Stuttg. Beitrag_17
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Betriebswirtschaftliche Steuerung in der SWR-Direktion Technik und Produktion 27<br />
Die ILV bildet die Basis für diesen Prozess. Dreh- und Angelpunkt ist der Vergleich<br />
zwischen den Leistungen der Bereiche durch die Erbringung und Verrechnung der<br />
Produktionsleistungen (BPL) und den durch den Bereich ausgelösten Kosten. Die<br />
eingeführte Systematik ähnelt stark den in der Industrie eingeführten Profit-Center-<br />
Systemen, unterscheidet sich aber von diesen vor allem dadurch, dass nicht alle<br />
Leistungen der Bereiche verrechnet werden und somit auch Elemente der Cost-Center-<br />
Betrachtung einbezogen werden müssen. Die Zielgrößen je Bereich werden vom<br />
Direktor Technik und Produktion in Abstimmung mit den Hauptabteilungsleitern vorgegeben.<br />
Für die Bereiche gilt es, diese Ziele mittelfristig zu erreichen. Die konkrete<br />
Zeitplanung der Maßnahmen liegt bei den Abteilungsleitern, da gerade im Personalbereich<br />
oft nicht kurz-, sondern nur mittelfristig reagiert werden kann.<br />
EZAM ist aber nicht nur ein Controlling-, sondern vielmehr auch ein Führungsinstrument.<br />
Zentraler Bestandteil ist die jährliche Vorstellung der EZAM-Kennzahlen<br />
und der durchgeführten sowie der geplanten Maßnahmen durch die Abteilungsleiter<br />
in der HAL-Runde der Direktion. Insgesamt konnte mit dem EZAM-Prozess ein in sich<br />
geschlossener Steuerungskreis geschaffen werden und vor allem ist es gelungen, einer<br />
der zentralen Führungsaufgaben nachzukommen: Führung bedeutet für Ziele zu sorgen,<br />
die nachvollziehbar, messbar, realistisch und doch ambitioniert sind.<br />
7 Erfolg ist messbar und schafft Nachahmer<br />
In den vorangegangenen Kapiteln wurde lediglich beschrieben, mit welchen Werkzeugen<br />
die Direktion Technik und Produktion versucht, mit den ihr überantworteten<br />
Budgets ökonomisch umzugehen. Zum Ende dieses Aufsatzes stellt sich jedoch<br />
zwingend die Frage, ob diese Werkzeuge auch greifen, ob sie - und nur darauf kommt<br />
es an - tatsächlich wirkungsvoll sind. Denn eines muss bei allen Controlling- und Führungsinstrumenten,<br />
bei allen Regelungen, Anweisungen und Vorgaben immer klar<br />
sein und klar bleiben: am Ende zählt nur die Wirkung, zählt nur das Ergebnis. Und das<br />
Ergebnis kann sich sehen lassen:<br />
Es trägt bekanntermaßen außerordentlich zur Glaubwürdigkeit von Bewertungen bei,<br />
wenn diese nicht durch den Betroffenen selbst vorgenommen werden. Deshalb kommen<br />
hier nun „andere zu Wort“:<br />
Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF)<br />
bewertet in ihren umfang- und kenntnisreichen Analysen auch die Wirtschaftlichkeit<br />
der Produktionsbetriebe. Eine der Kennzahlen sind dabei die Kosten, die für die<br />
Eigenproduktion einer Fernseh- und einer Hörfunkminute anfallen. Diese Kennzahl<br />
muss zugunsten ihrer einfachen Interpretierbarkeit viele Details und Besonderheiten<br />
einzelner Rundfunkanstalten vernachlässigen. Der SWR wird tendenziell durch diese<br />
Definition der Kennzahl gegenüber anderen Anstalten benachteiligt, da er mehr als<br />
andere Anstalten Programmprodukte in den „teuren“ Genres wie z. B. dem Szenischen<br />
eigenproduziert, was infolge den Minutenpreis anhebt und auch anheben darf.<br />
Dennoch - und vor diesem Hintergrund besonders bemerkenswert - sind im SWR (vgl.<br />
14. KEF-Bericht) die durchschnittlichen Kosten je hergestellter Sendeminute Fernsehen