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Individualisierung und mobile Dienste am Beispiel der Medienbranche

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5 Inhalteverwertung im <strong>mobile</strong>n Internet 273<br />

die Profilspeicherung auf dem Endgerät weiterhin eine Übertragung personenbezogener<br />

Daten an den durch das Profil konfigurierten Dienst voraus, wodurch<br />

sich die übertragenen Daten <strong>der</strong> Kontrolle durch den Nutzer entziehen. Um<br />

zumindest das Transparenzproblem <strong>der</strong> Handhabung personenbezogener Daten<br />

durch einen Dienstanbieter zu min<strong>der</strong>n, wurde die bereits angesprochene<br />

„Platform for Privacy Preferences“ (P3P) als Austauschgr<strong>und</strong>lage von Datenschutzpraktiken<br />

<strong>und</strong> -präferenzen zwischen Dienstanbietern <strong>und</strong> Nutzern entwickelt.<br />

703 P3P dient nicht dem Austausch <strong>der</strong> personenbezogenen Daten<br />

selbst, son<strong>der</strong>n lediglich dem transparenten Abgleich zwischen den Datenschutzpraktiken<br />

des Dienstanbieters <strong>und</strong> den allgemeinen Datenschutzpräferenzen<br />

des Dienstnutzers. Durch die strukturierte Überführung <strong>der</strong> Datenschutzpraktiken<br />

in ein maschinenlesbares XML-Format kann ein Nutzer beim<br />

Aufruf des betreffenden <strong>Dienste</strong>s mit einem P3P-fähigen Browser diese Praktiken<br />

per Dialog einsehen <strong>und</strong> über entsprechende Akzeptanz o<strong>der</strong> Ablehnung entscheiden.<br />

Um Vertrauen in die Datenschutzerklärung des Dienstanbieters zu erzeugen,<br />

kann dieser sich die Einhaltung <strong>der</strong> deklarierten Praktiken durch Anbieter<br />

von Gütesiegelprogr<strong>am</strong>men, sog. „Third-Trust-Parties“, zertifizieren lassen.<br />

Um die Handhabung von personenbezogenen Daten in Onlineinteraktionsprozessen<br />

an die oben angesprochenen intuitiven Preisgabemechanismen<br />

menschlicher Akteure in alltäglichen Gesprächssituationen anzupassen, werden<br />

in neueren Arbeiten vermehrt Möglichkeiten eines vom Nutzer steuerbaren<br />

Managements rollenbasierter virtueller Identitäten diskutiert. Ein solches Identitätsmanagement<br />

kann gr<strong>und</strong>sätzlich auf Gr<strong>und</strong>lage von P3P erfolgen, bedarf<br />

jedoch einer umfassenden Erweiterung des <strong>der</strong>zeitigen P3P Vokabulars um<br />

eine Semantik zur Beschreibung von Rollen <strong>und</strong> zur erweiterten Deklaration<br />

rollenbezogener Inhaltsbereiche des Nutzerprofils. 704 Demgegenüber beschreiben<br />

Dickinson et al. (2003) eine datenschutzgerechte Identitätskontrolle in einem<br />

agentenbasierten Fr<strong>am</strong>ework auf Gr<strong>und</strong>lage einer Public Key Infrastruktur.<br />

705 Im Mittelpunkt dieses Ansatzes steht eine funktionale Differenzierung<br />

zwischen einem Manager lediglich pseudonymer Modelle eines Nutzers <strong>und</strong><br />

einem vertrauenswürdigen Manager <strong>der</strong> Identifikationsdaten des Nutzers. Dem<br />

Ansatz von Dickinson et al. folgend, wird im nächsten Abschnitt eine Konzeptvariante<br />

zur aggregierten Modellierung verteilt erhobener Nutzerprofile auf<br />

Gr<strong>und</strong>lage von Semantic Web Technologien in einer serviceorientierten Dienstarchitektur<br />

beschrieben.<br />

5.4.3.2 Konzeption eines pseudonymen Nutzermodellierungssystems<br />

Nachdem in Abschnitt 5.4.3.2 das gr<strong>und</strong>legende Konzept einer dienstübergreifenden<br />

Aggregation von Profildaten dargelegt wurde, sollen nun Aspekte einer<br />

datenschutzgerechten Weitergabe <strong>und</strong> Verwendung dieser Profildaten zwischen<br />

Dienstanbietern <strong>und</strong> dem Aggregator diskutiert werden. Dabei werden zwei Da-<br />

703 Vgl. Abschnitt 4.1.1.2.<br />

704 Vgl. Berthold/Köhntopp (2001) <strong>und</strong> Wörndl (2003).<br />

705 Vgl. Dickinson/Reynolds/Banks/Cayzer/Vora (2003).

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