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Supplement 1 10. Jahrgang September 2010 D57442 ... - DGPRÄC

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Abstracts<br />

30 Fällen die A. tibialis post. zum Anschluss genutzt, wobei hiervon<br />

28× eine End-zu-Seit-Anastomose durchgeführt wurde (2 Fälle End-zu-<br />

End). In 2 Fällen wurde an die A. poplitea angeschlossen (ebenfalls Endzu-End)<br />

und ebenfalls in 2 Fällen an die A. tibialis ant. (End-zu-End).<br />

Weitere Anschlussgefäße waren: 3× A. brachialis (End-zu-Seit), 6× A.<br />

mammaria interna, 2× A. facialis.<br />

Ergebnisse: Insgesamt wurden zwei Lappen vollständig verloren (beide<br />

US). Ein weiterer Lappen zum Arm zeigte eine Teilnekrose (ca. 30 %)<br />

und wurde daher nochmal revidiert. Kleinere Wundheilungsstörungen,<br />

die zum nochmaligen Debridement und ggf. Spalthauttransplantation<br />

führten, lagen bei 6 Patienten vor. Bei zwei Patienten kam es zu Nachblutungen<br />

im Bereich des Hebedefekts, zwei weitere entwickelten hier<br />

ein Serom. Bis auf die freien Lappen zur Brust und die FFM wurde zu<br />

jedem freien Gracilis auch ein Spalthauttransplantation vorgenommen.<br />

Insgesamt zeigte sich eine hohe Patientenzufriedenheit, ein gutes kosmetisches<br />

Ergebniss sowohl was das Empfänger- als auch das Spenderareal<br />

anbetrifft (längere Narben beim ALT und häufigere Serombildungen).<br />

Die Operationszeiten variierten vom Schnitt bis zur Naht von 163 min<br />

bis zu 310 min. Im Durchschnitt lagen diese bei 191 min.<br />

Fazit: Der freie M.-gracilis-Lappen hat weiterhin einen hohen Stellenwert<br />

in der rekonstruktiven Chirurgie. Er bietet neben den bekannten Vorteilen<br />

für die Rekonstruktion im Bereich der Fazialis- und der Brustchirurgie<br />

vor allem einen großen Vorteil für ältere Patienten mit Begleiterkrankungen<br />

und entsprechendem Risikoprofil. Der Vorteil diese Lappens liegt vor<br />

allem in der Stabilität der anatomischen Verhältnisse, die es zulassen,<br />

den M. gracilis in besonders kurzer Zeit zu heben. Gerade dieses ist ein<br />

wesentlicher Schwachpunkt bei den Perforatorlappenplastiken (v. a. des<br />

ALT) der damit zu einer zeitlichen Planungsunsicherheit führen kann.<br />

V168 L Fasziokutane Perforatorlappenplastiken zur<br />

Weichteildefektdeckung der unteren Extremität<br />

Otte M, Lehnhardt M, Kiefer J, Goertz O, Daigeler A, Reichenberger M<br />

BG-Unfallklinik Ludwigshafen<br />

Die Deckung von Weichteildefekten an der unteren Extremität nach<br />

Trauma oder Tumorresektion muss funktionellen und ästhetischen Gesichtspunkten<br />

genügen und im Falle von Tumorresektionen die Möglichkeit<br />

der adjuvanten Radiatio eröffnen. Lokale Muskellappenplastiken<br />

an der unteren Extremität verursachen funktionelle Defizite und<br />

Hebedefekte, weshalb häufig freie Lappenplastiken bevorzugt eingesetzt<br />

werden. Durch die Einführung der Perforatorlappenplastiken kam es<br />

sowohl im Hinblick auf die Hebedefektproblematik als auch auf das ästhetische<br />

Ergebnis zu einer deutlichen Weiterentwicklung. Da es sich<br />

hier um lokale Lappenplastiken handelt, ist sowohl die Hautdicke als<br />

auch die Textur des subkutanen Gewebes dem zu deckenden Defekt sehr<br />

ähnlich. Es werden die Ergebnisse von 16 Perforator-Lappenplastiken<br />

bei Weichteildefekten an der unteren Extremität präsentiert.<br />

Hypothese: Durch die Weichteildefektdeckung an der unteren Extremität<br />

mittels Perforator-lappenplastiken bietet sich ein Verfahren an, dass<br />

neben der freien Lappenplastik hinsichtlich Hebedefektmorbidität, OP<br />

Dauer und Komplikationsrate gerade bei Patienten mit schlechtem Gefäßstatus<br />

erfolgversprechend ist.<br />

Methoden: Zwischen 2007 und <strong>2010</strong> wurden bei 16 Patienten lappenpflichtige<br />

