Supplement 1 10. Jahrgang September 2010 D57442 ... - DGPRÄC
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Abstracts<br />
Silikongelimplantates mit 175 ml, Abdecken des Implantates mit Strattice<br />
und Deckung der entstandenen Defektwunde mit Matriderm® und<br />
Spalthaut der Stärke 0,2 mm. Anschließend Aufbringen eines Vakuumverbandes<br />
mit einem kontinuierlichen Unterdruck von -100 mmHg für<br />
fünf Tage.<br />
Ergebnisse: Fallbeispiel I: Entlassung am 5. postoperativen Tag aus der<br />
stationären Behandlung. Es war während des gesamten Aufenthaltes<br />
zu keinerlei Komplikationen gekommen. Die eingelegte Redon-Drainage<br />
konnte am 4. postoperativen Tag zeitgerecht entfernt werden. Die<br />
Wundverhältnisse waren stets reizfrei. Der Kostaufbau erfolgte komplikationslos.<br />
3 Monate postoperativ zeigt sich die Narbe reizfrei und<br />
die Bauchdecke stabil. – Fallbeispiel II: Entlassung am 9. postoperativen<br />
Tag aus der stationären Behandlung. Zum Entlassungszeitpunkt war die<br />
Spalthaut ist bis auf einen kleinen Defekt nahezu komplett eingeheilt.<br />
3 Monate postoperativ zeigen sich stabile Weichteilverhältnisse mit ansprechender<br />
Brustform.<br />
Fazit: Die azelluläre Schweinedermis (Strattice) eröffnet mannigfaltige<br />
Möglichkeiten auf dem Gebiet der Plastisch-Rekonstruktiven Chirurgie.<br />
Aus unserer Sicht sollte aber der Einsatz speziellen Indikationen vorbehalten<br />
bleiben. Nicht zuletzt bleibt die Frage der nicht unerheblichen<br />
Kosten zu klären.<br />
P14 L Einsatz von Matriderm® bei Avulsionsverletzungen<br />
Öhlbauer M, Hageleit B, Rapp P, Militz M<br />
BG-Unfallklinik Murnau<br />
Avulsionsverletzungen führen neben einer Zerstörung der Epidermis<br />
zum Verlust der Dermis und des Unterhautgewebes, welche sowohl für<br />
Funktion als auch Kosmetik eine wesentliche Rolle spielen. Insbesondere<br />
bei ausgedehnten Avulsionsverletzungen sind trotz erfolgreicher<br />
Defektdeckung Kontrakturen, Deformitäten und Hypertrophien zu erwarten.<br />
Mit Matriderm® steht seit einigen Jahren eine Methode zum<br />
Dermisersatz bei chirurgischen, traumatischen und chronischen Wunden<br />
zur Verfügung. Die großflächige Anwendung von Matriderm bei<br />
Avulsionsverletzungen wurde bislang als Einzelanwendungen bei speziellen<br />
Indikationsstellungen beschrieben.<br />
Hypothese: Führt der Einsatz des Dermisersatzes Matriderm bei der Therapie<br />
von Avulsionsverletzungen zu verbesserten funktionellen und kosmetischen<br />
Ergebnissen?<br />
Methoden: Zehn Patienten mit Avulsionsverletzungen wurden im Rahmen<br />
der Akutversorgung nach Debridement einzeitig mit Matriderm<br />
(1 mm Dicke) und ungemeshter Spalthaut rekonstruiert. Eine Wundunterdrucktherapie<br />
zur optimalen Fixierung der Spalthaut sowie eine<br />
Schienenruhigstellung über eine Woche schloss sich an. Chirurgische<br />
Parameter der Wundheilung sowie der Narbenreifung wurden über den<br />
gesamten Verlauf der Behandlung bestimmt und miteinander bzw. mit<br />
einem Kollektiv konventionell therapierter Patienten verglichen.<br />
Ergebnisse: Bei allen mittels Matriderm/Spalthaut/Wundunterdruckverbänden<br />
behandelten Patienten konnte neben einem hervorragenden<br />
Wundverschluss eine, verglichen mit dem Kollektiv, überdurchschnittliche<br />
rasche Narbenreifung mit exzellenter Narbenqualität erreicht werden.<br />
Fazit: Autologe Spalthauttransplantate bleiben die Grundlage der chirurgischen<br />
Therapie bei Avulsionsverletzungen und können nur in einem<br />
beschränkten Ausmaß Narbenkontrakturen verhindern, in ungemeshter<br />
