Stuttg. Beitrag_17
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Controlling-Instrumente zur Center-Steuerung der SWR-Produktion 29<br />
Michaela Schüler / Edgar H. Tritschler<br />
Controlling-Instrumente zur<br />
Center-Steuerung der SWR-Produktion<br />
im Hörfunk und Fernsehen<br />
Um in einem zunehmend schwieriger werdenden Umfeld den Bestand und die Zukunfts-<br />
fähigkeit des SWR als öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt zu sichern, ist der Einsatz eines<br />
wirkungsvollen rundfunkspezifischen Controlling von grundlegender Bedeutung. Als zentrales<br />
Steuerungsinstrument für wirtschaftliche Optimierungen in Programm und Produktion beim<br />
SWR dient die interne Leistungsverrechnung. Sie schafft zugleich die Voraussetzungen für den<br />
EZAM-Prozess, der im wesentlichen einen Vergleich zwischen den erbrachten Leistungen der<br />
einzelnen Abteilungen im Fernseh- und Hörfunkbereich und den in diesen Bereichen<br />
ausgelösten Kosten zum Gegenstand hat.<br />
Nachfolgender Aufsatz ist die Kurzfassung der Diplomarbeit von Michaela Schüler, die von<br />
Prof. Edgar H. Tritschler als Erstgutachter und Dr. Michael Rombach als Zweitgutachter<br />
betreut wurde.<br />
1 Ausgangslage<br />
Mit der Öffnung des deutschen Rundfunkmarktes für private Rundfunkanbieter im<br />
Jahre 1984, der Zunahme privatwirtschaftlich organisierter Produktionsdienstleister<br />
sowie dem verstärkten Aufkommen neuer Medienangebote auf Basis technischer Ent-<br />
wicklungen ist die Konkurrenz öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten im Hinblick<br />
auf Zuschauer und Ressourcen in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Dabei<br />
stehen jährlich nur gering steigende Gebühreneinnahmen einer erheblichen Preis-<br />
steigerung insbesondere für Film- und Fernsehproduktionen sowie für den Rechte-<br />
erwerb gegenüber, was für öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten einen jährlich<br />
steigenden Kaufkraftverlust zur Folge hat. Dennoch ist zu gewährleisten, dass sie<br />
ihrem gesetzlichen Programmauftrag gerecht werden und nicht durch zunehmende<br />
Anpassung an das Programmangebot privater Rundfunkanbieter ihr eigenständiges<br />
Profil verlieren. Zugleich haben sie den in den Rundfunkgesetzen und Staatsverträgen<br />
festgeschriebenen Grundsatz der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit zu beachten, da<br />
die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel nicht unternehmerisch erwirtschaftet<br />
werden, sondern vorrangig aus Rundfunkgebühren stammen. Zur Festlegung des<br />
Finanzbedarfs öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten und der daraus abgeleiteten<br />
Empfehlung einer angemessenen Gebührenhöhe prüft die Kommission zur Ermittlung<br />
des Finanzbedarfs (KEF), ob die Bedarfsanmeldungen der einzelnen Rundfunk-<br />
anstalten im Einklang mit diesem Grundsatz erfolgen.