Stuttg. Beitrag_17

Controlling als qualitatives Rating-Kriterium 73
Die KuL-Studie 2005 1 belegt, dass der deutsche Mittelstand sich auf professionellere
Controlling-Konzepte ausgerichtet hat. Hieraus einige neuere Erkenntnisse:
• 42 % der KMU investieren in den Controllingbereich und planen die An-
schaffung von standardisierter Controlling-Software;
• Tabellenkalkulationsprogramme werden immer seltener als Controlling-Tools
eingesetzt;
• (noch 26 % der Studienteilnehmer setzen ausschließlich diese ein);
• auf standardisierte Software-Lösungen vertrauen mittlerweile 41 % der Unter-
nehmen;
• 52 % der befragten Unternehmen vertrauen bei der Implementierung von stan-
dardisierten Lösungen auf die Beratung von externen Dienstleistern.
Diese Studie wurde allerdings bei „mittelständischen Unternehmen mit Umsätzen von
bis zu 500 Millionen Euro“ durchgeführt, was die veröffentlichten Erkenntnisse
erheblich relativiert. Denn bei Analysen über den „Mittelstand“ oder über „KMU“ soll-
ten die inzwischen europaweit vereinbarten Schwellenwerte von bis zu 250 Beschäf-
tigten und einem Jahresumsatz von bis zu 50 Mio. Euro oder einer Bilanzsumme von
höchstens 43 Mio. Euro auch strikt angewandt werden. Die in der „jährlichen durch-
geführten“ KuL-Studie, die für sich in Anspruch nimmt, die „einzige ihrer Art in
Deutschland“ zu sein, sollte – wenn sie mit ihren Analysen über diese Schwellenwerte
aus sicher plausiblen Gründen hinausgeht – die Größenordnung innerhalb der EU-
Definition auch explizit nennen.
Abschließend soll erwähnt werden, dass auf die nicht unwesentlichen Fragen des
fachlichen und disziplinarischen Weisungsrechts in der Wahrnehmung von Con-
trollingaufgaben im Rahmen dieses Aufsatzes nicht eingegangen wird.
1 Vgl. www.KuL-online.de (Abruf: 23.09.2006).