Form besser als in gemeshter Form. Vollhauttransplantate erfüllen<br />
diese Funktion deutlich besser, kommen aber u.a. aufgrund der limitierten<br />
Entnahmestellen deutlich eingeschränkt zur Anwendung. Der Einsatz<br />
des Dermisersatzes Matriderm bei Avulsionsverletzungen führte<br />
bei den behandelten Patienten verglichen mit dem Kollektiv zu besseren<br />
Ergebnissen sowohl hinsichtlich Funktion als auch Kosmetik. Spätkon-<br />
trakturen traten bei unseren Patienten bislang nicht auf, bei Kindern<br />
scheinen die mit Matriderm behandelten Areale mitzuzwachsen, so dass<br />
sich der Einsatz des Dermisersatzes Matriderm bei Avulsionsverletzungen<br />
bei den bislang therapierten Patienten als exzellentes Rekonstruktionsverfahren<br />
von der Initialversorgung bis zur Narbenreifung darstellt.<br />
P15 L Der Einfluss von tRAIL nach trauma<br />
im ZNs und PNs<br />
Witzel Ch, Koulaxouzidis G, Infanger M, Andree Ch, Hendrix S<br />
Sana Kliniken Düsseldorf, Krankenhaus Gerresheim<br />
Poster | Donnerstag | 16.9.<strong>2010</strong><br />
Der tumor necrosis factor-related apoptosis-inducing ligand (TRAIL),<br />
ein Mitglied der TNF/NGF superfamily, ist ein Zytokin mit einer ambivalenten<br />
Rolle in Entzündungsprozessen durch Unterstützung von antiinflammatorischen<br />
Mechanismen auf der einen Seite (TRAIIL-induzierte<br />
Hypoproliferation von T-Zellen), und durch destructive Funktionen<br />
auf der anderen Seite (Tumorgenese und -überwachung, nichtspezifische<br />
Antigen Zerstörung nicht-transformierter Zielzellen). An die traumatische<br />
Läsion eines Axons schließt sich üblicherweise die Wallersche<br />
Degeneration an. Dies ist ein der unspezifischen Entzündungsreaktion<br />
ähnlicher Fragmentations- und Resorptions-Prozess (hierbei im distalen<br />
Nervenstumpf), der durch komplexe Interaktionen von verschiedenen<br />
Zytokinen, Chemokinen und neurotrophen Faktoren kontrolliert wird.<br />
Aktas et al. konnten 2005 in einem Multiple Sklerose Model (EAE) die<br />
Involvierung von TRAIL in irreversiblen ZNS-Schädigungen zeigen. Im<br />
vorliegenden Projekt haben wir den Effekt von TRAIL im Rahmen von<br />
traumatischen ZNS- und PNS-Läsionen untersucht. Ziel ist es, durch<br />
eine potentielle Modulation des TRAIL/TRAIL-Rezeptor Systems eine<br />
therapeutische Option zur Behandlung von Folgen traumatischer Nervenläsionen<br />
zu etablieren. Wir kultivierten transversale Rückenmarksschnitte<br />
(TSC) und dorsal root ganglia (DRG) von E13 Embryos TRAILdefizienter<br />
Mäuse für 2 Tage und verfolgten das axonale Auswachsen im<br />
Vergleich zu Kontrollgruppen. Weiterhin quantifizierten wir die Anzahl<br />
der regenerierenden Axone, die nach Nervus ischiadicus Transplantation<br />
TRAIL-defizienter Mäuse in eine fluoreszierende YFP-Maus, die Reparationszone<br />
überquerten. Die Länge dieser regenerierenden Axone im<br />
distalen Nervenanteil konnte für jedes individuelle Axon nachverfolgt<br />
werden. Hierfür nutzten wir das früher etablierte Mausmodel, bei dem<br />
ein Ischiadicusanteil einer nicht fluoreszierenden Maus in eine YFP-<br />
Maus transplantiert wird. Somit sind wir in der Lage sämtliche Regenerationsphänomene<br />
im distalen Nervenanteil individuell nachzuverfolgen.<br />
Zusätzlich nutzten wir die lokale Applikation von Substanzen, wie<br />
zum Beispiel rekombinantes TRAIL, über einen Schwamm (Gelfoam®),<br />
der lokal auf der Reparationszone fixiert wurde. In der TSC und DRG<br />
Kultur konnten wir eine statistisch signifikant besseres Auswachsen<br />
in TRAIL-defizienten Mäusen im Vergleich zu Wildtypen darstellen (p<br />