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Supplement 1 10. Jahrgang September 2010 D57442 ... - DGPRÄC

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Poster | Freitag | 17.9.<strong>2010</strong><br />

subscapularis, teres major et minor und infraspinatus bildet, den Bronchusstumpf<br />

verschließen und die Pleurahöhle obliterieren kann.<br />

Patienten und Methode: In der Zeitspanne 2002–2007 wurde die Technik<br />

bei 6 Patienten mit einem chronischen, postoperativen Pleuraempyem<br />

und broncho-pleuraler Fistel angewandt. 3 Patienten hatten ein post-<br />

TBC-Syndrom, 2 Patienten ein Postpneumektomie-Empyem und 1 Patient<br />

hatte ein parapneumonisches Empyem. In allen Fällen wurde durch<br />

die Kollegen der Thoraxchirurgie primär ein Thoraxfenster angelegt und<br />

die Empyemhöhle über 3 Monate offen behandelt. Im Rahmen der lokalen<br />

Thorakoplastik wurden im Durchschnitt 5±2 Rippen reseziert.<br />

Dieser Resektion folgte die Myoplastik mittels M. infraspinatus, teres<br />

major et minor und subscapularis. Der subscapularis wurde hierbei zum<br />

Verschluss der Bronchusfistel genutzt.<br />

Ergebnisse: Alle Patienten waren Männer, das mittlere Alter betrug<br />

68±5,7 Jahre. Die Morbiditäts- und Letalitätsraten lagen bei 25 % und<br />

0 %. Die postoperativen Komplikationen wurden in erster Linie durch<br />

respiratorische Insuffizienz infolge der Atelektasenbildung, Pneumonie<br />

sowie eine Nachblutung bedingt. Der stationäre Aufenthalt dauerte<br />

15±7,6 Tage. Postoperativ wurden keine Empyemrezidive beobachtet.<br />

Ein Patient ist infolge eines sekundären Tumorleidens verstorben. Die<br />

Einschränkungen der Schulterfunktion waren mit einem Abduktionsdefizit<br />

von 15±10 Grad nur gering.<br />

Diskussion: Die Techniken der Thorakoplastik sind vielfältig. Die im<br />

Rahmen der posterolateralen Thorakotomie durchtrennten Muskeln<br />

(latissimus, serratus) sind nur bedingt zur Myoplastik verwendbar. Die<br />

Schultergürtelmuskulatur stellt unter Erhalt der Funktionalität im betroffenen<br />

Schultergelenk eine sinnvolle Ergänzung zur konventionellen<br />

Myoplastik mit gleichzeitigem Verschluss der Bronchusfistel dar.<br />

P61 L Prognosefaktoren und chirurgische sanierbarkeit<br />

einer sternumosteomyelitis nach kardiochirurgischen<br />

Eingriffen<br />

Hellmich S, Kolbenschlag J, Lehnhardt M, Megerle K<br />

BG-Unfallklinik Ludwigshafen<br />

Die Entwicklung einer Sternumosteomyelitis oder einer sternalen<br />

Wundheilungsstörung nach kardio-chirurgischen Eingriffen ist mit einer<br />

Inzidenz von 1 bis 4 % insgesamt eine seltene Komplikation mit hoher<br />

Mortalität. Das Patientenprofil stellt aufgrund der Grunderkrankungen<br />

sowie der manifesten Infektion (häufig mit Problemkeimen) in unmittelbarer<br />

topographischer Beziehung zu Pleura und Perikard eine besondere<br />

Herausforderung dar. Ziel dieser Arbeit war es, Prognosefaktoren für<br />

die chirurgische Sanierbarkeit dieser Problemwunden zu identifizieren.<br />

Material und Methoden: In den Jahren 2000 bis 2008 wurden uns 98 Patienten<br />

(39 Frauen; 59 Männer) zur Thoraxwandrekonstruktion nach<br />

kardio-chirurgischen Eingriffen vorgestellt, im Mittel 50 Tage nach dem<br />

Primäreingriff. Dieser war bei 80 Patienten ein Gefäßersatz bei KHK sowie<br />

Klappenersatz bei 18 Patienten. Das durchschnittliche Alter betrug<br />

67 (31–86) Jahre, dabei stieg der Altersdurchschnitt von 62 Jahren im<br />

Jahr 2000 auf über 70 Jahre in den Jahren 2007 und 2008. Der postoperative<br />

Verlauf wurde bei 89 Patienten nach einer mittleren Nachbeobachtungsdauer<br />

von 48 Monaten analysiert.<br />

Ergebnisse: Wir führten in 63 Fällen eine gestielte und in 26 Fällen eine<br />

freie Lappenplastik zur Defektdeckung durch. Die Durchführung eines<br />

freien Gewebetransfers unterlag einer strengen Indikationsstellung.<br />

32 Patienten verstarben durchschnittlich 69 Wochen nach Entlassung<br />

bzw. Verlegung aus unserer Klinik, davon zwei Drittel (21) innerhalb<br />

des ersten Jahres nach plastischer Deckung. Trotz des komplexen Rekonstruktionsverfahrens<br />

