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Gewölbe- and Pfeilersystem.

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202 Karl v. Sava.<br />

Die Umschrift des Siegels ist am R <strong>and</strong>e des Stempels angebracht, und umfasst gewöhnlich<br />

die ganze Peripherie desselben (Schriftr<strong>and</strong>), nur b ei dem ältesten Siegel von Klosterneuburg<br />

(20) befindet sie sich am Abschnitte des Stempels, wodurch der Abdruck eine<br />

schalenförmige Erhöhung erhält, an w elcher die Umschrift ist. D er Schriftr<strong>and</strong> wird gewöhnlich<br />

nach Aussen und gegen das Siegelfeld durch Perlenlinien (2, 3, 23, 47, 53), zuweilen<br />

auch durch stufenförmig erhöhte Linien begrenzt (39, 40, 55), die an der steil aufsteigenden<br />

Fläche mit Blümchen verziert sind (5, 55). In späterer Z eit ersetzte den Schriftr<strong>and</strong> ein verschlungenes<br />

B<strong>and</strong>, worauf die Umschrift angebracht war (30, 31, 37), und im 16. Jahrhundert<br />

bildet gewöhnlich ein K ranz die äussere Umrahmung des Siegels (10, 26).<br />

Die Umschrift beginnt mit einem K reuze, welches in der Regel zu oberst gestellt zugleich<br />

Anfang und Ende der Umschrift scheidet, und nur bei Siegeln, auf welchen die Darstellung<br />

in den Schriftr<strong>and</strong> hineinragt (16, 57), an der linken Seite angebracht ist. Nach dem Kreuze<br />

folgt auf den ältesten Siegeln der Name des Heiligen, der als Stiftpatron verehrt wurde, oft<br />

ohne nähere Bezeichnung des Klosters selbst: Sanctus Cholomannus martyr. (32), Sanctus<br />

Ypolitus (43), häufiger mit der Bezeichnung des Stiftes: S.MariaNzvenburch (12, 20, 21, 44); nur<br />

Göttweig hat die Formel: f Sigillum Conventus etc. (13). Im 13. Jahrhunderte folgen nach<br />

dem Kreuze regelmässig die Worte: S. oder Sigillum domus (6) oder Conventus Ecclesiae<br />

(1, 14, 24) und darauf der Name des Schutzheiligen und des Hauses: Sancti Lamberti in<br />

Altenburg (1, 38, 52, 53), oder des letzteren allein (14, 24). Das Siegel von Lilienfeld hat<br />

einfach S. Conventus in Lilinvelde (27), M elk: S. Capituli Medelicensis ecclesiae (33, 34, 35),<br />

bei Klosterneuburg findet sich zuerst die Bezeichnung: Sigillum conventus m on aster ii (22).<br />

Diese letzteren Formeln erhalten sich auch in den folgenden Jahrhunderten, n u r dasPrämon-<br />

stratenser-Stift zu Pernegg hat im 14. Jahrhundert einfach die Umschrift: Sigillum Pernekensis<br />

ecclesiae (42). Die Benennung des Ordens, welchem das betreffende Stift angehörte, findet<br />

sich nur auf den Siegeln der regulirten Chorherren, und auch da nur im 15. Jahrhundert<br />

(4, 39, 50, 51), eine besondere topographische Bezeichnung enthält nur das Siegel der regulirten<br />

Chorherren in Wr. Neustadt (39): extra muros novae civitatis. Wie w ir spätersehen<br />

w erden, enthalten die Darstellungen der Siegelbilder Beziehungen auf die Stifter des Gotteshauses,<br />

dasselbe ist auch bei den Umschriften der Fall, und die regulirten C horherren und<br />

das Dreifaltigkeitskloster in Wr. Neustadt (39, 40, 41) führen aus diesem Grunde am Schlüsse<br />

ihrer Sicgelumschriften das Monogramm ihres Stifters K aiser Friedrichs III.: A. E. J. O. V.<br />

In der späteren Zeit fehlt das Kreuz bisweilen am Anfang-e der Umschrift, indem entweder<br />

der Raum des Schriftr<strong>and</strong>es nicht gehörig benützt und die Schrift dadurch beengt ist<br />

(39, 50, 51), oder ein <strong>and</strong>eres Ornament an dessen Stelle tritt (40), oder weil das Siegelbild<br />

einen Theil des Schriftr<strong>and</strong>es für sich in Anspruch nimmt (10, 26).<br />

Im 15. und 16. Jahrhunderte schliessen die Umschriften bisweilen mit Jahreszahlen<br />

(40, 41, 37), oder diese sind auf dem Siegelbilde selbst angebracht (10, 26, 51), sie beziehen<br />

sich in der Regel auf das Jah r, in welchem der Siegelstempel angefertigt w urde, bisweilen<br />

weisen sie auch auf bestimmte historische Momente hin, so bezeichnet die Jahreszahl 1444 auf<br />

dem Siegel Nr. 40 zugleich das Gründungsjahr des Stiftes und das Contrasiegel des Neuklosters<br />

in Neustadt (41) mit d e m Stiftswappen und der Jahreszahl 1446 deutet auf den im letztgenannten<br />

Jahre ausgefertigten Stiftsbrief, in welchem zugleich die Wappenverleihung enthalten ist.<br />

N ebst den Umschriften kommen auf den Siegeln auch erklärende Beischriften vor, welche<br />

gewöhnlich zur näheren Bezeichnung der dargestellten Schutzheiligen dienen, wie: Salvator

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