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Supplement 1 10. Jahrgang September 2010 D57442 ... - DGPRÄC

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Vorträge | Freitag | 17.9.<strong>2010</strong><br />

temperatur um ein Grad Celsius reduzierte den mikrozirkulatorischen<br />

Blutfluss um 40 relative Einheiten.<br />

Fazit: Die Hauttemperatur bei freien Lappenplastiken ist abhängig vom<br />

mikrozirkulatorischen Blutfluss der Lappenplastik. Unsere Hypothese<br />

ist somit bestätigt. In Zukunft könnte die regelmäßige Erhebung der<br />

Lappentemperatur ein reliables und zudem ökonomisches Monitoringverfahren<br />

in der rekonstruktiven Plastischen Chirurgie darstellen.<br />

V133 L Messung der Gewebeperfusion von humaner<br />

Haut nach und während einer Unterdruckvakuum-Anlage<br />

Dragu A, Münchow S, Kneser U, Horch RE<br />

Universitätsklinikum Erlangen<br />

Die Unterdruckvakuumtherapie hat sich innerhalb der letzten 10 Jahre<br />

in der Behandlung von chronischen und traumatischen Wunden klinisch<br />

etabliert. So haben in der Vergangenheit klinische Studien erstaunliche<br />

Ergebnisse bei der Wundheilung von sonst therapierefraktären Wunden<br />

aufzeigen können. Als mögliche Ursachen werden besonders der Abtransport<br />

von Wundsekret, die Induktion von Wundgrundgranulation,<br />

die Verkleinerungstendenz der Wunde durch das Vakuum und die Perfusionssteigerung<br />

des Gewebes diskutiert. Letzteres und insbesondere die<br />

Mechanismen auf zellulärer und molekularer Ebene sind jedoch nicht<br />

abschließend verstanden.<br />

Hypothese: Die Gewebeperfusion wird durch die Unterdruckvakuumtherapie<br />

gesteigert.<br />

Methoden: Es wurde bisher 20 gesunde freiwillige Probanden in die Studie<br />

eingeschlossen. Bei allen 20 Probanden wurde zunächst in einer<br />

ersten Baseline-Messung (I) die Gewebeperfusion am lateralen Oberschenkel<br />

bestimmt. Hierbei wurden mit einer kombinierten Laserdoppler-<br />

und Spektroskopsonde folgende 3 Parameter gemessen: (A)<br />

Sauerstoffsättigung [%], (B) post-kapilläre venöse Füllung [relative<br />

Einheiten] und (C) Blutflussrate [relative Einheiten]. Hierzu wurde das<br />

Oxygen-To-See (O2C) Gerät der Firma LEA Medizintechnik (Giessen,<br />

Deutschland) verwendet. Schließlich erfolgte eine 30minütige Anlage<br />

eines Unterdruckvakuumschwammes mit 125 mmHg auf den jeweiligen<br />

Oberschenkel, wobei die Messsonde auf der Haut, d.h. unterhalb<br />

des Vakuumschwamms, belassen wurde. Während dieser VAC-ON-Phase<br />

erfolgten in der 15. Minute und 30. Minute die Messungen (II) und<br />

(III). Anschließend wurde das Vakuum für 60 Minuten ausgeschaltet. In<br />

dieser VAC-OFF-Phase erfolgten die 15 (IV), 30 (V) und 60 (VI) Minuten<br />

Messungen. Abschließend wurde erneut eine VAC-ON-Phase angeschlossen,<br />

wobei diese 5 Minuten dauerte. Während dieser Zeit erfolgte<br />

schließlich die letzte Messung (VII).<br />

Ergebnisse: Die Auswertung der bisherigen Messergebnisse zeigt, dass insbesondere<br />

der Parameter C, d.h. die Blutflussrate durch die Unterdruckvakuumtherapie<br />

um ein Vielfaches im Vergleich zur Baseline gesteigert<br />

wird. Die Sauerstoffsättigung (A) und die post-kapilläre venöse Füllung<br />

(B) zeigen ebenfalls Veränderungen gegenüber der Baseline, jedoch deutlich<br />

geringer als der Parameter (C), die Blutflussrate.<br />

Fazit: Bei der Beurteilung dieser Zwischenergebnisse lässt sich feststellen,<br />

