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Die mittelalterlichen Siegel. 203<br />

mundi und Sanctus Agapitus martyr auf dem Siegel von Kremsmünster (23), die Namen<br />

der beiden Heiligen Kilian und Adalbero bei Lambach (24, 25, ferner 19, 34—37) , endlich<br />

der N am e Johannes auf dem Evangelienbuche im Siegel von Waldhausen (48). — Die Umschriften<br />

und Beischriften sind durchwegs in lateinischer Sprache, die Namen der Klöster<br />

sind entweder übersetzt: sanctae Grucis (16), Campililiorwn (28), in Plaga (45), in valle dei<br />

(46) Seisenstein im Gottestlial; letzteres so wie vallis sanctae Mariae in Lilinveld, (31) nicht<br />

ohne Beziehung auf das Sprichwort: amat Bernardus valles, daher auch Heiligenkreuz in valle<br />

nemorosaj clara vallis Zw etel‘ oder sie sind mit lateinischen Ausgängen versehen: ecclesia<br />

Lambacensis (24, 25), in gottwico (15), am häufigsten wird der deutsche Name ohne lateinischen<br />

Ausgang gebraucht (1, 9, 20, 21, 22, 38, 47). Lilienfeld erscheint als Conventus campililiorum<br />

und inLilinvelde (27, 28, 31). In Beziehung auf Orthographie ist im Allgemeinen zu bemerken,<br />

dass statt ae stets ein einfaches e, statt des u gewöhnlich ein v gesetzt wird; der Name Michael<br />

erscheint zweimal (38, 44) : Michahel, Klosterneuburg kommt als: Nivnlmrch, Nivmburch und<br />

Nivenburch vor, überhaupt werden die Ausgänge auf Berg und Burg am Schlüsse mit ch<br />

geschrieben (1, 19, 20, 21, 22, 44),- nur „Pavmgartenpergu (3) bildet eine Ausnahme.<br />

Die Abkürzungen, welche gewöhnlich Vorkommen, sind: S. für Sigillum, und vor dem<br />

Namen eines Heiligen für Sanctus: Scsseisce. statt sanctus, s<strong>and</strong>ig sanctae: Ecce und eccle<br />

(1, 38, 12) für ecclesiae; cappli statt co.pituli; covet. für conventus (39) ; man. und monst. für<br />

monasterium (22, 39), endlich die Form 9 am Ausgange eines Wortes für us (39). Gehäufte<br />

Abkürzungen, welche eines Schlüssels bedürfen, sind gleich bei der Beschreibung des Siegels<br />

gelöst (39, 50, 53). Die Interpunktion zur Trennung der einzelnen Worte besteht am<br />

gewöhnlichsten in einfachen Punkten (1, 14, 38), bisweilen aus Blumen oder Rosetten (3, 25).<br />

oder sie fehlt ganz (53).<br />

Von Schriftarten treffen wir auf den älteren Siegeln die Lapidarschrift oder gothische<br />

Majuskel, im 15. Jahrhundert die deutsche Minuskel (4, 39, 40) und die Übergangslapidar,<br />

letztere nicht in ganzen Umschriften, sondern nur in einzelnen Buchstaben wie: A. E. J. O. V.<br />

auf den Siegeln der Neustädter Klöster (39, 40, 41), und im 16. Jahrhundert endlich die<br />

neue Lapidarschrift (10, 26).<br />

D ie bildlichen Darstell ungen auf den Siegeln lassen sich in drei Hauptgruppen eintheilen:<br />

in Figuren, Bauwerke und Wappen.<br />

A uf den Figurensiegeln erscheinen die Schutzheiligen mit ihren Attributen, oder Darstellungen<br />

aus deren Leben, ausserdem kommen noch Engel, geistliche und weltliche Personen<br />

vor. Am häufigsten sind die Mariendarstellungen, und namentlich haben die Hauptsiegel der<br />

Cistercienserklöster, welche die h. Maria als Ordenspatronin verehren, alle die Gottesmutter<br />

zum Gegenst<strong>and</strong> ihrer Siegelbilder, indem selbst das Cistercienserstift in Wr. Neustadt, zu<br />

Ehren der h. Dreifaltigkeit gegründet, die Darstellung der letzteren mit der Krönung Mariens<br />

verbindet (40). Die im nachfolgenden Verzeichnisse vorkommenden Mariendarstellungen<br />

lassen sich nach dem Gegenstände folgendermassen eintheilen : 1. Die Mutter mit dem Kinde,<br />

die Verkündigung, der Tod Mariens, die Krönung, Maria als Matrone.<br />

Gewöhnlich kommt M a r ia m it dem K in d e vor, entweder stehend (27, 39), oder als<br />

Kniestück (15, 41, 52), meistens aber zu Throne sitzend (3, 9, 16). Sie trägt das K ind bald<br />

auf dem linken (9, 20, 22), bald auf dem rechten Arm (41), oder sie hat es auf dem Schooss<br />

sitzen (2 5 , 52). Öfter steht das Kind auf der Sitzfläche des Thrones neben der Mutter, und<br />

schmiegt sich an diese an (5), oder wird von deren Arm umschlungen (3, 16, 57).<br />

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