11.01.2013 Aufrufe

Individualisierung und mobile Dienste am Beispiel der Medienbranche

Individualisierung und mobile Dienste am Beispiel der Medienbranche

Individualisierung und mobile Dienste am Beispiel der Medienbranche

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

5 Inhalteverwertung im <strong>mobile</strong>n Internet 251<br />

WAP-gestützte <strong>Dienste</strong>) zurückzuführen ist, son<strong>der</strong>n in beson<strong>der</strong>er Weise davon<br />

abhängt, inwieweit es Inhalteanbietern gelingt, die bestehenden Beschränkungen<br />

<strong>der</strong> Rezeptionsbedingungen zu überwinden. Bereits in Abschnitt 4.3.4<br />

wurde im Zus<strong>am</strong>menhang mit <strong>der</strong> Prüfung <strong>der</strong> Bedingungen einer Vorteilhaftigkeit<br />

individueller Mediengüter festgestellt, dass <strong>Individualisierung</strong> in solchen<br />

Fällen tendenziell vorteilhaft gegenüber einer standardisierten Inhaltedistribution<br />

ist, in denen ein breites Inhalteangebot einer kleinen Menge davon interessieren<strong>der</strong><br />

o<strong>der</strong> – wie im Falle des <strong>mobile</strong>n Internet – übertragbarer <strong>und</strong> darstellbarer<br />

Inhalte gegenüber steht. Die in Abschnitt 5.3.1.2 vorgestellten<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> Akzeptanzanalyse von Wohlfahrt (2004) bestätigen die Vorteilhaftigkeitsvermutung<br />

von <strong>Individualisierung</strong>sformen für das <strong>mobile</strong> Internet.<br />

Neben dem nachweislichen Potenzial einer Anpassung des Inhalteangebots an<br />

individuelle Bedürfnisse <strong>und</strong> Präferenzen zeigt Abschnitt 5.2.2.1, dass im <strong>mobile</strong>n<br />

Internet darüber hinaus <strong>der</strong> jeweilige Aufenthaltsort eines Rezipienten ein<br />

sinnvolles Anpassungskriterium für angebotene Inhalte liefern kann.<br />

In <strong>der</strong> Forschung zu mobilitätsgerechten Anwendungsformen hat sich die<br />

Diktion etabliert, individuelle <strong>und</strong> ortsbezogene <strong>mobile</strong> <strong>Dienste</strong> unter dem Begriff<br />

„anpassungsfähiger“ o<strong>der</strong> „kontextadaptiver“ Anwendungen zus<strong>am</strong>menzufassen.<br />

In Abschnitt 5.4.1 wird <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitige Stand <strong>der</strong> Forschung in Bezug auf<br />

die Möglichkeiten einer <strong>der</strong>art kontextgerecht angepassten Inhaltedistribution<br />

dargestellt. Insofern eine kontextgerechte Anpassung <strong>der</strong> Inhaltedistribution in<br />

erster Linie auf den Fähigkeiten des Dienstanbieters beruht, die jeweils relevanten<br />

Bedingungen eines Abfragekontexts zu erfassen <strong>und</strong> zu verarbeiten, werden<br />

in Abschnitt 5.4.2 Beson<strong>der</strong>heiten <strong>und</strong> Lösungsansätze einer Kontextmodellierung<br />

für die Inhaltenachfrage im <strong>mobile</strong>n Internet vorgestellt. Vor dem<br />

Hintergr<strong>und</strong> <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Systemgütereigenschaft wurzelnden Natur des <strong>mobile</strong>n<br />

Internet als verteiltes System beruht ein umfassendes Kontextmodell <strong>der</strong> <strong>mobile</strong>n<br />

Inhaltenachfrage zwangsläufig auf einer Vielzahl von Quellen für kontextbezogene<br />

Daten. Dies wirft Fragestellungen im Zus<strong>am</strong>menhang mit Datenschutz<br />

<strong>und</strong> Zugriffskontrolle auf. Abschnitt 5.4.3 zeigt einen Lösungsansatz für die datenschutzkonforme<br />

Zugriffskontrolle eines <strong>der</strong>artigen verteilten Kontextmodells.<br />

Die Ergebnisse des Kapitels werden in Abschnitt 5.4.4 zus<strong>am</strong>mengefasst.<br />

5.4.1 Kontextadaptivität als Anfor<strong>der</strong>ung einer mobilitätsgerechten<br />

Inhaltebereitstellung<br />

Ein Datenverarbeitungssystem wird immer dann als anpassungsfähig o<strong>der</strong><br />

„kontextadaptiv“ bezeichnet, wenn es Informationen über die Situation <strong>der</strong> Systemabfrage<br />

einsetzt, um dem Benutzer relevante Informationen bzw. <strong>Dienste</strong><br />

anzubieten. 631 Um die reale Abfragesituation eines Systems maschinell erfahrbar<br />

zu machen, muss diese Situation in Form eines abstrakten, maschinell verständlichen<br />

Ereignisses, einem so genannten „Kontext“, erfasst werden. 632 Als<br />

631 Vgl. Dey/Abowd (2000); Marmasse/Schmandt (2002); Chen/Finin/Joshi (2003); Salber/Dey/Abowd<br />

(1999); Chen/Kotz (2002).<br />

632 Vgl. Kaspar/Diekmann/Hagenhoff (2005).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!