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Gewölbe- and Pfeilersystem.

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150<br />

F. Mülle r.<br />

Verw<strong>and</strong>ten zu Hermannstadt, beschrieben von Sam. Mökesch, C<strong>and</strong>. der Theologie“, mit<br />

einer lithographirten Ansicht dieser Kirche; doch leider krankend an der Losgerissenheit, in<br />

welcher der eigentliche Stoff der Arbeit ohne Rücksicht auf Kunstgeschichte überhaupt<br />

beh<strong>and</strong>elt ist, und daher trotz der scheinbaren Genauigkeit in manchem, z. B. der Altersbestimmung<br />

der einzelnen Theile des Baues und der daselbst erwähnten Capellen, fehlerhaft<br />

oder unzuverlässig. Noch mehr leidet an diesem Ubelst<strong>and</strong>e ein in jüngster Zeit erschienenes<br />

Werk des auf diesem Gebiete sehr thätigen Ludwig Köväry, „Erd6lyi rögisegei, 1852a mit<br />

14 Holzschnitten und 1 Lithographie, dessen Aufgabe es ganz besonders gewesen wäre, durch<br />

eine gründliche und genaue Arbeit die in diesem Zweige der siebenbürgischen Literatur<br />

herrschende Lücke auszufüllen. Denn, obgleich sich dasselbe über alle Arten siebenbürgischer<br />

Alterthümer, sogar hunnische, verbreitet, so ist es doch mit viel zu grösser Oberflächlichkeit<br />

und namentlich Quellenunkenntniss geschrieben, als dass es Anspruch auf nachhaltigen W erth<br />

erheben könnte. Dazu kommt jene Einseitigkeit, die nur zu häufig magyarische Schriften<br />

bezeichnet und mit einer Zähigkeit an eingewurzelten fast zum Nationalheiligthum gew ordenen<br />

Vorurtheilen hängt, gegen welche eine unbefangenere historische K ritik seit einem<br />

halben Jahrhundert vergebens sich abmüht. Was besonders die ältere magyarische Geschichte<br />

betrifft, so verkennt diese Richtung in der Regel die Rolle, welche die Sage in den älteren<br />

Quellen spielt, und baut auf scythisch-hunnische Heroen ein luftiges Gebäude. Das erwähnte<br />

Werk von Köväry besitzt diesen Charakter in vollem Masse. Um nicht zu streng und<br />

ungerecht zu erscheinen, sei blos auf den Abschnitt über die siebenbürgischen Kirchenbauten<br />

hingewiesen. Wollte man auch die p. 61 den Gothen um ihres Geschmacks und warmen Sinnes<br />

für die Baukunst willen zuerkannte Ehrenrettung hier übergehen, so erscheinen doch schon<br />

die „byzantinischen“ Bauten und W<strong>and</strong>malereien in Durles und Malmkrog (15. Jahrh.),<br />

so wie die „toscanischen“ Säulen in der grossen Kirche von Kronstadt (1385— 1425) mehr<br />

als auffallend. Ganz falsch aber wird die Bauzeit der Marienburger K irche (15. Jahrh.)<br />

p. 237 ins eilfte Jahrhundert, der Salvatorcapelle von Csik Somlyo p. 229 ins Zeitalter<br />

Stephans des Heiligen *), dagegen der romanische Thurm und das alte Schiff der M ühlbacher<br />

evangelischen Pfarrkirche ins siebzehnte Jahrhundert und die 1450 schon vorh<strong>and</strong>ene2)<br />

Ringmauer der Mediascher evangelischen Pfarrkirche ins Jahr 1809 gesetzt. Eben so unzuverlässig<br />

sind die Zeitangaben bei der Bistritzer, Klausenburger, Kronstäclter, Schässburger<br />

und Neppendorfer Kirche, wo die Bestimmung zumTheil durch Inschriften erleichtert wurde.<br />

Um über das Quellenstudium des Verfassers nur ein einziges Beispiel anzuführen, machen wir<br />

auf die Beschreibung des K arlsburger Domes aufmerksam, wofür die allernächste Quelle, der<br />

Schematismus venerabilis Cleri dioecesis Transsilvaniensis nicht benützt worden, wodurch es<br />

gekommen ist, dass für die Geschichte des Domes bis zu der, wie später gezeigt werden soll,<br />

eben sehr unzuverlässigen Restauration durch Johann Hunyadi nichts beigebracht werden<br />

konnte. Ungleich genauer als Iv ö v ä r y ’s W erk, wenngleich auch nicht ganz frei von Leichtgläubigkeit,<br />

ist K arl B e n k o ’s' im Jahre 1853 in Klausenburg bei Stein erschienene Monographie<br />

des Chiker Stuhls, worin auch einige Angaben über die bisher wenig bekannten<br />

Baudenkmale dieses Kreises nicht ohne Sorgfalt zusammengestellt sind. Zwar wird die auf<br />

] ) D as jü n g ste B e is p ie l ein e r so lc h en v erfrü h ten Z eita n g a b e liefe rt n a c h d er V a sä r n a p i U jsa g d er S a te llit, 1 8 5 7 , 122, w o d ie E rb a u u n g<br />

der e v a n g . K ir c h e v o n R ety im S z e k le r la n d e a u f G rund der in a r a b isc h e n Ziffern g e s c h r ie b e n e n J a h r z a h l 1 1 8 8 g e r a d e z u in d ie<br />

Z eit „ v o r d er V e r b reitu n g des C h risten th u m s in S ie b e n b ü r g e n “ g e s e t z t w ird.<br />

2) A rch iv des V e r e in e s für sieb . L a n d e sk u n d e . N e u e F o lg e I, 197.

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