienbranche

Individualisierung und mobile Dienste am Beispiel der Medienbranche

Individualisierung und mobile Dienste am Beispiel der Medienbranche

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

5 Inhalteverwertung im <strong>mobile</strong>n Internet 233<br />

auch als spezifische „Kompetenz“ eines Mediums bezeichnet. 619 Des Weiteren<br />

ist vor dem Hintergr<strong>und</strong> <strong>der</strong> bereits in Kapitel 3 dargestellten wachsenden inhaltlichen<br />

Differenzierung <strong>der</strong> Medienmärkte eine zunehmend nutzergruppenspezifische<br />

Segmentierung <strong>der</strong> medienspezifischen Ausprägungen des jeweiligen inhaltlichen<br />

Profils festzustellen. 620 Für die im Weiteren angestrebte Identifikation<br />

potenzieller Handlungsfel<strong>der</strong> aus Sicht eines Medienunternehmens im <strong>mobile</strong>n<br />

Internet ist daher zunächst zu prüfen, ob die medientypische Marktsegmentierung<br />

anhand inhaltlicher <strong>und</strong> zielgruppenbezogener Kriterien auf Onlinemärkten<br />

im Allgemeinen bzw. dem Markt für <strong>mobile</strong> <strong>Dienste</strong> im Speziellen zu übertragen<br />

ist. Im Folgenden werden Aufbau <strong>und</strong> Bef<strong>und</strong>e einer zu diesem Zweck angestellten<br />

Voruntersuchung zur Nutzungsform <strong>mobile</strong>r <strong>Dienste</strong> vorgestellt.<br />

5.3.2.2.1 gibt einen Überblick über Methodik <strong>und</strong> Aufbau <strong>der</strong> Untersuchung,<br />

Abschnitt 5.3.2.2.2 erläutert die Ergebnisse <strong>der</strong> Untersuchung <strong>und</strong> Abschnitt<br />

5.3.2.2.3 fasst die Bef<strong>und</strong>e für den Untersuchungsgegenstand <strong>der</strong> angestrebten<br />

Akzeptanzanalyse zus<strong>am</strong>men.<br />

5.3.2.2.1 Methodik <strong>und</strong> Aufbau <strong>der</strong> Untersuchung<br />

Ein zentrales Dilemma <strong>der</strong> Mediennutzungs- <strong>und</strong> -wirkungsforschung besteht<br />

darin, dass die Bedingungen, die zur Nutzung o<strong>der</strong> Nichtnutzung eines Mediums<br />

führen, häufig komplexer Natur sind, weshalb Verän<strong>der</strong>ungen in den<br />

medialen Nutzungsformen nur schwer prognostizierbar o<strong>der</strong> nur ex-post anhand<br />

<strong>der</strong> wahrnehmbaren Verän<strong>der</strong>ungen des Konsumverhaltens festzustellen<br />

sind. Ein etabliertes Hilfsmittel, um dennoch verhältnismäßig gesicherte<br />

Prognosen über mittelfristige Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Mediennutzung machen zu<br />

können, besteht darin, das aktuelle Verhalten von solchen Konsumentengruppen<br />

zu beobachten, denen eine gewisse Vorreiterrolle auch für den Nutzungswandel<br />

<strong>der</strong> übrigen Konsumentengruppen zugesprochen wird. Als <strong>der</strong>artige<br />

Trendgruppen gelten dabei solche Konsumenten, die eine vergleichsweise<br />

hohe Adoptionsgeschwindigkeit von digitaler Medientechnik besitzen.<br />

Dazu gehören insbeson<strong>der</strong>e die Gruppe <strong>der</strong> 14-19jährigen bzw. <strong>der</strong> 20-<br />

39jährigen <strong>und</strong> die Gruppe <strong>der</strong> sog. „Onliner“, also Konsumenten, die Onlinemedien<br />

regelmäßig im Alltag nutzen. 621<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> dieser Trendgruppenbestimmung wurde im Zus<strong>am</strong>menhang<br />

mit <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit im Sommer 2004 eine Erhebung des Nutzungsverhaltens<br />

<strong>mobile</strong>r <strong>Dienste</strong> durchgeführt, die in erster Linie eine junge<br />

Zielgruppe, vorwiegend aus dem universitären Umfeld, adressierte. Trotz etwaiger<br />

verzerren<strong>der</strong> Befragungseffekte durch den Ausschluss solcher Konsu-<br />

619 Vgl. Gerhards/Klingler (2003); Blödorn/Gerhards (2004); Gerhards/Klingler (2004). Bspw. wird dem<br />

Fernsehen im Bereich von Hintergr<strong>und</strong>informationen zu Deutschland <strong>und</strong> <strong>der</strong> ganzen Welt eine hohe<br />

Informationskompetenz zugeschrieben, während Radio <strong>und</strong> Tageszeitungen Informationskompetenzen<br />

speziell für regionale Ereignisse besitzen. Gleichwohl besitzen Radio <strong>und</strong> Fernsehen neben ihrer<br />

Informationskompetenz zusätzlich eine ausgeprägte Entspannungs- <strong>und</strong> Unterhaltungsfunktion in<br />

Verbindung mit <strong>der</strong> Verbreitung von Musik (Radio) o<strong>der</strong> Film <strong>und</strong> Serie (Fernsehen).<br />

620 Vgl. Hickethier (1998); Schönbach/Preiser (1998); Gerhards/Klingler (2004).<br />

621 Vgl. Gerhards/Klingler (2003) <strong>und</strong> Gerhards/Klingler (2004).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!