betrug die perioperative Mortalität in unserer<br />

Abteilung nur 6 % (5/89). Bei 80 Prozent der überlebenden Patienten<br />

Plastische Chirurgie 10 (Suppl. 1): 95 (<strong>2010</strong>)<br />

Abstracts<br />

konnte ein dauerhafter Verschluss der Thoraxwand erreicht werden.<br />

Die untersuchten nicht kardialen Nebendiagnosen standen in keinem<br />

statistisch signifikanten Zusammenhang mit dem Überleben der Patienten<br />

oder dem Erfolg der plastischen Deckung. Eine fehlende chirurgische<br />

Sanierbarkeit der Weichteile wie bei länger freiliegendem Perikard<br />

oder exponierter Pleura war mit einer erhöhten Mortalität assoziiert.<br />

Fazit: Mit den plastischen Rekonstruktionsmöglichkeiten gelingt es oft,<br />

die chronische Osteomyelitis zur Ausheilung zu bringen. Dennoch sind<br />

die Eingriffe auch nach primär erfolgreicher Lappendeckung mit einer<br />

hohen Mortalität assoziiert. Die Identifikation weiterer Prognosefaktoren<br />

ist notwendig um die Selektion der Patienten zu verbessern, die von<br />

einer plastischen Deckung profitieren.<br />

P62 L sternumrekonstruktion: Zwei erfolgreiche<br />

techniken mit ersten Langzeitergebnissen<br />

Sultan M, Hidayat M, Nerlich M, Gehmert S, Prantl L<br />

Universitätsklinikum Regensburg<br />

Die Sternotomie stellt eine der häufigsten Zugänge bei Operationen am<br />

offenen Herzen da. Postoperative Infektionen des Sternums bedingen<br />

häufig eine partielle oder komplette Resektion, in deren Folge es zu einer<br />

Instabilität der vorderen Thoraxwand kommt.<br />

Hypothese: Um eine gute Stabilität der vorderen Thoraxwand nach Sternumresektion<br />

zu erreichen, kann ein osteokutaner Paraskapularlappen<br />

oder/und eine transversale, winkelstabile Plattenosteosynthese in Abhängigkeit<br />

der Defektgröße verwendet werden.<br />

Methoden: Wir behandelten 6 Patienten bei partieller oder kompletter<br />

Sternumresektion nach Osteomyelitis mit a) einer winkelstabilen Plattenosteosynthese<br />

die im Bereich der Rippen verankert wurde (n=3)<br />

oder/und b) einem osteokutanen Paraskapular-Lappen (n=3). Mittels<br />

dynamischer, kontrastverstärkter Sonographie wurde die Perfusion der<br />

Lappenplastiken im zeitlichen Verlauf beobachtet. Außerdem wurde die<br />

Computertomographie (CT) eingesetzt, um die Stabilität der voderen<br />

Thoraxwand beurteilen zu können (i.e. Lockerungzeichen der Plattenosteosynthese,<br />

Einheilung des vaskularisierten Knochenspans). Die<br />

Patienten wurden über einen Zeitraum von 3 Jahren nach erfolgreicher<br />

Operation beobachtet.<br />

Ergebnisse: Postoperativ konnte eine Stabilisierung der vorderen Thoraxwand<br />

in allen 6 Patienten erreicht werden, jedoch verstarb ein Patient<br />

im Rahmen seiner kardialen Grunderkrankung. In der dynamisch, kontrastverstärkten<br />

Sonographie fanden sich regelrechte Gefäßverhältnisse<br />

in den 3 osteokutanen Lappenplastiken. Im CT zeigten sich keine Lockerungen<br />

des Osteosynthesematerials, sowie eine regelrechte Einheilung<br />

der ossären Späne ohne Zeichen einer Knochenresorption.<br />

Fazit: Die transversale, winkelstabile Plattenosteosynthese bietet eine<br />

einfache Stabilisierung des Thorax bei partieller Sternumresektion mit<br />

guten Langzeitergebnissen. Bei kompletter Sternumresektion oder größeren<br />

Wunddehiszenzen kann der osteokutane Paraskapularlappen eingesetzt<br />

werden. Dabei ist eine schrittweise Entfernung der fixierenden<br />

osteosynthetischen Materialien ohne Verlust der Thoraxstabilität möglich.<br />

P63 L therapiekonzept der Infektsanierung<br />

bei chronischer sternumosteomyelitis<br />

Stütz N, Lang A, Busch K<br />

Malteser Krankenhaus Bonn<br />

Die Inzidenz der Sternumosteomyelitis nach kardiochirurgischen Eingriffen<br />

wird in der Literatur mit bis zu 1 % angegeben. Hierbei ist die<br />

Sternumosteomyelitis für den Patienten potentiell lebensbedrohlich<br />

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