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Individualisierung und mobile Dienste am Beispiel der Medienbranche

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1 Einleitung 7<br />

feld zumeist sektoral, d.h. in Segmenten, die anhand <strong>der</strong> unterschiedlichen<br />

Trägermedien gebildet werden. Im Bereich medienorientierter Ansätze kann<br />

weiter eine managementorientierte <strong>und</strong> eine ökonomische Perspektive unterschieden<br />

werden. Betrachtungsgegenstand <strong>der</strong> Medienökonomie bilden ökonomische<br />

Aggregate, also Unternehmen, Märkte o<strong>der</strong> Branchen. Ansätze <strong>der</strong><br />

Kommunikations- bzw. <strong>der</strong> Finanzwissenschaft untersuchen dabei im Wesentlichen<br />

die Rolle <strong>der</strong> Medien innerhalb gesellschaftlicher Strukturen, insbeson<strong>der</strong>e<br />

vor dem Hintergr<strong>und</strong> von Konzentrationstendenzen in den Medienmärkten.<br />

Industrieökonomische Ansätze fokussieren auf Wettbewerbsstrukturen innerhalb<br />

<strong>der</strong> unterschiedenen Mediensegmente <strong>und</strong> leiten daraus betriebwirtschaftliche<br />

Handlungsstrategien in Bezug auf betriebliche Ressourcen o<strong>der</strong> marktbezogenes<br />

Wettbewerbsverhalten ab. 15 Die Herangehensweise im Medienmanagement<br />

ist demgegenüber funktionsorientiert, untersucht werden betriebliche Teilbereiche<br />

wie Produktion, Vermarktung <strong>und</strong> Finanzierung innerhalb von<br />

Medienunternehmen. 16<br />

Neuere Beiträge in <strong>der</strong> Medienwirtschaft thematisieren Mechanismen <strong>der</strong> Inhaltsvermarktung<br />

unter <strong>der</strong> Bedingung digitaler Erzeugung <strong>und</strong> Distribution. 17<br />

Dabei wird bewusst die Sichtweise <strong>der</strong> traditionellen <strong>Medienbranche</strong> verlassen<br />

<strong>und</strong> eine breitere informationsorientierte Sichtweise, die mitunter auch als „Internetökonomie“<br />

bezeichnet wird. 18 Hass benennt zwei zentrale Anwendungsfel<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> informationsorientierten Sichtweise in <strong>der</strong> Forschung <strong>der</strong> Medienwirtschaft:<br />

die Analyse <strong>der</strong> intermedialen Konkurrenz, insbeson<strong>der</strong>e in Bezug auf<br />

die Beziehung zwischen Internet <strong>und</strong> ausgewählten traditionellen Vermarktungsformen,<br />

<strong>und</strong> die Untersuchung <strong>der</strong> Auswirkungen <strong>der</strong> Konvergenzprozesse<br />

<strong>der</strong> im Rahmen <strong>der</strong> Internetökonomie interagierenden Branchen auf die Rolle<br />

von Medienunternehmen als Inhaltsproduzenten <strong>und</strong> -distributoren. 19<br />

Den Untersuchungsgegenstand <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit bilden neue technische<br />

Möglichkeiten zur Bündelung <strong>und</strong> Distribution von Inhalten in <strong>der</strong> <strong>Medienbranche</strong>.<br />

Aus Sicht <strong>der</strong> ökonomischen Medienwirtschaft adressiert diese Untersuchung<br />

sowohl funktionale als auch informationsorientierte Aspekte <strong>und</strong> ist<br />

daher in einem Überschneidungsbereich zwischen Medienmanagement <strong>und</strong><br />

15 Zu den deutschsprachigen Beiträgen zur industrieökonomisch ausgerichteten Medienökonomie gehören<br />

u.a. Sjurts (1996) <strong>und</strong> Sjurts (2002a), Heinrich (1999a), Heinrich (1999b) <strong>und</strong> Sennewald (1998);<br />

markt- bzw. ressourcenorientierte Betrachtungen finden sich darüber hinaus u.a. in Habann (1999),<br />

Wirtz (2001b).<br />

16 Deutschsprachige Beiträge zum Medienmanagement bilden u.a. Karmasin/Winter (2000), Wirtz<br />

(2001a) <strong>und</strong> Schumann/Hess (2002).<br />

17 Zu den informationsökonomischen Standardwerken zählen Kuhlen (1995), Shapiro/Varian (1999),<br />

Evans/Wurster (2000), Zerdick et al. (2001).<br />

18 Der Begriff <strong>der</strong> Internetökonomie findet explizit Verwendung bei Zerdick et a. (2001), synonym werden<br />

in an<strong>der</strong>en Beiträgen die Begriff „Network Economy“ u.a. in Shapiro/Varian (2001) o<strong>der</strong> „digital Economy“<br />

u.a. in Haertsch (2001) verwendet.<br />

19 Fragen intermedialer Konkurrenz werden u.a. thematisiert in Sennewald (1998), Sjurts (2002a) <strong>und</strong><br />

Sjurts (2002b); Konvergenzprozesse werden u.a. untersucht in Thielmann (2000), Zerdick et al.<br />

(2001), Scholz et al. (2001), Keuper (2002); Die Rolle <strong>der</strong> <strong>Medienbranche</strong> im Zuge <strong>der</strong> Konvergenz<br />

wird u.a. untersucht in Brandtweiner (2000), Vizjak/Ringlstetter (2001).

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