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Gewölbe- and Pfeilersystem.

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streifen, so rückten sie im Innern ziemlicli nahe zu den Hauptpfeilern; die Mitte zwischen den<br />

Fenstern über den untern Arcadenpfeilern aber zeigte eine todte Fläche. Dem wollte man schon<br />

in Speier und Worms begegnen und erhob darum auch von den Mittelpfeilern eine Gliederung<br />

der W<strong>and</strong> in die Höhe, welche die Fenster umfasst, und legte in Speier ein kleines Fenster, in<br />

Worms in einigen Arcaden (als späterer Zusatz) eine Yierpassblende in die Mitte des Schildbogens.<br />

Im Dom zu Münster (Fig. 44) und einigen seiner Vorgänger in W estphalen sehen w ir, dass<br />

man die Fenster im Schildbogen in die Mitte stellte, wozu man also im Aussern die gleiche<br />

Uintheilung des Mittelschiffs und der Seitenschiffe aufgeben und wie im Innern eine breite<br />

Abtheilung des Mittelschiffs je 2 schmäleren Abtheilungen der Seitenschiffe entsprechen lassen<br />

musste. Das Auskunftsmittel, die äussere Lesenentheilung zu belassen, die Fenster aber wegen<br />

des Innern enger zusammenzustellen, somit im Aussern aus der Mitte zwischen je 2 Lehnen<br />

zu rücken, wie z. B. im Dome zu Braunschweig u. a., war zu unorganisch, als dass es hätte<br />

längere Verwendung finden können; die Anordnung, nur ein Fenster in den Schild zu stellen,<br />

wie z. B. in der Klosterkirche zu Lippoldsberg in Westphalen, später in S. Quirin in Neuss<br />

und in Sinzig a. R., liess aber zu viel Mauermasse über den Arcaden übrig und nur die A nordnung<br />

des Domes zu Münster mit 3 Fenstern konnte einigermassen befriedigen. Jedoch selbst<br />

bei dieser Anordnung blieb der übelst<strong>and</strong> , dass sich gerade über dem Mittelpfeiler eine<br />

Durchbrechung bef<strong>and</strong>, und so konnte eigentlich nur die Anordnung in Speier als wirkliche<br />

Lösung der Aufgabe gelten, dass man auch den Mittelpfeiler mit der Gliederung der oberen<br />

Srhiffw<strong>and</strong> in Verbindung setzte.<br />

Man hatte durch die Diagonalrippen den <strong>Gewölbe</strong>scheitel in directe Verbindung m it der<br />

Pfeilergliederung gebracht und so verlangte es<br />

die Harmonie die Zwischenpfeiler gleichfalls in<br />

Verbindung mit dem <strong>Gewölbe</strong>scheitel zu setzen,<br />

wodurch der ganzen Anordnung der C harakter<br />

benommen wurde, als sei sie blos zwischen<br />

die Hauptpfeiler und Schildbogen eingesetzt.<br />

Es geschah dies in g leich erw eise, wie wir es<br />

in Frankreich in S. Etienne und S. Trinitd in<br />

C aen, so wie in N otre-D am e zu Paris sahen,<br />

nämlich dadurch, dass man eine <strong>Gewölbe</strong>rippe<br />

vom Zwischenpfeiler durch den <strong>Gewölbe</strong>scheitel<br />

legte. Es wurden nun 2 Schildbogen an der W <strong>and</strong><br />

angenommen und von ihnen aus zwei ziemlich<br />

unregelmässige Gewölbkappen zwischen die Diagonal-<br />

und Mittelrippen eingespannt.<br />

Diese Anordnung sehen wir beispielsweise bei<br />

der Wölbung des Schiffes der Apostelkirche zu<br />

Fig. 40. Joch aus der Apostelkirche zu Cöln.<br />

Cöln verwendet (Fig. 46), nur dass hier die M ittelrippe<br />

und die Schildbogen sich auf einen Säulen-<br />

bündel stützen, der blos bis zum Arcadengesimse herabgeht, da die jetzige W ölbung ein<br />

späterer Zusatz zu sein scheint und die ursprüngliche wohl in der früheren Weise angelegt

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