Stuttg. Beitrag_17
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Controlling im Rundfunk – Methodische Aspekte 11<br />
Gut geführte Unternehmen vertreten ein progressives Controlling-Verständnis und<br />
versuchen Controlling auf der Skala der „Intelligenz-Levels“ möglichst hoch zu<br />
positionieren. In diesem Sinne trägt ein gut gemachtes Controlling dazu bei, den<br />
steigenden Beratungsbedarf des Managements durch ein hochqualitatives Informationssystem<br />
zu decken. Es fungiert als ein interner Service, der eine bessere<br />
„Navigation“ sicherstellt und die Beratung des Managements aktiv forciert. Es ist<br />
ferner ein nicht selten durchaus unliebsamer „Unruheherd“, der ständig Veränderungen<br />
und Innovation einklagt und durch Strukturen, Arbeitskreise, Foren, Informationsströme<br />
die Voraussetzungen für eine innovative Atmosphäre schafft.<br />
Progressiv ist das Controlling vor allem dann, wenn es das Verständnis für die Notwendigkeit<br />
einer umfassenden zielorientierten Steuerung vermittelt und von den Verantwortlichen<br />
abfordert.<br />
Im Fokus der Controlling-Funktion steht die Unterstützung der Entscheidungsträger.<br />
Diese traten die Entscheidungsverantwortung, während die Controller die Transparenz-Verantwortung<br />
zufällt. Im „IGC-Controller-Leitbild“ der International Group<br />
of Controlling (IGC) wird dieser Aspekt des Controlling-Verständnisses betont 1 :<br />
„Controller leisten begleitenden betriebswirtschaftlichen Service für das Management<br />
zur zielorientierten Planung und Steuerung. Das heißt:<br />
• Controller sorgen für Ergebnis-, Finanz-, Prozess- und Strategietransparenz<br />
und tragen somit zu höherer Wirtschaftlichkeit bei.<br />
• Controller koordinieren Teilziele und Teilpläne ganzheitlich und organisieren<br />
unternehmensübergreifend ein zukunftsorientiertes Berichtswesen.<br />
• Controller moderieren den Controlling-Prozess so, dass jeder Entscheidungsträger<br />
zielorientiert handeln kann.<br />
• Controller sichern die dazu erforderliche Daten- und Informationsversorgung.<br />
• Controller gestalten und pflegen die Controllingsysteme.“<br />
Zweck von Controlling ist es also vorrangig, in systematischer Form und strukturiert<br />
die Managemententscheidungen zu unterstützen:<br />
„Controlling-Systeme sind also durch diese spezifische Unterstützungsfunktion für das<br />
Management zu kennzeichnen, wobei ihnen zugleich die Aufgabe zukommt, den komplexen<br />
und dynamischen Managementprozess zu integrieren, zu objektivieren (d.h.<br />
vor allem zu quantifizieren) und zu systematisieren. In diesem Sinne sollen Controlling-Systeme<br />
Transparenz durch klare Zahlen und Fakten schaffen und so ein<br />
Gegengewicht zum Irrationalen in den Manager-Entscheidungen bilden. Inwieweit<br />
dies jedoch gelingt, ist nicht zuletzt eine Frage der Akzeptanz des Controllings bzw.<br />
der Controller-Tätigkeiten durch die verantwortlichen Entscheidungsträger“ 2 .<br />
1 Vgl. Horváth 2006, S. 135 sowie den <strong>Beitrag</strong> von Tritschler in diesem Heft.<br />
2 Schierenbeck 2000, S. 144 (im Original teilweise hervorgehoben).