dass die Blutflussrate von Gewebe durch die Unterdruckvakuumtherapie<br />

deutlich erhöht wird. Durch diese Steigerung der Blutflussrate wird die<br />

Perfusion von Gewebe positiv beeinflusst. Dies könnte einer der Gründe<br />

sein, weshalb die Unterdruckvakuumtherapie einen positiven Effekt<br />

auf die Wundheilung bzw. Wundgrundkonditionierung von chronischen<br />

und traumatischen Wunden hat.<br />

Plastische Chirurgie 10 (Suppl. 1): 53 (<strong>2010</strong>)<br />

Verbrennung/Narbe 2<br />

Freitag, 14:30–16:00, Saal 5<br />

V134 L Darmschrankenstörungen bei<br />

schwerverbrannten Patienten<br />

Abstracts<br />

Thamm OC1 , Spanholtz TA1 , de Haan JJ3 , Lubbers T3 , Buurman WA3 , Neugebauer EAM2 1 2 3 Klinikum Köln-Merheim, Universität Witten/Herdecke; IFOM, Universität Witten/Herdecke; Universitätsklinikum<br />

Maastricht, Niederlande<br />

Die Funktion der Darmschranke ist abhängig von der Perfusion der<br />

Epithelschicht des Intestinums. Verschiedene Untersuchungen erbrachten<br />

Hinweise auf eine Minderperfusion des Epithels mit konsekutiver<br />

Schrankenstörung der Darmfunktion bei polytraumatisierten Patienten.<br />

Auch bei orthopädischen Eingriffen mit großem Blutverlust ließen sich<br />

diese Effekte nachweisen. Die Barrierefunktionsstörung führte zu einer<br />

gesteigerten Morbidität und Mortalität der untersuchten Patienten. Im<br />

Rahmen der Verbrennungskrankheit kommt es im Körper ebenfalls zu<br />

großen Volumenverschiebungen mit Perfusionsstörungen in den Endstromgebieten.<br />

Hypothese: Schwere Verbrennungen führen zu Funktionsstörungen der<br />

Darmschranke.<br />

Methoden: Im Rahmen einer prospektiven Beobachtungsstudie wurden<br />

Patienten mit Verbrennungen untersucht, die eine Aufnahme auf die<br />

Schwerverbranntenintensivstation notwendig machten. Zu definierten<br />

Zeitintervallen (3 h, 6 h, 9 h, 12 h, 1 d, 3 d, 5 d und 7 d) nach Verbrennungstrauma<br />

wurden die Serum-Spiegel zweier Proteine (Intestinal<br />

Fatty Acid Binding Protein (i-FABP) und Ileal-Bile Acid Binding Protein<br />

(i-BABP)) bestimmt, die spezifisch nur von den Enterozyten gebildet<br />

werden und somit direkt den Grad der Zellschädigung abbilden. Diese<br />

Daten wurden mit der Größe der Verbrennung (% KOF) korreliert. Außerdem<br />

wurden zu jedem Zeitpunkt diverse Vitalparamter erfasst, die<br />

den Gesundheitszustand des Patienten widerspiegelten.<br />

Ergebnisse: Im Untersuchungszeitraum wurden n=15 Patienten inkludiert,<br />

deren Verbrennungsausmaß eine intensivmedizinische Betreuung<br />

notwendig machte. Im zeitlichen Verlauf zeigten alle Patienten einen signifikanten<br />

Anstieg der untersuchten Proteine. Nach 3 Tagen kam es<br />

zu einem deutlichen Abfall der Spiegel, und an Tag 5–7 wurden wieder<br />

Normalwerte erreicht. Die Größe der Verbrennung korrelierte hierbei<br />

mit dem Ausmaß der Zellschädigung.<br />

Fazit: Die Verbrennungskrankheit führt aufgrund der rasch einsetzenden<br />

Volumenverschiebung zu einer nachweisbaren Schädigung des Darmepithels<br />

mit konsekutiver Darmschrankenstörung. Dieser Effekt scheint<br />

vom Ausmaß der Verbrennung abhängig zu sein. Die untersuchten Patientenzahlen<br />

sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt jedoch zu klein, um eine<br />

klare Korrelation sicher angeben zu können und therapeutische Empfehlungen<br />

abzuleiten. Eine größere Fallzahl ist notwendig.<br />

V135 L Intensivierte Insulintherapie bei schwerverbrannten<br />

Patienten – Einfluss auf Mortalität und Morbidität<br />

in einer Matched-pair-Analyse<br />

Spanholtz TA, von Cramon L, Theodorou P, Perbix W, Spilker G<br />

Klinikum Köln-Merheim, Universität Witten/Herdecke<br />

Hochrangige Publikationen der letzten Jahre spiegeln ein widersprüchliches<br />

Bild über den Vorteil einer intensivierten Insulintherapie (IIT) in<br />

der Gruppe intensivmedizinischer Patienten wider. In der Subkohorte<br />

der schwerverbrannten Patienten stehen in diesem Zusammenhang nur<br />

limitiert Daten zur Verfügung.<br />

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