Supplement 1 10. Jahrgang September 2010 D57442 ... - DGPRÄC
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Abstracts<br />
P41 L Freie vaskularisierte Knochentransplantate von<br />
der medialen Femurkondyle zur therapie der avaskulären<br />
talusnekrose – ein Fallbericht<br />
Kremer T, Kitaoka HB, Lehnhardt M, Germann G, Bishop AT<br />
BG-Unfallklinik Ludwigshafen<br />
Hypothese: Avaskuläre Nekrosen (AVN) des Talus treten als Frakturfolge<br />
aber auch im Rahmen systemischer Erkrankungen und ideopatisch<br />
auf. Die Therapie für Stadien ohne knöchernen Kollaps beschränkt sich<br />
weitgehend auf langwierige konservative Maßnahmen mit Entlastung<br />
und Dekompressionsbohrungen während kollabierte Stadien mit Arthrodesen<br />
oder Talektomie behandelt werden. Hier präsentieren wir eine<br />
alternative Methode, die auf der Revaskularisation des Talus mittels chirurgischer<br />
Angiogenese beruht.<br />
Fallbeispiel: Ein 33jähriger Mann stellte sich nach einem Bagatelltrauma<br />
mit typischen Symptomen einer AVN des Talus vor. Konventionell radiologisch<br />
zeigte sich eine deutliche Sklerosierung ohne Taluskollaps<br />
während im Kontrastmittel-MRT die Diagnose gesichert werden konnte.<br />
Die Therapie erfolgte mittels einer freien Transplantation eines knöchernen<br />
Transplantats von der medialen Femurkondyle, das über einen<br />
anterioren Zugang in den Talus eingebracht und an die Tibialis anterior<br />
Gefäße angeschlossen wurde. Der postopertive Verlauf gestaltete sich<br />
komplikationslos. Der AOFAS (American Orthopedic Foot and Ankle<br />
Society) Sprunggelenks Score verbesserte sich von 62 auf 95 Punkte<br />
nach 12 Monaten. Der Patient ist vollständig beschwerdefrei und es zeigen<br />
sich keine Hinweise auf einen Progress der Erkrankung.<br />
Fazit: Bisher sind nur 10 Patienten mit Talusnekrosen beschrieben, die<br />
mittels vaskularisierten Knochentransplantaten behandelt wurden. Die<br />
Ergebnisse sind allerdings insgesamt so vielversprechend, dass dieses<br />
Verfahren in das therapeutische Armamentarium für die AVN des Talus<br />
ohne Kollapse aufgenommen werden sollte.<br />
P42 L Immunsuppressive Effekte von<br />
Extrakorporalen stoßwellen (EsW) in der Composite-<br />
tissue-Allotransplantation<br />
Radu CA, Kiefer J, Germann G, Lehnhardt M, Reichenberger M<br />
BG-Unfallklinik Ludwigshafen<br />
Allogene Hand- und zuletzt Gesichtstransplantationen haben die immunologische<br />
Forschung mit dem Ziel der Toleranzinduktion und Reduktion<br />
der Risiken von Immunsuppressiva in der Composite-Tissue-Allotransplantation<br />
intensiviert. Die Extrakorporale Stoßwellentherapie<br />
(ESW) stellt ein etabliertes Verfahren in der Urologie und Orthopädie<br />
dar. Die Möglichkeit im Körperinneren gezielt Effekte non-invasiv herbeizuführen,<br />
die bislang nur chirurgisch zu erreichen waren, macht<br />
dieses Verfahren auch für andere Fachgebiete interessant. Die immunsuppressiven<br />
Effekte von ESW wurden in Organtransplantationen bisher<br />
noch nicht erforscht. Ziel dieser experimentellen Arbeit ist es, den<br />
Effekt von ESW auf die Abstoßungsrate nach Hinterlauftransplantation<br />
am Rattenmodel zu untersuchen.<br />
Methoden: 36 allogene Hinterlauftransplantationen im Rattenmodell (Lewis<br />
(LW) � Brown-Norway (BN)) wurden in 4 experimentellen Gruppen<br />
durchgeführt. Gruppe A (n=6) erhielt eine unmittelbar postoperativ<br />
applizierte Stoßwellenbehandlung von 500 Impulsen bei 0,15 mJ/<br />
mm 2 . Gruppen B, C und D fungierten als Kontrollgruppen. Gruppe B<br />
(n=10) erhielt keine Immunsuppression, Gruppe C (n=10) erhielt eine<br />
Standardimmunsuppression mit FK506 und Prednisolon und Gruppe D<br />
(n=10) keine Immunsuppression bei isogener Transplantation (Brown-<br />
Norway (BN) � Brown-Norway (BN)). Der Abstoßungszeitpunkt wurde<br />
klinisch und histologisch festgelegt.<br />
Ergebnisse: Die klinische Abstoßung des Hinterlaufs erfolgte durchschnittlich<br />
7,0 Tage nach Transplantation in Gruppe A (ESWT) und<br />
nach 5,5 Tagen in Gruppe B (keine Immunsuppressiva). Der Abstoßungszeitpunkt<br />
wurde signifikant verlängert (p