Supplement 1 10. Jahrgang September 2010 D57442 ... - DGPRÄC
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Abstracts<br />
terica sup., A. + V. renalis dexter + sinister, A. + V. iliolumbalis dexter<br />
+ sinister, A. + V. iliaca communis) mit verschiedenen Impedanzstufen<br />
(1000–2000 mΩ) und Abständen (1, 2 und 3 mm) koaguliert. Die bipolare<br />
Diathermie erfolgte bei vollständig erhaltenem Kreislauf während der<br />
Gasinhalationsnarkose, da davon auszgehen ist, das das vorbeiströmende<br />
Blut Wärme abtransportiert und so den möglichen Intimaschaden<br />
beeinflusst. Aufgrund der unterschiedlichen Gefäßdurchmesser der abgehenden<br />
Gefäße konnte bei der Versuchsauswertung eine Korrelation<br />
zwischen dem Gefäßdurchmesser des koagulierten Gefäßes und der bei<br />
der Diathermie angewendeten Impendanz untersucht werden.<br />
Ergebnisse: Insgesamt resultierten 160 Präparate, die durch histopathologische<br />
Untersuchung (Längseinbettung, HE und Elastica-van-Gieson<br />
Färbung) aufbereitet werden, um einen Intimaschaden zu verifizieren.<br />
Es erfolgte die histopathologische Fotodokumentation. Unabhängig von<br />
den verschiedenen Gefäßdurchmessern, den Abständen und den Impedanzstufen<br />
zeigte sich in 43 % der Präparate ein Intimaschaden.<br />
Fazit: Um einen Intimaschaden bei der Präparation des Lappenstielgefäßes<br />
auszuschließen sollte auf die bipolare Diathermie zur Koagulation<br />
abgehender Gefäße verzichtet werden.<br />
P81 L Messung des blutdurchflusses nach mikrovaskulärer<br />
Venen-Anastomose mittels 1,9 µm-Dioden-Laser<br />
durch Magnetresonanztomographie<br />
Leclère F-M, Schoofs M, Auger F, Gohritz A, Benchaa T, Buys B, Germain M, Martinot V, Mordon SR<br />
Universitätsklinikum Lille, Frankreich<br />
Die Mikrochirurgie bietet komplexe Techniken, um kleinste Blutgefäße<br />
miteinander zu verbinden und so große Gewebeblöcke transplantieren<br />
zu können. Hierbei bleibt die venöse Anastomose eines der Hauptprobleme,<br />
weil mit dem niedrigen Blutdurchfluss ein hohes Risiko für venöse<br />
Stauung und Thrombose verbunden ist.<br />
Ziel: Das Ziel dieser Studie war es, den Blutdurchfluss nach Laser-assistierter<br />
mikrovaskulärer Anastomose (LAMA) von Venen mit dem 1,9<br />
µm-Dioden-Laser zu objektivieren und mit der konventionellen Venen-<br />
Anastomose zu vergleichen.<br />
Material und Methoden: Eine LAMA wurde an 10 Venae jugulares von Wistar-Ratten<br />
durchgeführt, zunächst 2 Annäherungsnähte und anschließend<br />
eine standardisierte Laserverschweißung der Gefäßlumina (λ: 1,9<br />
µm – Leistung: 110 mW). Zum Vergleich erfolgten 10 konventionelle<br />
Venen-Anastomosen. Für beide Gruppen dienten die nicht operierten<br />
Venae jugulares der Gegenseite als Kontrollgruppe. Mittels Flow-MRT<br />
wurde eine anatomische Sequenz, eine angiographische Sequenz und<br />
eine Fluss-Sequenz 1 Tag nach der Operation und dann nach 1, 4 und 8<br />
Wochen gemessen.<br />
Ergebnisse: Die Durchgängigkeit der Venen-Anastomosen betrug zum<br />
Zeitpunkt der Operation 100 %. Die durchschnittliche Klemm-Zeit lag<br />
bei 7,9 min in der LAMA-Gruppe und bei 11,4 min in der Gruppe nach<br />
konventioneller Naht. In der angiographischen Sequenz zeigten sich<br />
während der gesamten Studie keine Aneurysmen in beiden Gruppen.<br />
Am 1. postoperativen Tag lag der Verlust an Blutdurchfluss in der LA-<br />
MA-Gruppe bei 7 % und nach konventioneller Naht bei 22 %. Nach 1,<br />
4 and 8 Wochen war die Abnahme in letzterer Gruppe stets größer als in<br />
der LAMA-Gruppe – mit 34 %, 38 % und 41 % verglichen mit nur 12<br />
%, 15 % und 16 % nach Laser-Anastomose. Zudem wurden 3 Thrombosen<br />
nach konventioneller Venen-Anastomose nach 1 (n=2) und 3<br />
Monaten (n=1) beobachtet.<br />
Fazit: Wie die Flow-MRI-Untersuchung zeigte, stellt die Venen-Anastomose<br />
mit dem 1,9 µm-Dioden-Laser eine zuverlässige und reproduzierbare<br />
Technik dar, die hinsichtlich des Blutdurchflusses gegenüber der<br />
