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Gewölbe- and Pfeilersystem.

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D i e Beschreibung und Geschichte siebenbürgischer Kunstdenkmale ist bisher nur selten<br />

Aufgabe einer umfangreichen Darstellung gewesen, und eine Wissenschaft, die in ändern<br />

Ländern, wie in Frankreich und Deutschl<strong>and</strong>, ihr überschwellendes Leben bereits in Wasserschösslingen<br />

auszutreiben beginnt, die Kunstgeschichte, hat in diesem Grenzl<strong>and</strong>e der Cultur<br />

kaum noch ihre ersten W urzeln geschlagen. Die Ursache davon liegt weniger in dem Mangel<br />

an bedeutenden Kunstschöpfungen, an denen Siebenbürgen vielmehr aus allen Jahrhunderten,<br />

von den Daciern angefangen bis in die neuesten Zeiten herab, in mehreren Beziehungen<br />

überaus reich ist, als vielmehr in der Schwierigkeit, womit alle Strömungen des geistigen<br />

Lebens in diesem L<strong>and</strong>e zu kämpfen haben. Wo der Abgang der P^mpfänglichkeit für höheren<br />

Genuss überwunden ist, fehlen die materiellen Mittel, welche das Studium der Kunstdenkmale<br />

in Anspruch nehmen, und wo beide sich zu schönem Bunde vereinten, da war bisher<br />

die Aussicht auf Veröffentlichung dahin einschlagender Erfahrungen und Arbeiten und damit<br />

auf E rregung eines allgemeinem Interesse an diesem blühenden Leben des scheinbar Starren<br />

und Leblosen so gering, dass schon dadurch die Pulsadern dieses Zweiges der Wissenschaft<br />

unterbunden wurden. So ist es gekommen, dass, während Babylon und China nicht unberücksichtigt<br />

geblieben, Siebenbürgen selbst von der deutschen Wissenschaft noch als unbekanntes<br />

Scythien beh<strong>and</strong>elt und mit Stillschweigen übergangen wird, oder, wo seiner Erwähnung<br />

geschieht, Irrthüm er sich, so wie Schlosser sagt, wie ewige Krankheiten von Geschlecht zu<br />

Geschlecht aus einem Buche in das <strong>and</strong>ere fortpflanzen. Was <strong>and</strong>erwärts die volle Manneskraft<br />

bereits erreicht hat und selbstberechtigt in den Kreis der allgemeinen Wissenschaft<br />

eingetreten ist, befindet hier sich noch in der W iege, und die Literatur der siebenbürgischen<br />

Kunstdenkmale nimmt einen verhältnissmässig überaus geringen Raum in Anspruch, wenn<br />

man mit Recht die Denkmale der Römerherrschaft als fremde, dem L<strong>and</strong>e nur aufgezwungene,<br />

aus seiner Individualität nicht organisch hervorgegangene, ausser Betracht lässt.<br />

Will man nicht jedes W erk namhaft machen, w^orin im Vorbeigehen auch Schöpfungen<br />

der Kunst berührt werden, sondern nur bei jenen verweilen, in denen diesen Ausströmungen<br />

des Menschengeistes eine genauere und eingehendere Würdigung zu Theil geworden ist, so<br />

hat man es eigentlich nur mit vier in und über Siebenbürgen erschienenen Werken zu thun.<br />

In Lukas J. M a r ie n b u r g ’s für ihre Zeit vorzüglicher und in manchen Beziehungen noch<br />

immer brauchbarer Geographie des Grossfürstenthumes Siebenbürgen (Hermannstadt 1813,<br />

II Bde.) ist auch für die Geschichte der Kunstdenkmale manches vorgearbeitet, was auf<br />

dauernden Werth Anspruch hat. Bedeutender, weil diesem Zweck ausschliesslich gewidmet,<br />

ist das 1839 in Hermannstadt erschienene Werkchen: „Die Pfarrkirche der Augsb. Confessions-<br />

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