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Supplement 1 10. Jahrgang September 2010 D57442 ... - DGPRÄC

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Abstracts<br />

wohl eine signifikant höhere Anzahl von Gefäßen als auch eine höhere<br />

durchschnittliche Verzweigungshierarchie in der unorientierten Matrix.<br />

Das topographische Muster der Verteilung der aussprossenden Gefäße<br />

unterschied sich ebenfalls: während in der unorientierten Matrix im<br />

Mikro-CT nur eine geringe Anzahl von Gefäßen innerhalb der Matrix<br />

selbst und insbesondere im Zentrum des Konstrukts nachweisbar war,<br />

zeigte die parallel orientierte Matrix bereits nach 4 Wochen eine Vaskularisation<br />

auch in ihrem Zentrum. Mittels HE-Färbung konnte ebenfalls<br />

ein Einsprossen von Gefäßen im Zentrum und innerhalb der eigentlichen<br />

Matrixfasern nur in der Gruppe der orientiert gesponnenen Fasern<br />

nachgewiesen werden, lediglich durch elektronenmikroskopische<br />

Aufnahmen konnte in der Gruppe der orientierten Fasern eine wenn<br />

auch spärliche Einsprossung von Gefäßen in die Fasermatrix detektiert<br />

werden.<br />

Fazit: In dieser Studie wurde erstmalig die Vaskularisation von Nanofasern<br />

in vivo untersucht und quantitativ beschrieben. Während die<br />

Verwendung von unorierentierten Nanofasern mit einer schnelleren<br />

Vaskularisation einherzugehen scheint, kann bei Verwendung von parallel-orientiert<br />

gesponnenen Nanofasern eine gleichmäßigere Vaskularisation<br />

auch im Zentrum und innerhalb der eigentlichen Matrix erzielt<br />

werden, so dass diese Matrix eine viel versprechende Grundlage für die<br />

Anwendung im Muskel Tissue Engineering darstellt.<br />

P58 L Rekonstruktive Chirurgie bei Patienten mit<br />

ventrikulären Unterstützungssystemen (VAD) – eine<br />

interdisziplinäre Herausforderung<br />

Frerichs O, Morshuis M, Schönbrodt M, Gummert J, Fansa H<br />

Klinikum Bielefeld<br />

Ventriculare Assist Device-Systeme (VAD) werden zunehmend häufig<br />

bei Herzinsuffizienz im Endstadium eingesetzt. Trotz erheblicher Fortschritte<br />

in der Therapie und Technik kann es zu Infekten des Pumpensystems<br />

und Heilungsstörungen mit hoher Mortalität kommen. Die<br />

rekonstruktive Plastische Chirurgie kann bei der Infektsanierung und<br />

Defektdeckung einen wichtigen Beitrag leisten.<br />

Hypothese: Plastisch-chirurgische Maßnahmen bei VAD-Patienten senken<br />

die komplikationsbedingte Mortalität, und erhöhen die Wahrscheinlichkeit<br />

für eine Herztransplantation. Bei Patienten mit einer Destination-<br />

Therapie verbessern sie die Lebensqualität.<br />

Methoden: 9 Patienten mit Pumpeninfekten und Wundheilungsstörungen<br />

wurden in unserer Einrichtung operiert. In allen Fälle erfolgten Muskellappenplastiken<br />

zur Defektdeckung und/oder Infektsanierung.<br />

Ergebnisse: Keines der Systeme musste gewechselt oder entfernt werden.<br />

Bei drei Patienten traten operationspflichtige Nachblutungen auf, die<br />

erfolgreich revidiert wurden. Ein Patient hat eine persistierende mediastinale<br />

