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Gewölbe- and Pfeilersystem.

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<strong>Gewölbe</strong>- und <strong>Pfeilersystem</strong>. 47<br />

einfachen Kreuzgewölben ohne Gurte oder Rippen bedeckt, in den Emporen ist der Dachstuhl<br />

sichtbar.<br />

Im Dom zu Bam berg1) (Fig. 41, C, D) ist ebenfalls ein doppeltheiliges Gewölbsystem<br />

durchgeführt und es haben diesem entsprechend die Pfeiler wechselnde Stärke. Im Vergleich<br />

mit dem Speierer Dom zeigt sich ein entschiedener<br />

Fortschritt. W ir sehen jenen Theil des<br />

Pfeilers, der blos den Arcaden entspricht,<br />

als Grundlage für die gegliederten Arcadenbogen<br />

zerlegt, und zwar ist an der Seite des<br />

Pfeilers eine rechteckige Vorlage und in den<br />

vorderen Ecken derselben eine Dreiviertel-<br />

Säule angebracht, während an der Kante<br />

gegen das Seitenschiff zu blos ein rechteckiger<br />

Streifen als Träger eines dem Arcadenbogen<br />

sich anschliessenden Schildbogens der Seitenschiffgewölbe,<br />

eine rechteckige Vorlage für<br />

den Gurtbogen und in jeder Seite derselben<br />

in den Ecken eine Drei viertel-Säule angelegt<br />

ist, von der die Gurte ausgehen. An den<br />

Hauptpfeilern tritt der Pfeilerkern weiter heraus<br />

als an den Zwischenpfeilern, um die Schildbogen<br />

der Mittelschiffwölbung zu tragen.<br />

Ihm schliesst sich eine schmalere rechteckige<br />

Vorlage an als Träger der Haupt-<br />

gurte und jn deren Ecken 2 Säulchen, die<br />

darauf schliessen lassen, dass man bei Anlage<br />

der Pfeiler die Wölbung mit Diagonalrippen<br />

beabsichtiget hatte; die Wölbung<br />

selbst mit ihren Diagonalrippen ist jedoch<br />

jünger, gleich der des Wormser Domes.<br />

Der Dom zu Naumburg (Fig. 41)2),<br />

dessen Schiff dem Beginne des Ubergangs-<br />

Fig. 41. Ansicht eines Joches im Dome zu Naumburg,<br />

und B Pfeiler daseihst. C und J) Pfeiler im Dome y.u Hamberg.<br />

styles angehört, zeigt in der Pfeilerglio-<br />

derung schon eine weite Ausbildung. Die<br />

Pfeiler A sind gekreuzt. Auf den Stirnseiten<br />

derselben stehen D reiviertel-Säulchen, in den Ecken dagegen vollrunde; im Capital sind die<br />

Säulchen nicht mehr isolirt wie die früheren, sondern das Capitäl setzt sich in gleicher Höhe<br />

und gleicher Ornamentik um die übrigen Pfeilertheile fort und während früher blos die<br />

Capitäldeckplatte sich als Käm pfer des Pfeilers fortsetzte, umzieht nun ein gleich breiter<br />

Ornamentstreifen alle Theile.<br />

Im Dome zu Basel, dessen Langhaus ohne Zweifel dem Schlüsse des 12. Jahrh. angehört,<br />

(nach einem grossen Br<strong>and</strong>e 1185), haben wir zwar ebenfalls ein jüngeres vollkommen gothisches<br />

’) P u t t r i c h : Systematische Darstellung, Taf. IV.<br />

-) G. G. K a l l e n b a c h und .Jakob S c h m i t t : Kirchenbaukunst. Taf. XXII.

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