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Supplement 1 10. Jahrgang September 2010 D57442 ... - DGPRÄC

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Poster | Donnerstag | 16.9.<strong>2010</strong><br />

nungen im Gesichtsbereich, am ventralseitigen Rumpf, Rücken sowie<br />

am rechten Arm und am rechten Oberschenkel von ca. 38 % der Körperoberfläche<br />

mit Inhalationstrauma wurde der Patient zunächst auswärtig<br />

versorgt, wo die Intubation und kardiovaskuläre Stabilisierung<br />

mittels Katecholamin notwendig wurden. Nach der Verlegung in unsere<br />

Verbrennungsintensivabteilung kam es weiterhin zur Verschlechterung<br />

des Zustandes und der Patient verstarb nach zwei Tagen.<br />

Fazit: Die häusliche Sauerstofftherapie kann bei unsachgemäßem Umgang<br />

mit Feuer zu Verbrennungsunfällen führen, was auch letal enden<br />

kann. Die bei uns beobachteten Fälle zeigen, dass die Gefahr dieser Therapie<br />

nicht ausreichend im Bewusstsein der betroffenen Patienten verankert<br />

ist. Angesichts dessen, dass eine ärztlich verordnete therapeutische<br />

Maßnahme gleichzeitig zu einer hohen Patientengefährdung führt,<br />

ähnlich wie z.B. die Marcumartherapie mit der Gefahr der Verblutung,<br />

besteht sowohl bei den behandelnden Ärzten sowie bei den Patienten<br />

ein sorgfältiger Aufklärungsbedarf. Dies sollte aus forensischen Gründen<br />

ebenfalls in der Krankenakte dokumentiert werden.<br />

P27 L Cervicomentosternale Kontrakturen nach Verbrennung:<br />

behandlungsoptionen, Probleme und Ergebnisse<br />

Scheld SM, Kolios G, Kiefer S, Cedidi CC<br />

Klinikum Mitte Bremen<br />

Bei Patienten mit cervicomentosternalen Kontrakturen (CMSK) besteht<br />

neben dem funktionellen Defizit auch eine ästhetische Beeinträchtigung.<br />

Die Wahl des plastischchirurgischen Rekonstruktionsverfahrens hängt<br />

von der Lokalisation, der Qualität der umgebenden Haut, der Beschaffenheit<br />

und Größe der Narbe ab. Häufig ist ein mehrzeitiges Vorgehen<br />

oder die Kombination verschiedener Verfahren notwendig. Sowohl synthetische<br />

Hautersatzmaterialen, Spalthaut-, und Vollhauttransplantate<br />

als auch lokale fasziokutane Lappen, lokale myokutane Lappen, Gewebeexpander<br />

oder mikrochirurgische Lappen werden zur plastisch-chirurgischen<br />

Rekonstruktion angewandt. In dieser Studie werden die Behandlungsoptionen,<br />

Ergebnisse und Probleme bei der plastisch-chirurgischen<br />

Rekonstruktion bei Patienten mit cervicomentosternalen Kontrakturen<br />

nach Verbrennung untersucht.<br />

Methoden: Es wurden 10 Patienten in die retrospektive Studie eingeschlossen,<br />

die aufgrund einer CMSK nach Verbrennung bei uns rekonstruiert<br />

wurden. Das Durchschnittsalter lag bei 32 (4–64) Jahren. Die<br />

Geschlechtsverteilung war 2 Frauen und 8 Männer. Die Untersuchungen<br />

fanden vor der Operation, 1 Woche, 3 Monaten und 6 Monaten nach<br />

dem Eingriff statt. Das Ergebnis wurde nach den Kriterien Anteil des<br />

eingeheilten Gewebes, Farbe und Kontur sowie Auftreten eines Rezidivs<br />

beurteilt. Die Zufriedenheit der Patienten mit dem Ergebnis wurde auf<br />

einer Skala von 1 bis 10 (1=sehr zufrieden; 10=nicht zufrieden) beurteilt<br />

und eine interne Analyse durchgeführt.<br />

Ergebnisse: Sowohl bei den Patienten mit mehrzeitigem Vorgehen als auch<br />

bei den Patienten mit einer Operation bestand eine hohe Zufriedenheitsquote.<br />

