17.01.2013 Aufrufe

Gewölbe- and Pfeilersystem.

Gewölbe- and Pfeilersystem.

Gewölbe- and Pfeilersystem.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

170 F. Müller.<br />

Am Ä u s s e r n ist zunächst die Fa9ade (Taf. III) bemerkenswert!}. Zwei viereckige<br />

Thürme erheben sich, der südliche in sieben, der nördliche in drei ungleich hohefn Stockwerken<br />

mit sehr verschiedenartigen Friesen und theils spitz-, theils rundbogig überwölbten Fenstern<br />

(sieben am südlichen, drei am nördlichen). In den untern Theilen überwiegt der Spitzbogenfries<br />

mit vereinzelt darin eingesprengten Rundbögen; über dem zweiten erscheint der<br />

Zahnfries und am nördlichen Thurme der Rest eines Vogelfrieses, so weit die Höhe erkennen<br />

Hess; weiter hinauf sind Dreipass und Vierbogen angew<strong>and</strong>t, und ganz oben endlich unter<br />

dem modernen Gesimse der Eierstab. Die Höhe des südlichen Thurmes, dessen Bedachung<br />

1849 abbrannte und nur ungenügend hergestellt<br />

ist, beträgt etwa 23°. Beide Thürm e werden<br />

von 5' tiefen, 3%' breiten Strebepfeilern eingefasst<br />

und schliessen eine weite Vorhalle ein, in<br />

welche sich das in der Thüröffnung 143/ 4/ hohe,<br />

83/ 4' weite, in seinen äussersten Bögen 26%'<br />

hohe, 16%' weite Westportal unter einem Langfenster<br />

mit schlanker, von einem Giebel mit<br />

Rundbogenfries übersetzter Spitzbogenwölbung<br />

öffnet. Diese, wie die Gewände, in 'ih re r Pro-<br />

filirung dem gewöhnlichen Wechsel von Pfeilerecken<br />

und Drei vierte] säulen folgend, nehmen durch die Musterung ihrer Wülste ein besonderes<br />

Interesse in Anspruch. Die Halle selbst öffnet sich nach Aussen in einem prachtvollen,<br />

flach profilirten (ob ursprünglich?) Rundbogen<br />

über den, auf der einen Seite in Akanthusblätter,<br />

auf der ändern in Epheu (oder Wein) in ziemlich<br />

flacher Weise ausgeführten Capitälen zweier W<strong>and</strong>säulen<br />

und wird durch ein Kreuzgewölbe mit<br />

flachen Gurten geschlossen.<br />

Uber der Halle läuft eine italienische, mit<br />

F ig . 9.<br />

den jüngern St<strong>and</strong>bildern von vier Heiligen geschmückte<br />

Giebelgallerie hin. Das nördliche Por­<br />

ta l, wovon Fig. 9 den Grundriss und Fig. 10 das Sockelprofil gibt, ist durch eine mit einem<br />

Netzgewölbe geschlossene Vorhalle, richtiger ein Vorzimmer, ganz verdeckt<br />

und diese selbst im Äussern mit muschelförmigen und dergleichen<br />

Bildungen des Zopfstyles verunziert. — Den stärkern Pfeilern im Innern<br />

entsprechend sind am Mittelschiff und an den Seitenschiffen 3' tiefe, 4' breite<br />

ungegliederte Strebepfeiler angebracht, welche nirgends über das K ranzgesimse<br />

hinausreichen und an letzterem auf allen drei Seiten in Giebeln<br />

abschliessen. An den Ecken des nördlichen Kreuzschlusses stehen Strebepfeiler<br />

und Strebebögen, die indessen blos mit je zwei Quadern in das<br />

Umfassungsmauerwerk eingreifen und desshalb auch schon längst in ziemlich<br />

weiten Fugen sich davon getrennt haben. Auffallend erscheint die E rweiterung<br />

der Kreuzarme gegen die Seitenschiffe durch Anfügung von<br />

zwei Travees auf jeder Seite, welche in ihrer äussern und innern Erschei-<br />

Fig. io. nung (Lesenen, Iiundbogenfries, rund überwölbte Fenster, Pfeilerprofilirung,

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!