Defekte an der unteren Extremität mit lokalen Perforatorlappenplastiken<br />

gedeckt. Die Genese der Defekte war posttraumatisch in<br />

12 Fällen, bei 2 Patienten lagen Weichteildefekte nach Sarkomresektion<br />

vor. In zwei weiteren Fällen wurde ein erneuter Weichteildefekt nach<br />

vorheriger freier Lappenplastik mit einer Monitorinsel-Perforatorlappenplastik<br />

verschlossen. Bei allen Patienten erfolgte präoperativ eine<br />

Doppleruntersuchung zur Lokalisation der Perforatorgefäße, eine Angiographie<br />

erfolgte bei einem Großteil der Patienten.<br />

Ergebnisse: Bei allen Patienten konnte eine vollständige Defektdeckung<br />

mit unauffälligem Hebedefekt durchgeführt werden. Oberflächliche oder<br />

partielle Lappennekrosen wurden bei 2 Patienten beobachtet und konnten<br />

durch sekundäre Operation mit Spalthauttransplantation gedeckt<br />

werden. Der Hebedefekt konnte bei 8 Patienten primär verschlossen<br />

werden, bei 8 Patienten erfolgte eine Spalthaut- bzw. Vollhauttransplantation<br />

des Hebedefektes. Die OP-Dauer betrug durchschnittlich 104 min.<br />

Bei der Mehrzahl der Patienten sahen wir keine Beeinträchtigung des<br />

Lymphabfluss postoperativ, welcher durch Umfangmessungen der Unterschenkel<br />

bestimmt wurde. Aktuell erfolgt eine standardisierte Nachuntersuchung<br />

der Patienten.<br />

Fazit: Der Vorteil der Perforatorlappenplastik an der unteren Extremität<br />

ist neben dem sehr guten ästhetischen Ergebnis besonders die geringe<br />

Hebedefektmorbidität ohne peripheren Sensibilitätsverlust oder Funktionseinschränkung<br />

welche mit anderen gängigen Lappenplastiken wie<br />

dem Suralislappen oder Muskellappen wie dem Gastrocnemius- oder<br />

dem Peroneus brevis Lappen assoziiert sind. Dennoch sind diese Lappenplastiken<br />

nur im speziellen Fall indiziert und können die freien<br />

Lappenplastiken nicht ersetzen. Besonders bei Patienten mit peripheren<br />

Gefäß-erkrankungen oder stattgehabter Weichgewebstraumatisierung<br />

im Hebeareal besteht das Risiko von partiellen Lappenverlusten. Gerade<br />

in diesen Fällen sollte vor Durchführung einer freien Lappenplastik die<br />

Möglichkeit einer Perforatorlappenplastik eruiert werden, da sowohl die<br />

OP Dauer als auch die Komplikationsrate im Vergleich zu freien Lappenplastiken<br />

gering ist.<br />

V169 L Propellerlappen der unteren Extremität:<br />

Anatomische Untersuchung über den Durchtrittswinkel<br />

durch die Faszie<br />

Jakubietz R, Jakubietz MG, Zahn R, Köhler G, Meffert R, Schmidt K<br />

Universitätsklinikum Würzburg<br />

Vorträge | Samstag | 18.9.<strong>2010</strong><br />

Bei Propellerlappen kommt es zu einer Torsion des Gefäßstiels um 180<br />

Grad. Zur Vermeidung einer vaskulären Kompromittierung muss deswegen<br />

ein langstreckige Dissektion des Stiels erfolgen. Ein Abknicken<br />

des Stiels muss vermieden werden. Perforatoren die die Faszie senkrecht<br />

perforieren sind deswegen am besten geeignet. Anders als über die Lokalisation<br />

der Perforatoren am Unterschenkel ist über den Durchtrittswinkel<br />

der Gefäße wenig bekannt.<br />

Hypothese: Untersuchung des Durchtrittswinkel durch die Unterschenkelfaszie.<br />

Material und Methoden: An 15 gefäßinjizierten Unterschenkelpräparaten<br />

wurden sämtliche Perforatoren epifaszial präpariert. Der Gefäßdurchmesser,<br />

Orientierung und Winkel des Durchtritts durch die Faszie wurden<br />

bestimmt.<br />

Ergebnisse: Die Perforatoren der A. tibialis treten im Allgemeinen sowohl<br />

proximal als auch distal in einem Winkel von etwa 90 Grad durch die<br />

Faszie. Die Perforatoren der A. peronea treten besonders distal in einem<br />

spitzen Winkel durch die Faszie. Perforatoren der A tibialis anterior haben<br />

besonders im Bereich des OSG einen teilweise spitz aszendierenden<br />

Winkel, proximal des OSG jedoch meist einen günstigen Durchtrittswinkel.<br />

Fazit: Perforatoren mit einem Durchtrittswinkel von 90 Grad sind geeignet<br />

zur Verwendung für Propellerlappen. Je spitzer der Durchtrittswinkel<br />

umso größer ist die Gefahr neben der Gefäßtorsion zu einem Kinking<br />

zu führen, was in der Regel zu einem Lappenverlust führt. Deswegen<br />

sollten bei der Planung der Lappenplastik Perforatoren im Versorgungsgebiet<br />

der A tibialis anterior und posterior bevorzugt werden. Besonders<br />

die distalen Perforatoren der A. peronea perforieren die Faszie meist<br />

sehr spitzwinkelig und sind daher eher ungeeignet.<br />

66 Plastische Chirurgie 10 (Suppl. 1): 66 (<strong>2010</strong>)

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