Bei 2/3 der Patienten war ein einzeitiges Vorgehen ausreichend.<br />

Bei 1/3 der Patienten bestanden Komplikationen im Sinne von Komplettverlusten<br />

der transplantierten Haut. Bei 2 Patienten kam es zum Rezidiv.<br />

Bei einem Patient kam es zum Infekt der Entnahmestelle nach sekundärem<br />

Trauma. Die Kompressionsbehandlung wurde in allen Fällen über<br />

12 Monate durchgeführt. Die Anpassung erwies sich als problematisch.<br />

Fazit: Alle Verfahren haben Vor- und Nachteile. Die Kompressionsbehandlung<br />

dieser kritischen Zone ist ein ungelöstes Problem. Weitere<br />

Untersuchungen sind notwendig um einen Vergleich zwischen den Deckungsverfahren<br />

zu ermöglichen.<br />

Plastische Chirurgie 10 (Suppl. 1): 83 (<strong>2010</strong>)<br />

Abstracts<br />

P28 L Lipofilling vs. Adipofilling nach Übersaugungen<br />

Richter DF, Stoff A, Velasco F, Wynands J, Weihrauch M<br />

Dreifaltigkeits-Krankenhaus Wesseling<br />

Wie seit längerer Zeit bekannt, wissen wir, dass die Größe der Fettzellen<br />

oder des Fettzellverbandes entscheidend ist für das Einheilen. So sind<br />

größere Fettzellenverbände häufiger von Nekrosen betroffen als kleinere<br />

Lipoaspirate.<br />

Hypothese: Die Methode des Adipofillings nach Capurro ist aufgrund der<br />

kleineren Zellgröße dem konventionellen Lipofilling überlegen.<br />

Methode: Wir haben im Zeitraum 2007 bis 2009 insgesamt 14 Patienten<br />

mit dem Adipofilling bei Zustand nach Übersaugung im Rahmen von<br />

Straffungsoperationen (Body-Lifts) behandelt. Diese Patientengruppe<br />

wurde einer Vergleichsgruppe gegenübergestellt, die mit konventionellem<br />

Lipofilling und vergleichbaren Füllmengen behandelt wurde.<br />

Ergebnisse: In der Gruppe der Patienten mit dem Adipofilling kamen<br />

72 % mit einer einmaligen Sitzung aus. 28 % benötigten einen zweiten<br />

Eingriff, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen. Bei keinem<br />

Patienten musste ein dritter Eingriff erfolgen. Bei den konventionell<br />

operierten Patienten fanden sich 61 % mit einer einmaligen Sitzung,<br />

23 % mit einem zweiten Eingriff und 16 % mit mehr als zwei Eingriffen.<br />

Fazit: Die Technik des Adipofillings insbesondere im Rahmen von Straffungsoperationen<br />

scheint eine schnelle und effektive Methode zu sein,<br />

subkutane Unregelmäßigkeiten mit geringer Rezidivquote auszugleichen.<br />

Langzeitergebnisse fehlen noch.<br />

P29 L Maligne transformation eines Morbus von Recklinghausen<br />

– wird der häufige periphere Nervenscheidentumor<br />

im klinischen Alltag unterschätzt? Ein Fallbeispiel<br />

Atas H, Ruggaber M, Menke H<br />

Klinikum Offenbach<br />

Periphere neurogene Tumoren sind zumeist gutartige Neoplasien, die<br />

sporadisch auftreten oder häufig mit einer Neurofibromatose (NF-1)<br />

assoziiert sind. Maligne periphere Nervenscheidentumoren (MPNST)<br />

sind zwar selten, sollten aber aufgrund ihres schnellen Wachstums,<br />

der hohen Fernmetastasierungsrate und ihrer schlechten Prognose in<br />

der Differentialdiagnose berücksichtigt werden. Entscheidend für die<br />

erfolgreiche kurative Behandlung ist neben der frühen Erkennung die<br />

Einleitung einer suffizienten Behandlung, bestehend aus einer radikalen<br />

Exzision und in ausgewählten Fällen einer adjuvanten Strahlentherapie.<br />

Hypothese: Maligne Periphere Nervenscheidentumoren (MPNST), die<br />

mit einer vorbestehenden Neurofibromatose I assoziiert sind, sollten in<br />

die Differenzialdiagnose zu anderen Weichgewebstumoren eingeschlossen<br />

werden.<br />

Methoden: Im Folgenden wird anhand eines aktuellen Falles das klinische<br />

Krankheitsbild, Diagnostik, Defektrekonstruktion sowie das postoperative<br />

Therapieregime dieses seltenen Tumors dargestellt.<br />

Ergebnisse: Bei einem 62-jährigen Patienten wurde ein maligner peripherer<br />

Nervenscheidentumor (MPNST) der lateralen Bauchwand, auf dem<br />

Boden einer bekannten Neurofibromatosis generalisata, diagnostiziert.<br />

Nebenbefundlich wurde bei dem Patienten bereits zuvor eine Nebenniere<br />

aufgrund eines malignen Phäochromocytoms entfernt. Der schlecht<br />

abgrenzbare Tumor mit einem Durchmesser von 24×8 cm wurde unter<br />

Erhalt der Bauchwand radikal und vollständig exzidiert und der entstandene<br />

Defekt gedeckt. Anschließend erfolgte eine adjuvante Strahlentherapie<br />

der Abdominalwand. Die bisherigen Nachuntersuchungen zeigten<br />

bisher kein Tumorrezidiv.<br />

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