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Stuttg. Beitrag_17

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78 Edgar H. Tritschler<br />

interessiert. Erst im Krisenfall und bei u. U. nicht ausreichenden Gegenwerten von<br />

Kreditsicherheiten waren betriebswirtschaftliche Detailfragen Gegenstand von Bank-<br />

Kunde-Gesprächen. Eine indirekte Beurteilung des Risikomanagements durch die<br />

Bank gab es schon immer, aber i. d. R. nur ex post. Besonders im Auslandsgeschäft von<br />

Firmenkunden hat die Frage nach der Absicherung von (Währungs-)Risiken ebenfalls<br />

schon lange Tradition, aber neben dem Bankinteresse an der Identifizierung von Unter-<br />

nehmensrisiken deswegen, weil z.B. die Sicherung von Auslandsrisiken ein ei-<br />

genständiges Bankgeschäft ist.<br />

Zu allen zitierten Tz. in Tab. 2:<br />

Es fällt auf, dass alle genannten Rating-Einzelkriterien (die Reihe ließe sich fortsetzen)<br />

eine gemeinsame Problematik aufweisen: Alle zitierten (und weitere, in anderen Tz.<br />

enthaltene) Fragen, die im Bank-Kunde-Gespräch „auf den Tisch“ kommen müssen<br />

und – wie oben ausgeführt – in erheblichem Maße der fachlich fundierten Dokumenta-<br />

tion bedürfen, stehen in unmittelbarem Kontext zur EDV-Praxis und –strategie in den<br />

Unternehmen von Firmenkunden der Banken. Alle genannten Bereiche bedürfen der<br />

IT-Unterstützung, besser: sind ohne IT-Unterstützung heute nicht mehr denkbar.<br />

Wie oben in der erwähnten KuL-Studie bereits genannt, setzen 26 % der befragten<br />

Unternehmen noch ausschließlich „selbst gestrickte“ Tabellenkalkulationsprogramme<br />

als Controlling-Tools ein und 41 % der Unternehmen „vertrauen mittlerweile auf stan-<br />

dardisierte Software-Lösungen.“ Die zur Studie bereits geäußerte Kritik (s. o.) war<br />

anzubringen, weil in diese Zahlen auch Unternehmen hineingerechnet sind, die nicht<br />

mehr der Gruppe der KMU zuzurechnen sind. Bei strenger Beschränkung auf die<br />

eigentlichen KMU dürfte der Anteil der noch nicht professionell ausgestatteten<br />

Unternehmen deutlich höher als 26 % sein. So sieht der Deutschlandchef des britischen<br />

Softwarehauses Sage, Peter Dewald, im Zuge der Einführung der „Basel II“-Richtlinien<br />

noch großen Investitionsbedarf bei Controlling-Software für kleinere und mittlere<br />

Unternehmen. Die Wichtigkeit einer transparenten Unternehmenssteuerung werde oft<br />

unterschätzt. 1<br />

Bei der Evaluation einer beachtlichen Anzahl betrieblicher Fakten muss eine Bank<br />

folglich neben der Einzelbewertung von Rating-Kriterien eine funktionsübergreifende<br />

Betrachtung der vielfältigen, übergreifenden IT-Bezüge in den betrieblichen Strukturen<br />

und Abläufen vornehmen. Dazu kann es nicht das Ziel des Ratingprozesses sein, die<br />

Qualität einzelner IT-Strukturen in Unternehmen „abzufragen“ (die Erkenntnisse<br />

wären mangels wirklicher Beurteilungskompetenz bei den Kreditsachbearbeitern meist<br />

nicht tragfähig), es sollte vielmehr von Unternehmen ab einer zu definierenden<br />

Größenordnung ein selbst durchgeführtes IT-Controlling mit entsprechenden<br />

1 Vgl. Financial Times Deutschland v. 24.10.2005 (www.ftd.de/technik/it_telekommunikation/27395.html) (Abruf:<br />

13.09.2006)

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