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Gewölbe- and Pfeilersystem.

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<strong>Gewölbe</strong>- und <strong>Pfeilersystem</strong>. 63<br />

den Arcaden wechseln gegliederte Pfeiler mit Rundsäulen, und sind durch etwas überhöhte<br />

Spitzbogen verbunden. Von den gegliederten Pfeilern gehen im Hauptschiff 5 Dienste in die<br />

Höhe. Über den Capitälen der Seitenschiffe erheben sich drei. Ein Gesimse liegt über den<br />

Arcaden zwischen den aufgehenden Dienstbündeln. In den zwei östlichen Jochen verkröpft,<br />

sich dieses Gesimse um die Dienste über den Zwischenpfeilern, die ausserdem gleich jenen<br />

des Chores noch manchmal von Gesimsringen umbunden sind. Die Empore über den Seitenschiffen<br />

öffnen sich nach dem Mittelschiff in spitzbogigen Arcaden, die nochmals durch je zwei<br />

kleinere Spitzbogen auf Säulchen untertheilt sind. Über den Emporen ist ein Laufgang auf<br />

Säulchen, die durch Rundbogen verbunden sind. In den Schildbogen stehen je zwei schlanke<br />

rundbogig geschlossene Eenster neben ein<strong>and</strong>er; die <strong>Gewölbe</strong> sind nicht mehr die ursprünglichen,<br />

sondern später, wahrscheinlich nach 1298 erneuert worden. Die ursprünglichen <strong>Gewölbe</strong><br />

waren sechskappig, wie dies aus der ganzen Anlage sich ergibt, so dass von den 5 Diensten der<br />

Hauptpfeiler die Hauptgurte, Schildgurte und Diagonalrippen ausgingen, von den 3 Diensten<br />

der Zwischenpfeiler dagegen die Schildgurte und Schildbogen, welche letztere bedeutend<br />

überhöhte Rundbogen sind.<br />

Über den Emporen der Seitenschiffe befindet sich ein flaches Dach. Ungegliederte<br />

Strebepfeiler treten Aussen hervor und sind unter dem Gesimse mit einer Schräge abgedacht.<br />

Ein weit zurücktretender Strebepfeileraufsatz, der auch immer ziemlich bedeutend über den<br />

Bogenanfang der Seitenschiffgewölbe übersetzt ist, steigt empor und gegen denselben spannt sich<br />

ein massiger Bogen mit bedeutender Übermauerung, oben durch eine doppelte Schräge abgedacht.<br />

Vor den Fenstern des hohen Schiffes befindet sich Aussen eine Gallerie, die auf Säulchen<br />

gestützt ist, und je zwei kleinere Rundbogen unter einem grössern enthält.<br />

Das Langhaus von Notre-Dame zu Paris (Fig. 54) *) (um 1218) ist gleich dem Chore<br />

fünfschiffig. Es ist von den Seitenschiffen durch eine Reihe von Rundpfeilern getrennt, auf<br />

deren Capitälen sich die ganze übrige Gliederung erhebt. Die Arcaden sind durch Spitzbogen<br />

verbunden, die eine breite Leibung mit rechteckiger Vorlage haben, deren Kanten mit Rundstäben<br />

eingefast sind. Ein Gesimse liegt über den Arcaden, wird aber von den Dienstbündeln F<br />

durchschnitten, welche sich auf Postamenten und Füssen vom Capitäl der Rundpfeiler<br />

erheben. Die Emporengallerie des Mittelschiffes öffnet sich über einer Reihe spitzbogiger<br />

Arcaden, die durch drei kleinere auf Säulchen gestellte Spitzbogen untertheilt sind. Der Raum<br />

darüber ist hier nicht durch einen Laufgang belebt, sondern es öffneten sich Rundfenster ./nach<br />

dem Dachraum der Seitenschiffemporen, die bei einer späteren Vergrösserung der Mittelschifffenster<br />

weichen mussten. Die ehemaligen Fenster waren einfache Spitzbogenfenster ohne<br />

Masswerk. Es ist merkwürdig, dass die Pfeiler ein<strong>and</strong>er vollkommen gleich sind, auch von<br />

jeden 3 Dienste in die Höhe gehen, während doch das sechskappige Gewölbsystem ungleiche<br />

Pfeiler verlangte. Die Schildbogen C, die der Fenster wegen, so wie um ihre Scheitelhöhe<br />

möglichst der des <strong>Gewölbe</strong>s zu nähern, bedeutend über die Bogenanfänger erhöht sind, ruhen<br />

auf kleinen Säulchen, die bei den Zwischenpfeilern auf den seitlichen der 3 Dienste stehen,<br />

an den Hauptpfeilcrn aber mit den Diagonalrippen diesen Platz theilen. Auch das sehr<br />

zusammengesetzte W iderlagersystem des hohen Schiffes ist an den Haupfeilern wie an den<br />

Zwischenpfeilern gleich.<br />

J) Viollet le Duc: Dictionnaire raisonne de Varchitecture frangaise. II. B<strong>and</strong>.

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