Fistel ohne systemische Infektzeichen. Bei einem Patienten wurde<br />

eine enterokutane Fistel erst nach der Defektdeckung festgestellt. 7<br />

Patienten konnten somit erfolgreich zur Ausheilung gebracht werden.<br />

Fazit: Patienten mit einem VAD-System sind ein extrem risikobehaftetes<br />

Patientenklientel mit einer hohen Wahrscheinlichkeit für perioperative<br />

Komplikationen. Aus diesem Grund erfordert ihre plastisch-chirurgische<br />

Therapie ein besonders enges interdisziplinäres Vorgehen mit den Kollegen<br />

der Herzchirurgie. Durch eine erfolgreiche Defektdeckung können<br />

die Patienten früher in die ambulante Behandlung entlassen und wieder<br />

auf die Warteliste für eine Herztransplantation gesetzt werden. Aufgrund<br />

der zunehmenden Verbreitung der Systeme und einer breiteren<br />

Indikationsstellung ist in den kommenden Jahren mit einer deutlichen<br />

Fallzahlsteigerung zu rechnen.<br />

Posterpräsentationen V<br />

Freitag, 11:00–13:30 Uhr, Seminarraum 3<br />

P59 L Die einzeitige sanierung sternaler Defekte mittels<br />

modifizierter beidseitiger Pectoralislappenplastik<br />

Jungehülsing B, Tanzella U, Keck M, Cromme F, Ueberreiter K<br />

Asklepios Klinik Birkenwerder bei Berlin<br />

Es gibt verschiedene Möglichkeiten zur plastischen Deckung sternaler<br />

Defekte. Eine Deckung bei Patienten nach koronarer Bypass-Operation<br />

stellt aufgrund der Tiefe der Defekte bis zum Perikard und der multiplen<br />

kardiovaskulären Begleiterkrankungen dieser Patienten eine besondere<br />

Herausforderung dar.<br />

Hypothese: Eine einzeitige Sanierung sternaler Defekte mittels modifizierter<br />

beidseitiger Pectoralislappenplastik ist eine sichere operative Methode,<br />

die eine rasche Genesung auch multimorbider Patienten ermöglicht.<br />

Methoden: Im Rahmen dieser Fallbeobachtungsstudie wurden 20 Patienten<br />

prospektiv longitudinal untersucht. Die Operation erfolgte in allen<br />

Fällen an Patienten mit Sternumdefekt und/oder Sternumosteomyelitis<br />

nach vorausgegangener koronarer Bypass-Operation. Nach chirurgischem<br />

radikalen Debridement und Jet-Lavage wird die Pars sternalis des<br />

rechten M. pectoralis major am Humerus durch einen axillären Schnitt<br />

abgelöst und unter Ligatur des Gefäßstiels komplett bis zu den medialen<br />

Perforatoren abgelöst und als „Türflügel“ umgeschlagen. Die Blutversorgung<br />

des Muskels ist über die Perforatoren gewährleistet. Bei weit nach<br />

kaudal reichendem Defekt ist ein Aufteilen des Lappens möglich. Der<br />

linke M. pectoralis wird als myokutaner Lappen bis weit nach lateral<br />

mobilisiert und mit der Gegenseite adaptiert. Zur Evaluierung des postoperativen<br />

Ergebnisses wurden die Patienten frühestens nach einem halben<br />

Jahr postoperativ zur Nachuntersuchung einbestellt. Es wurde ein<br />

standardisierter Fragebogen einschließlich des Global Impression Score<br />

erhoben.<br />

Ergebnisse: Im Zeitraum von 2004 bis 2009 wurden 25 Patienten mit Sternumdefekt<br />

nach Bypass-Operation operiert. Die Mobilisierung konnte<br />

bei allen Patienten am ersten postoperativen Tag erfolgen. Die durchschnittliche<br />

Dauer des Krankenhausaufenthalts betrug 10 Tage. Bei keinem<br />

Patienten traten bis zur ambulanten Nachuntersuchung nach 3 Monaten<br />

Wundinfektionen, alltagsrelevante oder sonstige Komplikationen<br />

auf. Die Auswertung des Fragebogens ergibt Hinweise darauf, dass sich<br />

der Zustand der Patienten und das allgemeine Wohlbefinden deutlich<br />

gebessert haben.<br />

Fazit: Der modifizierte Pectoralis-Lappen stellt ein operativ schnelles,<br />

stabiles uns sicheres Verfahren zur Deckung sternaler Defekte auch bei<br />

multimorbiden Patienten mit hohem perioperativem Risiko dar. Vorteile<br />

der medialen Gefäßversorgung liegen in einem erweiterten Deckungsbereich,<br />

mit dem auch weit distale Defekte erreicht werden können. Eine<br />

frühere Mobilisierung dieses Patientenkollektivs ist möglich.<br />

P60 L thorakomyoplastik bei Patienten<br />

ohne Latissimus dorsi<br />

Fuchs PC, Schreiner W, Autschbach R, Sirbu H, Pallua N<br />

Universitätsklinikum Aachen<br />

Poster | Freitag | 17.9.<strong>2010</strong><br />

Die Rekonstruktionstechniken in der Behandlung des chronischen<br />

Pleuraempyems sind nach einer posterolateralen Thorakotomie eingeschränkt.<br />

Im Zuge des posterioren Zuganges wird M. latissimus dorsi<br />

samt seinem vaskulären Stiel zwangsläufig durchtrennt. Wir stellen eine<br />

modifizierte Technik der Thorakomyoplastik vor, die unter Nutzung der<br />

Schultergürtelmuskulatur eine Lappenplastik unter Einschluss von Mm.<br />

94 Plastische Chirurgie 10 (Suppl. 1): 94 (<strong>2010</strong>)

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