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Gewölbe- and Pfeilersystem.

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Der Schatz der Metropolitankirche zu Gran in Ungarn. 145<br />

Beschreibung der mittelalterlichen Domschätze zu Gran nicht übergehen zu dürfen glauben,<br />

zumal es nicht zu bezweifeln steht, dass auch dieser Kelch sich in früheren Zeiten vielleicht<br />

unter den Schätzen des Domes bef<strong>and</strong> und in die Pfarrkirche bei irgend einer Veranlassung<br />

transferirt worden ist.<br />

Der Fuss desselben ist wie bei den meisten reichen Kelchen ebenfalls in der sechsblättrigen<br />

Rosenform angelegt und misst in seiner grössten Ausladung beinahe 14 Centim. Über<br />

dem glatten R<strong>and</strong>e von einfacher Profilirung befindet sich am Fusse eine kunstreich durchbrochene<br />

Gallerie mit Vierpassformen. Um die sechs Blätter des Fusses herum läuft als R<strong>and</strong>einfassung<br />

eine ziemlich dicke Cordonirung , die in ihrer technischen Durchführung fast das<br />

Aussehen einer kleinen Kette annimmt. In jedem der 6 Felder auf dem Fusse, die bimförmig<br />

zu einer Spitze nach oben ansteigen, zeigt sich das Ornament alternirend; auf dem einen<br />

Medaillon befinden sich nämlich netzförmig gebildete kleinere Quadrate, welche jedesmal<br />

durch kleinere Filigranringe<br />

ausgefüllt<br />

Averden. In diesen<br />

Kreisen erblickt man<br />

wiederum kleinere<br />

Kreise in Form von<br />

Kleeblättchen in Filigran<br />

von regelmässiger<br />

Bildung. In<br />

dem folgenden Medaillon<br />

(Fig. 18) ist<br />

das Filigran zu Laubwerk<br />

mit Blättchen<br />

und Blfithenbildunoo<br />

gestaltet und der<br />

gan z e Ti efgr u n d, au f<br />

welchem das Filigran erhaben aufliegt, mit dunkelblauem Email ausgefüllt. Drei Medaillons<br />

dieses Fusses sind auf dieseWeise mit geblümtem Filigran und Email ornamentirt. Die beiden<br />

iibrio-en dazwischen befindlichen Medaillons sind einfach mit Filigran netzförmig überzogen,<br />

das in der oben angegebenen Weise architektonisch formirt und abgetheilt ist. Das letzte,<br />

sechste Medaillon des Fusses, die Stelle wo an <strong>and</strong>eren Kelchen sich das signacidum befindet,<br />

in der Regel ein Kreuz, entweder eingravirt oder auch erhaben aufliegend , ist hier mit einem<br />

Wappenschilde in Form des 15. Jahrhunderts geschmückt, in welchem auf rothem Emailfeld<br />

ein gekrönter Doppel-Adler sich zeigt. Über dem Wappen befindet sich ein kleineres<br />

Kreuz, das von dem liute eines kirchlichen Würdenträgers überragt wird, von dem zu<br />

beiden Seiten die Quasten (fimbriae) als Ornamente herunterhängen.<br />

Es dürfte nicht schwer halten in dem Verzeichnisse der kirchlichen Würdenträger des<br />

15. Jahrhunderts, den Andeutungen dieses Wappens folgend, den Namen und St<strong>and</strong> desjenigen<br />

ausfindig zu machen, für den dieser schöne Kelch angefertigt worden ist, oder der<br />

denselben als Geschenk für die Metropolitankirche anfertigen liess. In dem ansteigenden<br />

S c h a f t oder Halse des Fusses von schlanker Ausbiegung, wodurch derselbe ein leichtes schlankes<br />

Aussehen erhält, befinden sich , durch die oben bezeichnete Cordonirung in Form einer<br />

Centr.-Coinm. fiir Raudenkinalc. TU. ^

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