Stuttg. Beitrag_17

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

40 Michaela Schüler / Edgar H. Tritschler Abbildung 4: Budget-Modelle in öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten 1 Einheitsmodell Ein-Budget-Modell Das Hybridmodell weist den Ressourcenbedarf teils wertmäßig und teils mengen- mäßig aus. Das in den Rundfunkanstalten vorherrschende Modell weist wertmäßig die Programmdirektkosten aus, die von den Redaktionen für externe Programmleistungen direkt aus ihrem Budget an die Zulieferer gezahlt werden. Mengenmäßig erfasst werden dagegen alle Kapazitätsanforderungen der Programmbereiche, d.h. auch die- jenigen, die über die Beauftragung externer Produktionsleistungen erfüllt werden. 2 Das Hybridmodell basiert folglich nicht auf der Etablierung eines internen Marktes, auf dem die internen Produktionsleistungen mit Preisen verrechnet werden. Diesem Steuerungssystem entsprachen bis zur Einführung des ersten Marktsteuerungs- konzepts in öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten alle praktizierten Steuerungs- modelle. Beim Wertmodell hingegen werden sämtliche Ressourcen mittels monetärer Äquivalente wertmäßig ausgewiesen. Dabei werden alle externe Ressourcen, d.h. sämtliche vom Beschaffungsmarkt bezogenen Leistungen, mit Marktpreisen und alle interne Ressourcen, d.h. die selbst erstellten Leistungen, mit Kosten- oder Markt- preisen bewertet. 3 Das Wertmodell kann wiederum als Einheits- oder Trennungs- modell realisiert werden. Beim Einheitsmodell wird zwischen internen und externen Ressourcen nicht differenziert, sondern der gesamte Ressourcenbedarf der Pro- grammbereiche auf Basis der Bewertung mit Marktpreisen in einer Summe ausgewiesen. Dieses Budget-Modell wird daher auch als ein Ein-Budget-Modell bezeichnet. Das Trennungsmodell hingegen differenziert zwischen internen und externen Ressourcen. Es erfasst für die Programmbereiche den Bedarf für die Inan- spruchnahme eigener Produktionskapazitäten und den Bedarf für die vom externen Markt bezogenen Leistungen gesondert. Die Programmbereiche verfügen folg- 1 Eigene Darstellung in Anlehnung an Frese 2004, S. 92 und S. 96. 2 Vgl. Frese 2004, S. 93. 3 Vgl. ebenda, S. 91. Budget-Modelle Wertmodell Hybridmodell Trennungsmodell Zwei-Budget-Modell
Controlling-Instrumente zur Center-Steuerung der SWR-Produktion 41 lich über zwei Budgets, weshalb dieses Modell auch als Zwei-Budget-Modell bezeichnet wird. 1 Dieser Systematik folgend ist das Budget-Modell des SWR als Trennungsmodell bzw. Zwei-Budget-Modell zu bezeichnen. Der SWR sieht jedoch nicht die Zweiteilung nach internen und externen Ressourcen in reiner Form vor. So wird den Programm- bereichen des SWR zum einen ein Netto-Budget zugewiesen. Dies steht ihnen für die Inanspruchnahme externer Programmdienstleistungen sowie für Auftragsproduk- tionen, Reisekosten und für die Bezahlung freier Mitarbeiter zur Verfügung. Für die Nutzung sämtlicher interner Produktionsleistungen erhalten sie gesondert ein BPL- Budget. Dieses schließt folgegemäß neben dem Bedarf an Eigenkapazitäten auch die externen Produktionsleistungen ein. Hier wird nicht zwischen selbst erstellten oder extern bezogenen Produktionsleistungen unterschieden. Die Produktionsbereiche verfügen ebenfalls über ein sog. Netto-Budget. Die Personal- kosten der festen Mitarbeiter der einzelnen Abteilungen des Produktionsbetriebes sowie der Programmdirektionen werden in einem Personal-Budget getrennt ausgewiesen. Die einzelnen Budgets sind dabei nicht deckungsfähig, d.h. die für ein Budget veranschlagten finanziellen Mittel können nicht für ein anderes Budget verwendet werden. Dadurch soll vermieden werden, dass die Programmdirektionen z.B. Zah- lungsmittel für die Inanspruchnahme interner Produktionsleistungen einsparen, um sie für den Kauf externer Ressourcen zu nutzen. Das Verfahren lässt sich wie folgt beschreiben (vgl. Abbildung 5): Abbildung 5: Budgetierungsverfahren des SWR BPL-Budget / Periode Budgetüber- schreitung 1 Vgl. Frese 2004, S. 92 und S. 96. Programmbereiche Kosten für die Inanspruchnahme interner Leistungen verrechnete BPL’s Produktionsbereiche Erlöse für die Bereitstellung von Eigenkapazitäten Erlöse für die Bereitstellung von Fremdkapazitäten Kosten / Periode Kostenunterdeckung
Seite 1: Martin Gläser / Michael Rombach /
Seite 5 und 6: Controlling-Konzepte im öffentlich
Seite 7 und 8: Controlling im Rundfunk - Methodisc
Seite 21: Controlling im Rundfunk - Methodisc
Seite 24 und 25: 24 Michael Rombach in der Praxis ni
Seite 26 und 27: 26 Michael Rombach Bestellungen und
Seite 28 und 29: 28 Michael Rombach niedriger als im
Seite 30 und 31: 30 Michaela Schüler / Edgar H. Tri
Seite 65 und 66: Controlling als qualitatives Rating
Seite 83: Controlling als qualitatives Rating
Seite 86 und 87: 86 Dr. Ing. Michael Rombach Michael
Seite 89 und 90: In der Reihe „Stuttgarter Beiträ

Stuttg. Beitrag_17

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?