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Supplement 1 10. Jahrgang September 2010 D57442 ... - DGPRÄC

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Vorträge | Samstag | 18.9.<strong>2010</strong><br />

V 154 L Rekonstruktion der Funktion der langen<br />

Daumenstrecksehne durch Umlagerung des Zeigefingerstreckers<br />

– technik und Ergebnisse nach frühfunktioneller<br />

Nachbehandlung<br />

Baade C<br />

Städtisches Klinikum Dresden-Friedrichstadt<br />

Die Ruptur der Sehne des M. extensor pollicis longus (EPL) stellt eine<br />

der häufigsten Sehnenverletzungen dar. Ursachen für Rupturen stellen<br />

handgelenksnahe Frakturen mit oder ohne Osteosynthese, Traumen ohne<br />

Fraktur, (berufsbedingte) Mikrotraumen sowie Systemerkrankungen dar.<br />

Hypothese: Bei klinisch sicherer EPL-Läsion stellt die Therapie der Wahl<br />

nach unserer Meinung der Transfer der Sehen des Extensor indicis proprius<br />

(EIP) mit nachfolgender frühfunktioneller Behandung dar. Wir<br />

halten die zur Anwendung kommende Pulvertaft-Durchflechtungsnaht<br />

für übungsstabil und gaben die aktive Beübung nach einer kurzzeitigen<br />

Gipsruhigstellung für 10 Tage frei.<br />

Patienten und Methoden: In einem Zeitraum von 3 Jahren haben wir bei<br />

36 Patienten wegen einer Sehnenläsion des EPL die Transposition des<br />

EIP durchgeführt. Eingegangen wird auf anatomische Voraussetzungen,<br />

OP-Technik mit der durchgeführten Durchflechtungsnaht und Ergebnisse<br />

nach frühfunktioneller Nachbehandlung mit gestatteter aktiver<br />

Daumenstreckung. Die Patienten verblieben in unserer postoperativen<br />

Nachsorge und wurden nach 2 und 4 Wochen p.o. sowie nach 6 p.o.<br />

Monaten hinsichtlich des Bewegungsausmaßes des Daumens, der Zeigefingerstreckfunktion<br />

und der Kraftentwicklung nachuntersucht. Komplikationen<br />

wurden im Zeitraum von einem Jahr p.o. erfasst.<br />

Resultate: Es zeigten sich bei der Nachuntersuchung der Patienten keine<br />

Nachteile hinsichtlich des Bewegungsausmaßes des Daumens im Vergleich<br />

zur Literatur. Es ergab sich keine erhöhte Komplikationsrate.<br />

Fazit: Unter Berücksichtigung der relativ kleinen Fallserie zeigt die frühfunktionelle<br />