konventionellen Nahttechnik vorteilhaft zu sein scheint.<br />
P82 L Genexpressionsanalysen an freiem humanen<br />
Muskellappen unter Ischämie und Reperfusion<br />
Dragu A, Schnürer S, Kneser U, Horch RE<br />
Universitätsklinikum Erlangen<br />
Der mikrochirurgische Transfer freier myokutaner Lappen ist eine<br />
Standardtechnik in der Plastischen und Rekonstruktiven Chirurgie<br />
geworden. Trotz enormer Fortschritte durch verbesserte chirurgische<br />
Techniken kommt es immer noch zu Lappenverlusten. Ein grundlegendes<br />
Verständnis der molekularen Prozesse, die im Lappengewebe noch<br />
während der Operation und insbesondere während der Ischämie- und<br />
Reperfusionsphase ausgelöst werden, ist dafür unverzichtbar.<br />
Hypothese: Ischämie und Reperfusion während der Operation führen in<br />
freien Muskellappen zur veränderten Expression proapoptotischer und<br />
proinflammatorischer Gene, welche letztendlich zu Schädigung oder sogar<br />
zum Verlust des Lappens führen können.<br />
Methoden: Diese Studie schloss 11 Patienten ein, welche einen Weichteildefekt<br />
besaßen, der durch einen freien Muskellappen gedeckt werden<br />
musste. Bei allen Patienten wurde intraoperativ Muskelgewebe vom<br />
freien Lappen gewonnen. Die erste Probe wurde in Normoxie (I) vor<br />
Einleitung der Ischämiephase entnommen, eine weitere nach maximaler<br />
Ischämie (II) und eine letzte Probe wurde nach erfolgter Reperfusion<br />
(III) entnommen. Diese Proben wurden im Anschluss unter Verwendung<br />
von DNA-Microarray, Real-Time-quantitative PCR und Immunhistochemie<br />
analysiert.<br />
Ergebnisse: Durch Analyse der DNA-Microarrays konnten viele signifikant<br />
differentiell exprimierte Gene identifiziert werden. Der Vergleich von Ischämie<br />
(II) gegen Normoxie (I) erbrachte 13 Gene und von Reperfusion<br />
(III) gegen Ischämie (II) 19 Gene. Im Vergleich von Reperfusion (III) zu<br />
Normoxie (I) ergaben sich 100 differentiell exprimierte Gene. Die Ergebnisse<br />
der DNA-Microarrays konnten für 4 ausgewählte Gene (CASP-8,<br />
IL-8, PLAUR und S100A) durch Real-Time PCR bestätigt werden.<br />
Fazit: Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass Ischämie und anschließende<br />
Reperfusion Veränderungen der Genexpression in menschlichen<br />
freien Muskellappen bewirken. Die Gene CASP-8, IL-8, PLAUR und<br />
S100A8 scheinen in diesem Kontext von großer Bedeutung. Auf Proteinebene<br />
konnten wir diese Ergebnisse nicht bestätigen. Schlussendlich<br />
entsprechen diese Ergebnisse somit der klinischen Erfahrung des Chirurgen,<br />
dass Ischämiezeiten bis 90 Minuten nicht ausreichend sind um<br />
pathophysiologische Prozesse in Gang zu setzen, welche in letzter Konsequenz<br />
zum Lappenverlust führen. Es scheint so zu sein, dass erst wenn<br />
inflammatorische und proapopototische Proteine tatsächlich exprimiert<br />
werden, es zu Schädigungen des transplantierten Gewebes kommt, welche<br />
dann einem Lappenverlust wahrscheinlich machen.<br />
P83 L Wirkung von rekombinantem Growth and<br />
Differentiation Factor 5 (rhGDF-5) auf die Regeneration<br />
nach peripherer Nervenschädigung im Rattenmodell<br />
Ofer N, Sachs Ch, Sedigh Salakdeh M, Germann G, Lehnhardt M<br />
BG-Unfallklinik Ludwigshafen<br />
Poster | Freitag | 17.9.<strong>2010</strong><br />
Hypothese: Verletzungen peripherer Nerven gehören zu den häufigsten<br />
Diagnosen in einem Zentrum für Hand-, Plastische und Rekonstruktive<br />
Chirurgie. Trotz modernen mikrochirurgischen Nahttechniken und/<br />
oder primärer Rekonstruktion durch autologe Nerventransplantation<br />
ist damit für die Patienten häufig eine lange Phase bis zur Restitutio ad<br />
integrum verbunden, die in Abhängigkeit von Alter und Befund nicht<br />
immer eintritt. Ziel dieser Studie ist, den Einfluss von rhGDF-5, einem<br />
Cytokin aus der Gruppe der Bone Morphogenetic Proteins (BMPs) und<br />
102 Plastische Chirurgie 10 (Suppl. 1): 102 (<strong>2010</strong>)