Stuttg. Beitrag_17

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34 Michaela Schüler / Edgar H. Tritschler In den Programmdirektionen soll durch die Transparenz der für die einzelnen Sen- dungen aufgewendeten Produktionskosten ein wirtschaftlicher Umgang mit dieser Ressource erzielt werden. 1 Durch die interne Leistungsverrechnung können den Kostenträgern neben den primären Programmdirektkosten, welche die Programmbe- reiche für die Inanspruchnahme externer Programmleistungen zahlen, wie beispiels- weise Honorare für Schauspieler oder Drehbuchautoren, auch die Kosten für die Bereitstellung von Produktionsleistungen zugerechnet werden. Im Vordergrund steht folglich die positive Beeinflussung des Verhaltens aller am Produktionsprozess beteiligten Personen im Sinne eines gesteigerten Wirtschaftlichkeitsdenkens. Es geht darum, durch Kostentransparenz das Kostenbewusstsein und die Kostenverant- wortung in Programm und Produktion zu steigern und die richtigen Verhaltensanreize zum wirtschaftlichen Einsatz von Ressourcen zu setzen. Unterjähriger Vollzug der internen Leistungsverrechnung Die Durchführung der internen Leistungsverrechnung beim SWR erfolgt über den Aufbau eines internen Marktes zwischen den Programmdirektionen als Auftraggeber und der Direktion Technik und Produktion als Auftragnehmer. Es sind somit klar definierte Auftraggeber-Auftragnehmer-Beziehungen etabliert. Dabei besteht zwischen den beiden Transaktionspartnern ein interner Liefer- und Bezugszwang. Die auftrag- gebenden Stellen müssen folglich alle Leistungen von der Direktion Technik und Pro- duktion beziehen, die diese als Eigenkapazitäten vorhält, und dürfen keine Fremdleis- tungen am jeweiligen Fachbereich des Produktionsbetriebes vorbei einkaufen. Hier- durch sollen Doppelkosten vermieden werden, die durch direkte Bestellungen von Fremdleistungen bei gleichzeitigem Vorhandensein eigener Kapazitäten entstehen. 2 Die Direktion Technik und Produktion entscheidet demzufolge über die Inanspruch- nahme externer Kapazitäten. Dadurch soll gewährleistet werden, dass nur dann Ressourcen auf dem freien Markt eingekauft werden, wenn der Produktionsbetrieb zum gewünschten Zeitpunkt bereits ausgelastet ist. Der unterjährige Vollzug der internen Leistungsverrechnung des SWR lässt sich an- hand folgender Abbildung 3 erläutern: 1 Vgl. Rombach, Michael: Interne Leistungsverrechnung im SWR: Grundzüge, Ziele, Voraussetzungen und Ergebnisse, unveröffentlichte Präsentation, SWR, Baden-Baden, 2004, Vortragsfolie 8. 2 Vgl. SWR: o.V.: Budgetierungsregeln des SWR, unveröffentlichtes internes Dokument, SWR, Baden-Baden, 2005, S. 2.
Controlling-Instrumente zur Center-Steuerung der SWR-Produktion 35 Abbildung 3: Vollzug der internen Leistungsverrechnung über den Aufbau eines fiktiven internen Marktes Auftrag Auftraggeber / Nachfrager Auftragnehmer / Anbieter Programmdirektionen fiktiver interner Markt realer externer Markt Produktionsleistungen interner Verrechnungspreis Direktion Technik und Produktion Eigene Kapazitäten Personal- & Sachmittel Fremdkapazitäten Personal- & Sachmittel Für die Realisierung der eigenproduzierten Sendungen des SWR fordern die Pro- grammdirektionen die benötigten Produktionsleistungen bei der Direktion Technik und Produktion an. Die Bestellung der Produktionsleistungen erfolgt dabei grund- sätzlich nur über einen verbindlichen Auftrag zwischen den Programmdirektionen und der Direktion Technik und Produktion. Die Befugnis zur Erteilung von Produk- tionsaufträgen liegt ausschließlich bei dem für den jeweiligen Sendeplatz Verant- wortlichen oder einer von ihm autorisierten Person, die Befugnis zur Entgegennahme von Aufträgen bei den jeweiligen Disponenten der Direktion Technik und Produktion. 1 Die leistenden Fachbereiche der Direktion Technik und Produktion können die internen Produktionsleistungen sowohl mit eigenen Ressourcen als auch über die Fremdbe- auftragung externer Dienstleister erbringen. Für ihre Bereitstellung erhalten sie eine Vergütung in Höhe eines internen Verrechnungspreises. Dabei handelt es sich jedoch nicht um eine reale Vergütung in Form von Geld, sondern um eine speziell für die Leistungsverrechnung zur Anwendung kommende interne Währung. Verrechnet werden dabei Sach- und Personalleistungen sowie die Kombination beider Formen. In den Programmbereichen soll die monetäre Bewertung der von ihnen beantragten Produk- tionsleistungen eine Sensibilisierung des Wertbewusstseins und somit ein wirtschaft- licheres Nachfrageverhalten bewirken, da die Produktionsleistungen den internen Nachfragern nun nicht mehr kostenlos zur Verfügung stehen. Vielmehr wird bereits in der Planungsphase erkennbar, welche Programmbereiche wie viele Leistungen zu 1 Vgl. SWR: o.V.: Budgetierungsregeln des SWR, unveröffentlichtes internes Dokument, SWR, Baden-Baden, 2005, S. 2..
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86 Dr. Ing. Michael Rombach Michael
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