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Gewölbe- and Pfeilersystem.

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6 6 A. E ssen w e in .<br />

ist also hier aus dem innern Seitenschiffe und der darüber befindlichen Empore, wie wir erst in<br />

Fig. 54 sehen, ein einziger Raum geworden. Das äussere Seitenschiff ist mit einem gegen<br />

das innere Seitenschiff aufsteigenden Dache F bedeckt und so hat das innere Seitenschiff<br />

gleich der sonst den Mittelschiffen eigenthümlichen Anordnung einen Laufgang E an dieser<br />

Stelle innerhalb der Mauer. Die Pfeiler sind rund mit angelegten Diensten, von denen die das<br />

<strong>Gewölbe</strong> des innern Seitenschiffes tragenden ganz in der Art einer Mittelschiffarchitectur,<br />

umbunden von einem über den niedrigen Arcaden liegenden Gesimse in die Höhe steigen.<br />

Bei der Höhe des innern Seitenschiffes<br />

zeigen die Arcaden des Mittelschiffes ein<br />

sehr schlankes Verhältniss; auch hier<br />

sind die Pfeiler rund mit angelegten<br />

Dienstbündeln. Die Arcadenbogen haben<br />

reiche Gliederung. Die Deckplatte der<br />

Dienstcapitäle des Seitenschiffes und der<br />

Arcaden setzt sich als B<strong>and</strong> rings um<br />

den Pfeiler fort; ebenso verkröpft sich<br />

das Gesimse über den Arcaden unter den<br />

durch Säulchen getrennten Laufgangöffnungen<br />

um die Pfeiler. Die Capitäle<br />

der Mittelschiffdienste setzen als Gesimse<br />

fort; die Schildbogen sind stark überhöht.<br />

Das W iderlager ist derart, dass<br />

gegen die stark vortretenden Strebepfeiler<br />

und über die von den Pfeilern<br />

zwischen dem innern und äussern Seitenschiff<br />

aufsteigenden Pfeileraufsätze 3 P aar<br />

Strebebogen gesprengt sind, die durch<br />

ihre Anlage den Beweis liefern, dass hier<br />

der Meister eher Versuche machte in<br />

Bewältigung des <strong>Gewölbe</strong>schubes, als<br />

dass ihm die Resultate desselben vollkommen<br />

klar gewesen wären. Der oberste<br />

dieser Strebebogen dient gleichfalls<br />

zum Wasserabfluss des Mittelschiffdaches.<br />

Das Mittel- wie die Seitenschiffe sind<br />

durch starke Gesimse abgeschlossen,<br />

Fig. 55. Querdurchschnitt der Kathedrale zu Bourges.<br />

die grosse W asserrinnen enthalten, in<br />

denen man um das Dach einhergehen<br />

kann.<br />

Die im Anfang des 13. Jahrh. begonnene Kathedrale zu Meaux hatte eine gewölbte<br />

Emporenanlage über dem Seitenschiff. Sie war in Eile gebaut, schlecht fundirt und es<br />

stellte sich bald die Nothwendigkeit heraus, umfassende Herstellungen vorzunehmen: zu diesen<br />

gehörte das Wegnehmen der <strong>Gewölbe</strong> zwischen dem innern Seitenschiff und den Em poren,<br />

so dass sodann auch hier die innern Seitenschiffe die doppelte Höhe erhielten: die Bogen

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