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Individualisierung und mobile Dienste am Beispiel der Medienbranche

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2 Gr<strong>und</strong>lagen 43<br />

2.3.1 Mobilität im Rahmen von Anwendungssystemen<br />

Traditionell spielt Mobilität im Sinne räumlicher Entfernungen im Zus<strong>am</strong>menhang<br />

mit <strong>der</strong> technischen Realisierung von Anwendungssystemen lediglich eine<br />

untergeordnete Rolle. 169 Stattdessen wird in <strong>der</strong> Informatik üblicherweise von<br />

räumlichen Gegebenheiten abstrahiert, wodurch gemäß dem Prinzip <strong>der</strong> so genannten<br />

Zugriffs- o<strong>der</strong> Verteilungstransparenz die logische Unabhängigkeit von<br />

Informationen <strong>und</strong> ihrem physischen Speicherort gewährleistet wird. 170 Erst<br />

durch die Möglichkeiten einer drahtlosen Datenkommunikation rückt auch die<br />

physische Mobilität von Endgeräten <strong>und</strong> Nutzern in den Mittelpunkt des Interesses.<br />

Um eine solche Mobilität von Nutzern <strong>und</strong> Endgeräten gewährleisten zu<br />

können, müssen Kommunikationssysteme allerdings Basisfunktionalitäten zur<br />

Verfügung stellen, um die Mobilität eines Nutzers o<strong>der</strong> Endgeräts transparent<br />

zu unterstützen. Aus technischer Sicht kann dabei zwischen primären <strong>und</strong> sek<strong>und</strong>ären<br />

Mobilitätsformen unterschieden werden. 171<br />

Zu den primären Mobilitätsformen zählen (1) Endgerätemobilität, (2) Personenmobilität,<br />

(3) Dienstmobilität <strong>und</strong> (4) Sitzungsmobilität. Sek<strong>und</strong>äre Mobilitätsformen<br />

decken dagegen systemtechnische <strong>und</strong> administrative Aspekte <strong>der</strong><br />

primären Mobilitätsformen ab <strong>und</strong> glie<strong>der</strong>n sich in Intrasystem- <strong>und</strong> Intersystemmobilität<br />

sowie intraorganisationale <strong>und</strong> interorganisationale Mobilität.<br />

(1) Unter Endgerätemobilität wird die räumliche Beweglichkeit von portablen<br />

Geräten wie z.B. Mobiltelefonen, Notebooks, etc. verstanden. Endgerätemobilität<br />

wird durch Kommunikationsnetze entwe<strong>der</strong> in Form kontinuierlicher (bei<br />

drahtloser Verbindung) o<strong>der</strong> diskreter Endgerätemobilität unterstützt. Bei <strong>der</strong><br />

diskreten (üblicherweise drahtgeb<strong>und</strong>enen) Endgerätemobilität ist das Gerät<br />

transparent für die genutzten <strong>Dienste</strong> an verschiedenen Zugangspunkten mit<br />

dem Kommunikationsnetz verb<strong>und</strong>en (z. B. Telefondosen in verschiedenen<br />

Räumen). Demgegenüber kann ein Endgerät auf Gr<strong>und</strong>lage des schnurlosen<br />

DECT-Standard (Digital Enhanced Cordless Telecommunications) kontinuierlich<br />

in verschiedenen Räumen verwendet werden, solange es über Funk mit<br />

seiner Basisstation verb<strong>und</strong>en bleibt. Eine kontinuierliche Dienstnutzung eines<br />

Teilnehmers über den Wirkungsbereich einer Sendestation hinaus erfor<strong>der</strong>t zusätzlich<br />

das Weiterreichen <strong>der</strong> Funkverbindung durch so genanntes „Handover“<br />

zwischen verschiedenen Sendestationen (Mikromobilität) <strong>und</strong> das Weiterreichen<br />

<strong>der</strong> Verbindung durch so genanntes „Ro<strong>am</strong>ing“ zwischen Mobilfunknetzen<br />

verschiedener Betreiber (Makromobilität).<br />

(2) Personenmobilität ermöglicht es einem Nutzer, unabhängig von dem aktuellen<br />

Netzzugangspunkt <strong>und</strong> dem gerade verwendeten Endgerät, seine Identität<br />

gegenüber dem Netz aufrecht zu erhalten. Notwendig hierfür ist die Verfügbarkeit<br />

<strong>der</strong> Benutzerprofile über Endgerät-, Betreiber- <strong>und</strong> Netzgrenzen hinweg.<br />

Die Voraussetzung für die Inanspruchnahme <strong>der</strong> <strong>Dienste</strong> stellt eine Registrierung<br />

des Nutzers im Netz mit seinen Identifikationsmerkmalen (z.B. durch eine<br />

169 Vgl. Hess et al. (2005).<br />

170 Vgl. Coulouris/Dollimore/Kindberg (2002), S. 42 f.<br />

171 Vgl. Küpper/Reiser/Schiffer (2004).

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