Stuttg. Beitrag_17
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Controlling im Rundfunk – Methodische Aspekte 7<br />
Martin Gläser<br />
Controlling im Rundfunk – Methodische<br />
Aspekte<br />
Dieser <strong>Beitrag</strong> vermittelt einen knappen Überblick über das moderne Verständnis von<br />
Controlling, das eng mit den Begriffen Komplexitätsmanagement, Koordination und ziel-<br />
orientierter Steuerung der Wertschöpfungsprozesse verbunden ist. Controlling sorgt für<br />
Transparenz und unterstützt das Management in allen relevanten Entscheidungslagen.<br />
Controlling ist eine unverzichtbare Managementfunktion, die im Management nicht mehr weg-<br />
zudenken ist. Vor dem hier vorgestellten begrifflichen Hintergrund kann die Controlling-<br />
Konzeption, wie sie in der Direktion Technik und Produktion des Südwestrundfunks (SWR)<br />
praktiziert wird, besser eingeordnet und nachvollzogen werden. Dabei wird deutlich, dass die<br />
beim SWR zur Anwendung kommenden Instrumente voll auf der Höhe der Zeit sind und<br />
modernsten Grundsätzen folgen, die auch hohen Ansprüchen standhalten.<br />
1 Zur Positionierung von Controlling – Die systemtheoretische<br />
Perspektive<br />
Aus systemtheoretischer Sicht ist ein Medienunternehmen ein komplexes und<br />
dynamisches Gebilde mit einer sinnvollen Anordnung von Elementen (personell,<br />
sachlich), die in Austauschbeziehungen zueinander stehen und die Austausch-<br />
beziehungen nach außen unterhalten. Insofern ist dieses Gebilde als ein offenes System<br />
zu verstehen, das – um überleben zu können – bei Störungen jederzeit in der Lage sein<br />
muss, einen Zustand des Gleichgewichts (Fließgleichgewicht, Homöostase) zu errei-<br />
chen bzw. dieses Gleichgewicht zurück zu gewinnen.<br />
Kernaufgabe des Managements ist es aus dieser Perspektive, Komplexität professionell<br />
zu handhaben und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, die dazu beitragen, das System<br />
im Gleichgewicht zu halten. Die systemtheoretische Sichtweise führt zu einem<br />
Managementverständnis, das sich von der Grundposition der sog. „voluntaristischen<br />
Steuerungslogik“ abwendet. Diese geht davon aus, dass es möglich ist, Unterneh-<br />
mensführung nach rational-technokratischen Methoden zu vollziehen.<br />
Aufbauend auf dem systemtheoretisch geprägten St. Galler Management-Modell kann<br />
für das Management von Medienunternehmen ein Referenzmodell zugrunde gelegt<br />
werden, das drei Denk- und Handlungsebenen unterscheidet (vgl. Abbildung 1):<br />
• Medienunternehmen<br />
• Markt: Unmittelbares aufgabenspezifisches Umfeld<br />
• Globales Umfeld: Rahmenbedingungen