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Gewölbe- and Pfeilersystem.

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Der Schatz der Metro pol ita nk irch e zu Gran in Ungarn. 117<br />

„ Item tres globi de beryllo et quartus circumdatus argento deaurato.“<br />

„ Item duae pyxides crystallinae sine cooperturis. “<br />

,, Item duo vascula crystallina cum balsamo et unum vitreum.w<br />

„ Item vasculum crystalhnum ad modumpyxidis, in quo portatur chrisma ad ungendos reges. L<br />

Wir machen auf dieses in der vorstehenden Rubrik zuletzt angeführte „vas chrismaleu<br />

besonders aufmerksam und fügen noch hinzu, dass, da dem zeitlichen Erzbischof von Gran<br />

als Primas „regni Hungariaeu das Recht zust<strong>and</strong>, bei der Krönung den König zu salben,<br />

entweder im Domschatze zu Gran oder unter den Kroninsignien in der Burg zu Ofen sich aus<br />

dem Mittelalter herrührend ein Gefäss vorfinden müsste, worin dieses vch?'ismau zu dem<br />

feierlichen Momente aufbewahrt wurde. Unter den Kroninsignien Ungarns findet sich heute<br />

kein derartiges Salbegefäss mehr vor. Da nun der Domschatz zu Gran heute noch einige<br />

Utensilien aufbew ahrt, die ehemals bei der Krönung ungarischer Könige in Anwendung<br />

kamen, so dürfte ehemals auch in dem Schatze ein ähnliches „vasculum chrismale ad ungendos<br />

reges“ befindlich gewesen sein, und es dürfte vielleicht die Hypothese eine Zulassung finden,<br />

dass vorliegendes Gefäss ehemals zu dem eben gedachten Zwecke gedient habe.<br />

IV.<br />

MEDAILLON<br />

zur Aufbewahrung eines geweihten Agnus Dei, aus vergoldetem Silber und mit Krystallplatten belegt.<br />

Dasselbe ist im Oktagon angelegt, nicht wie die vorhergehenden kreisförmig gehalten,<br />

misst in seinem grössten Durchmesser 16 Cent. In der Mitte ist dieses Medaillon mit einer<br />

kleinen symbolischen Darstellung in Perlmutter in Basrelief verziert, deren grösster Durchmesser<br />

5*5 Cent, beträgt. Dieses geschnitzte Bildwerk stellt dar die Martergeschichte, wenn<br />

wir nicht irren, der heil. Katharina. Sowohl die etwas unbeholfene Composition und technische<br />

Ausführung dieses Medaillons, als auch die schwungvoll gearbeiteten aufgenieteten<br />

Ornamente im gothischen Style lassen vermuthen, dass die vorliegende Kapsel gegen Schluss<br />

des 15. Jahrhunderts ihre Entstehung gefunden habe.<br />

Die Laubornamentationen, die das Medaillon von Perlmutter kreisförmig umfassen, bestehen<br />

ihren Zahlen nach aus 8 Piecen; jedes Ornament ist aus vier frei gearbeiteten Blättchen<br />

von starker Biegung und schöner Stylisirung zusammengesetzt; diese 4 Blättchen von Silberblech<br />

sind in der Mitte durch eine sechsblätterige Rose aus Silber zusammengesetzt, verziert,<br />

die durch 7 grüne Steine von geringem Werthe einen farbigen Schmuck erhält. Die siebenblätterige<br />

Rose als Ausfüllung oder Blumenkelch ist ihrerseits wieder mit 4 Perlen in den<br />

Blattwinkeln umstellt, wovon jedoch heute mehrere fehlen.<br />

Dieses oktag'one Medaillon ist in seiner äusseren Umr<strong>and</strong>ung mit einer kräftig stylisirten<br />

Cordonirung nach beiden Seiten abgefasst; in dem 2 Cent, breiten R<strong>and</strong>e der capsa läuft ebenfalls<br />

wieder ein hohl gedrehter Cordon, der blattförmig verziert und ausgezahnt ist. Der<br />

an der oberen Spitze befindliche Ring lässt deutlich erkennen, dass dieses monile früher an<br />

einer Kette als Pectoralschild zur Verdeckung der Krempen einer Chorkappe an Festtagen<br />

getragen wurde, wie das heute noch mit vielen ähnlichen Reliquiarien mit analoger Form im<br />

Dome zu Aachen, der früheren Stiftskirche zu Tongern und bei vielen <strong>and</strong>eren Kirchen des<br />

westlichen Europa’s der Fall ist, wo sich ähnliche reichverzierte mittelalterliche Agraffen

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