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Individualisierung und mobile Dienste am Beispiel der Medienbranche

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146<br />

4 <strong>Individualisierung</strong> von Mediengütern<br />

Enthält ein neu erzeugter Inhalt im Inhaltearchiv des Anbieters ähnliche Merkmale<br />

– signalisiert durch eine signifikante Häufigkeit ähnlicher Begriffe – wird<br />

das ursprüngliche Präferenzmaß durch die sog. „a posteriori Wahrscheinlichkeit“<br />

gewichtet. Die a posteriori Wahrscheinlichkeit zeigt an, dass ein Inhalt X,<br />

<strong>der</strong> die Merkmale xi enthält, in <strong>der</strong> Präferenzklasse Cj eingeordnet wurde. Nach<br />

<strong>der</strong> (naiven) Bayesschen Annahme, die besagt, dass alle Merkmale xi eines<br />

Inhalts X unabhängig sind, kann die a posteriori Wahrscheinlichkeit berechnet<br />

werden gemäß Ausdruck 4.2.2.3-1 (wobei D die Anzahl <strong>der</strong> Merkmale in Klasse<br />

Cj bestimmt). Die Zuordnungswert (REC) eines Inhalts im Themenbereich j des<br />

Distributionsformats des Inhalteanbieters wird (in Erweiterung zu Ausdruck<br />

4.2.2.1-1) berechnet gemäß 4.2.2.3-2.<br />

P<br />

( )<br />

( C ) D<br />

j<br />

C j x = ⋅ ∏ P(<br />

xi<br />

C j )<br />

P(<br />

xi<br />

) i = 1<br />

⋅ [ P(<br />

C ) P(<br />

C C ) ]<br />

P<br />

REC j +<br />

j<br />

i<br />

(4.2.2.3-1)<br />

= β (4.2.2.3-2)<br />

Übersteigt bspw. aufgr<strong>und</strong> einer hohen semantischen Passgenauigkeit eines<br />

neu erstellten Inhalts dessen kalkulierter Empfehlungswert dem ursprünglichen<br />

Klassifikationsschwellenwert, wird das zugehörige Themenfeld für die Dauer<br />

<strong>der</strong> Sitzung in die jeweils höhere Präferenzklasse <strong>und</strong> d<strong>am</strong>it einer höher liegende<br />

Darstellungsebene eingeordnet. Bei einem neuen Aufruf des Inhalteangebots<br />

wird wie<strong>der</strong> die ursprüngliche Klassifikationsreihenfolge verwendet, die<br />

Selektion einzelner Nachrichtenbeiträge folgt also dem Prinzip „Ziehen mit Zurücklegen“.<br />

Abbildung 4-15 zeigt den Ablauf des <strong>Individualisierung</strong>sverfahrens.<br />

Neuer<br />

Nutzer?<br />

ja nein<br />

bekannte<br />

Inhalte?<br />

nein ja<br />

REC = P ( C j )<br />

REC = ββ<br />

⋅ [ P ( C ) + P ( C A ) ]<br />

Abbildung 4-15: Kombination aus Selbstselektion <strong>und</strong> eigenschaftsbasiertem Filtern<br />

4.2.3 <strong>Individualisierung</strong> auf Gr<strong>und</strong>lage von Empfehlersystemen<br />

Die Verwendung des eigenschaftsbasierten Filterverfahrens zur <strong>Individualisierung</strong><br />

des Produktangebots besitzt in <strong>der</strong> Praxis zwei Schwachstellen: 481 Erstens<br />

kann das Verfahren nur bei solchen Produkten angewandt werden, <strong>der</strong>en Inhalt<br />

einfach rechnergestützt analysierbar ist. Es versagt jedoch bei Produkten, die<br />

481 Vgl. Melville/Mooney/Nagarajan (2002), S. 1.<br />

j<br />

j i

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