Stuttg. Beitrag_17
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50 Michaela Schüler / Edgar H. Tritschler<br />
der Kennzahlen als Vergleichswerte kann das Controlling zugleich gezielte Vergleiche<br />
der einzelnen Organisationseinheiten nach dem Prinzip des Benchmarking vor-<br />
nehmen. 1<br />
Übertragung der Center-Organisation auf die Produktionsbetriebe des SWR<br />
Im Mittelpunkt des EZAM-Prozesses steht der Vergleich zwischen den erbrachten und<br />
verrechneten BPL-Leistungen der einzelnen Abteilungen im Fernseh- und Hörfunk-<br />
bereich der Direktion Technik und Produktion und den in diesen Bereichen ausge-<br />
lösten Kosten. Die interne Leistungsverrechnung bildet somit die Basis für den EZAM-<br />
Prozess. 2 In der Praxis des SWR wird für die eingeführte Systematik auch des öfteren<br />
der Begriff des Profit-Center-Konzepts verwendet, da über diesen Vergleich der Erfolg<br />
der einzelnen Organisationseinheiten gemessen werden kann. Nach der angeführten<br />
Unterscheidung von Center-Konzepten trifft diese Bezeichnung jedoch nicht zu: Zwar<br />
besitzen die Produktionsbetriebe zum einen über den Einkauf von Fremdleistungen<br />
Zugang zu den externen Beschaffungsmärkten und können außerdem im Rahmen der<br />
Randnutzung ihre Leistungen am externen Markt anbieten, sofern diese von den<br />
eigenen Programmdirektionen nicht nachgefragt werden und ihr Angebot die Existenz<br />
privatwirtschaftlich organisierter Produktionsdienstleistungsbetriebe nicht gefährdet.<br />
Insofern besitzen die Produktionsbereiche neben dem Zugang zu den externen<br />
Beschaffungsmärkten und dem innerbetrieblichen Absatzmarkt, der über die Fiktion<br />
eines internen Marktes nachgebildet wird, auch einen Zugang zu den externen Absatz-<br />
märkten. Die auf den externen Absatzmärkten angebotenen Leistungen werden im<br />
Rahmen des EZAM-Kennzahlensystems jedoch nicht den Kosten der Produktions-<br />
bereiche gegenübergestellt. Als Steuerungsgrößen der einzelnen Abteilungen werden<br />
hier lediglich die intern verrechneten BPL’s herangezogen. Demzufolge werden die<br />
Produktionseinheiten des SWR gemäß der Center-Definition nicht als Profit Center,<br />
sondern als Service Center geführt. Als Dienstleister für die Programmbereiche kann<br />
ihr Erfolg beurteilt werden, indem ihre Leistungen über die Fiktion eines internen<br />
Marktes zu Marktpreisen in Rechnung gestellt und mit den angefallenen Kosten<br />
verglichen werden.<br />
Zielsetzungen des EZAM-Prozesses<br />
Die Ziele des EZAM-Prozesses lassen sich in einen ökonomischen und einen<br />
methodischen Aspekt differenzieren: Aus ökonomischer Sicht hat der EZAM-Prozess<br />
zum Ziel, in den einzelnen Abteilungen der Direktion Technik und Produktion, die<br />
ihre Leistungen intern an das Programm verrechnen, einen Rationalisierungsprozess in<br />
Gang zu setzen, der eine Reduktion der Kosten, eine Verbesserung des Kosten-<br />
Leistungsverhältnisses und eine Anpassung der Personalstruktur im Rahmen der<br />
1 Vgl. hierzu Preißner 2002, S. 22 sowie S. 95.<br />
2 Vgl. Rombach, Michael: Betriebswirtschaftliche Steuerung in der Direktion Technik und Produktion,<br />
unveröffentlichter interner Aufsatz, SWR, Baden-Baden, 2005.