Gewölbe- and Pfeilersystem.

Geioölbe- und Pfeilersystem. 81
ist und gegen welchen sich 2 Strebebogen stützen, von den der untere unter das fast horizontale
Dacli der Seitenschiffe hinabgreift. Ein Umgang um die Dächer ist durch Zinnenbrüstungen
D und C abgeschlossen.
Im Allgemeinen haben wir, gegenüber der französischen und deutschen Architectur, auch
in dieser Periode in England den reichen Gliederungs- und Verzierungsschmuck zu beachten.
W ährend im 12. Jahrh. hauptsächlich die Rundstäbe der Gliederung belebt sind, bleiben diese
im 13. im Allgemeinen glatt und die Hohlkehle wird durch Einlagen verziert.
In der Gliederung der Pfeiler haben wir das vollkommene Freistehen der Dienste zu
bemerken. In den Bogen werden die Glieder sehr klein und eng gestellt und ziemlich gleicli-
Fig. 65. Joch aus der Westminster-Abtei zu London.
förmig. In den Arcadenbogen z. B. des Münster zu Beverlei liegen 19 gleiche Wulste neben
einander. Die Fussgliederung der Pfeiler hält sich nicht an die attische Basis, sondern ist
willkürlich frei. Die Capitäle sind theilweise in Kelchform mit überschlagenden Blättern,
theilweise auch blos durch eine reiche Gliederung gebildet.
Das Strebepfeilersystem, das in der französischen Architectur eine so grosse Rolle spielt,
erscheint hier ziemlich einfach. Die Pfeiler sind breit im Verhältniss zu ihrem Vorsprung.
Die sie umziehenden Gesimse, die Sockel, die Absätze und die Endigungen sind sehr schwer:
Centr.-Comm. für Baudenkmale. III. 11