19.01.2013 Aufrufe

Stuttg. Beitrag_17

Stuttg. Beitrag_17

Stuttg. Beitrag_17

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Controlling als qualitatives Rating-Kriterium 67<br />

Das operative Controlling befasst sich vorrangig mit der laufenden und der nächsten<br />

Rechnungsperiode. Wie in anderen Zusammenhängen auch (z.B. Unternehmens[wert]-<br />

analysen) findet seit einigen Jahren ein Wandel von der vergangenheits- zur<br />

zukunftsorientierten Sicht der Dinge statt. Üblicherweise befasst das operative<br />

Controlling (vor dem Hintergrund der Unternehmensentwicklung der letzten Jahre)<br />

sich mit dem laufenden und dem künftigen Geschäftsjahr. Dabei besteht eine<br />

auffallende Kohärenz zwischen betriebswirtschaftlichen Fragestellungen und recht-<br />

lichen Anforderungen aus dem Aktienrecht. Denn diese gewandelte Controlling-<br />

Perspektive deckt sich z.B. mit der zeitlichen Dimension des Lageberichts gem. § 289<br />

AktG:<br />

„(1) Im Lagebericht sind der Geschäftsverlauf einschließlich des<br />

Geschäftsergebnisses und die Lage der Kapitalgesellschaft so darzustellen, dass<br />

ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird. ...<br />

Ferner ist im Lagebericht die voraussichtliche Entwicklung mit ihren<br />

wesentlichen Chancen und Risiken zu beurteilen und zu erläutern; zugrunde<br />

liegende Annahmen sind anzugeben.<br />

(2) Der Lagebericht soll auch eingehen auf:<br />

1. Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des<br />

Geschäftsjahrs eingetreten sind; ...“<br />

Zentrales und dezentrales Controlling<br />

Die Effizienz von Controlling-Abteilungen bzw. -funktionen spiegelt sich oft auch in<br />

ihren organisatorischen Ansiedlungen wider. Eine aufbauorganisatorische Zuordnung<br />

zu den zentralen Managementfunktionen – zumal in größeren Unternehmen – ist<br />

einerseits Ausdruck der Notwendigkeit ihrer Einbindung in strategische Unterneh-<br />

mensentscheidungen (als Lieferant hoch verdichteter betriebswirtschaftlicher Daten<br />

und Informationen), andererseits (als Empfänger, Verteiler) dafür, dass über sie<br />

Prozesse der Unternehmenskommunikation und -information stattfinden müssen, die<br />

inhaltlich und zeitlich koordiniert verlaufen müssen.<br />

Die Zentralfunktion Controlling wird bei größeren Unternehmen durch dezentrale<br />

Controlling-Funktionen unterstützt. Je nach Betriebsgröße und -struktur sind sie not-<br />

wendige Bestandteile eines unternehmensweiten schlüssigen Controlling-Konzepts.<br />

Ihre Existenz ist u. a. für die Plausibilitätsprüfung im Rating-Prozess von Banken ein<br />

Indiz dafür, ob „Top-Down- und Bottom-Up-Prozesse“ Gegenstand der Controlling-<br />

praxis eines Unternehmens sind. Dazu später mehr.<br />

Dezentrales Controlling kann aus der Sicht beurteilender Banken zwingend<br />

erforderlich sein, wenn z.B. aufgrund einer gegebenen Betriebsgröße und/oder –struk

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!