Nachbehandlung keine Nachteile bei erhöhtem Patientenkomfort.<br />

Die weitgehend standardisierte und einfach durchzuführende<br />

operative Technik erreicht auch bei frühfunktioneller Nachbehandlung<br />

eine rasche Wiederherstellung der Daumenstreckfunktion. – Kein Funding.<br />

V155 L Nahtmaterial mit Widerhaken in der<br />

beugesehnenchirurgie. Vergleichende biomechanische<br />

Untersuchungen ex vivo<br />

Zeplin P<br />

Universitätsklinikum Würzburg<br />

Die Verwendung eines mit Widerhaken besetzten Nahtmaterials zur<br />

Beugesehnennaht eröffnet die Möglichkeit einer knotenlosen Rekonstruktion<br />

durch die Widerhaken-Sehnen-Interaktion. Anhand einer biomechanischen<br />

Vergleichsuntersuchung wurden verschiedene Nahttechniken<br />

mit einem resorbierbaren, monofilen (PDS 3/0) und einem mit<br />

Widerhaken besetzten Faden (Vloc 3/0) verglichen.<br />

Material und Methoden: Sechzig humane Flexor digitorum Sehnen wurden<br />

in vier Gruppen randomisiert. Die erste Gruppe der Sehnennähte<br />

bestand aus einer geknoteten 2-Strang-PDS-Naht (PDS+), die zweite<br />

aus einer knotenlosen 2-Strang-VLoc-Naht (VLoc2–), die dritte aus<br />

einer knotenlosen 4-Strang-VLoc-Naht (VLoc4–) und die vierte aus<br />

einer geknoteten 2-Strang-VLoc-Naht (VLoc2+). Gemessen wurde<br />

sowohl die maximale Reißfestigkeit als auch die Kraft, die notwendig<br />

war, die Sehnenstümpfe auf eine Distanz von 2 mm zu bringen (2 mm-<br />

Distanzkraft/2DK).<br />

Plastische Chirurgie 10 (Suppl. 1): 61 (<strong>2010</strong>)<br />

Abstracts<br />

Ergebnisse: Vergleichbare Werte sowohl bei der maximalen als auch<br />

der 2mm-Reißkraft wiesen die PDS+ (94N/23N) und die VLoc2+<br />

(80N/23N) auf. Signifikant reißfester war nur die VLoc4– (112N/79N).<br />

Bei der VLoc2– blieb der Faden intakt, es kam jedoch schon bei niedrigen<br />

Kräften zur 2GD (13N) mit einem Ausreißen des Fadens aus der<br />

Sehne (59N).<br />

Fazit: In dieser Ex-vivo-Studie konnte gezeigt werden, dass in der Beugesehnenchirurgie<br />

zum Erhalt der Reißfestigkeit einer gängigen 2-Strang-<br />

Naht mit einem monofilen Faden mindestens eine 4-Strang-Naht notwendig<br />

ist, wenn Nahtmaterial mit Widerhaken ohne Knoten zum<br />

Einsatz kommen soll.<br />

V156 L Zwei Modifikationen der zweizeitigen<br />

beugesehnenrekonstruktion nach Paneva-Holevich/Hunter<br />

Kolios L, Bickert B, Lehnhardt M<br />

BG-Unfallklinik Ludwigshafen<br />

Die bei vorgeschädigtem und vernarbtem Gewebe indizierte Methode<br />

der zweizeitigen Beugesehnenrekonstruktion wird heutzutage trotz bestehender<br />

Nachteile bevorzugt mit freien extrasynovialen Transplantaten<br />

durchgeführt. Sowohl praktisch-operative, als auch tierexperimentell-histologische<br />

Erkenntnisse bereiten der gestielten intrasynovialen<br />

Methode nach Paneva-Holevich/Hunter jedoch eine Renaissance. Zur<br />

Behebung der auch hierbei bestehenden Schwierigkeiten möchten wir<br />

zwei Modifikationen vorstellen. Zur Umgehung einer immer wieder<br />

zu beobachtenden unzureichenden Sehnennahtheilung des FDS-FDP-<br />

Loops im vernarbten Gebiet der voroperierten Hohlhand verlagerten<br />

wir den Loop während der Heilungsphase in das nicht vorgeschädigte<br />

subkutane Gewebe des distalen Unterarms. Da die Lumbricalismuskulatur<br />

zum Erhalt eine Vorspannung der Flexor-digitorum-profundus-<br />

Muskulatur wegfällt, muss einer Atrophie der als aktive Ansteuerung<br />

vorgesehenen FDP Muskulatur entgegengewirkt werden. Dies erreichten<br />

wir mit einer Fixierung dieser Muskulatur unter Vorspannung am<br />

Retinakulum flexorum. Zusammenfassend sehen wir die zweitzeitige<br />

Beugesehnenrekonstruktion nach Paneva-Holevich/Hunter als eine sehr<br />

verlässliche Methode an, um bei vorgeschädigten Wundverhältnissen<br />

eine gute aktive Funktion wiederzuerlangen. Die Modifikationen der<br />

FDS-FDP-Loop-Verlagerung in den distalen Unterarm und der Fixation<br />

der FDP-Muskulatur unter Vorspannung an das Retinakulum Flexorum<br />

stellen dabei wertvolle Instrumente dar, um das Ergebnis noch weiter<br />

zu verbessern.<br />

V157 L Chirurgische Angiogenese – ein neuer Ansatz zur<br />

allogenen vaskularisierten Gelenktransplantation ohne<br />

Immunsuppression<br />

Kremer T, Willems W, Friedrich PF, Giusti G, Germann G, Lehnhardt M, Bishop AT<br />

BG-Unfallklinik Ludwigshafen<br />

Segmentale gelenkübergreifende Defekte sind eine therapeutische Herausforderung.<br />

Alle verfügbaren Behandlungsoptionen beinhalten eine<br />

signifikante Morbidität. Die vaskularisierte allogene Gelenktransplantation<br />

hätte den Vorteil einer physiologischen Knochenheilung und<br />

Hypertrophie ohne Hebemorbidität. Allerdings wäre eine lebenslange<br />

Immunsuppression (IS) notwendig. Dies wirft aufgrund der potentiell<br />

fatalen Folgen wie Malignomen oder der Graft versus host Erkrankung<br />

schwerwiegende ethische Bedenken auf. Die chirurgische Angiogenese<br />

ausgehend von empfängerabhängigem Gewebe ermöglicht das Überleben<br />

knöcherner Allotransplantate nach Absetzung einer Kurzzeitimmunsuppression<br />

für segmentale ossäre Defekte.<br />

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