Supplement 1 10. Jahrgang September 2010 D57442 ... - DGPRÄC
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Poster | Donnerstag | 16.9.<strong>2010</strong><br />
P11 L synergistische Effekte von sonoporation und<br />
taurolidine/tRAIL bei der Apoptoseinduktion in humanen<br />
Fibrosarkomzellen<br />
Daigeler A, Chromik AM, Haendschke K, Emmelmann S, Siepmann M, Hensel K, Schmitz G,<br />
Klein-Hitpass L, Steinau H-U, Lehnhardt M, Hauser J<br />
BG-Klinik Ludwigshafen, BG-Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum<br />
Die derzeit wirksamste Therapie der Weichgewebssarkome besteht in<br />
der Resektion mit Sicherheitsabstand und der adjuvanten Radiatio. Bei<br />
Tumoren der Extremitäten müssen dafür häufig funktionelle Strukturen<br />
geopfert werden. Standardchemotherapeutika sind meist nur gering<br />
wirksam und können die Tumoren nicht nennenswert verkleinern.<br />
Taurolidin und TRAIL sind neuere Substanzen für die bereits eine<br />
Wirksamkeit gegen Fibrosarkome nachgewiesen werden konnte. Verschiedene<br />
Studien berichten von positiven Effekten der sonodynamischen<br />
Therapie, das heißt der gleichzeitigen Verabreichung von Chemotherapeutikum<br />
und Ultraschall.<br />
Hypothese: Da die meisten Sarkome Weichgewebssarkome für Ultraschall<br />
gut zugänglich sind, könnte dadurch eine Wirkverbesserung erreicht<br />
werden.<br />
Methoden: HT1080 Fibrosarkomzellen wurden in vitro mit Chemotherapeutika<br />
und zusätzlich einem Ultraschallkontrastmittel (SonoVue®)<br />
bestehend aus sogenannten „Microbubbles“ inkubiert. Diese verstärken<br />
den Effekt der Sonoporation (transiente Erhöhung der Membranpermeabilität)<br />
durch Ultraschall. Außerdem wurden die Zellen über eine<br />
spezielle Vorrichtung Ultraschall (peak negative pressure: 0,98 MPa)<br />
ausgesetzt. Apoptose und Nekrose wurde mittels FACS-Analyse und<br />
TUNEL-Assay gemessen. Die Effekte auf die Genexpression wurden im<br />
RNA-microarray (Affymetrix) überprüft.<br />
Ergebnisse: Die proapoptotischen Effekte von Taurolidin und TRAIL<br />
wurden weder durch Ultraschall alleine oder die solitäre Zugabe des<br />
Kontrastmittels verändert. Eine Beschallung nach vorheriger Zugabe<br />
von SonoVue steigerte die Apoptose allerdings signifikant. Eine Vielzahl<br />
von apoptoseassoziierten Genen fand sich hierbei verändert. Teilweise<br />
wurden diese schon mit programmiertem Zelltod in Fibrosarkomen<br />
(HSPA1A/HSPA1B, APAF1, PAWR, SOCS2) oder Ultraschall induzierter<br />
Apoptose in anderen Zellen in Verbindung gebracht (CD44). Erstmals<br />
konnte in dieser Studie ein synergistischer Effekt von Ultraschall,<br />
Ultraschallkontrastmittel und Chemotherapeutikum belegt und Einblicke<br />
in die molekularen Ursachen gewährt werden.<br />
Fazit: Weitere Studien werden klären, ob dieses Verfahren wirksam zu<br />
Therapie von Weichgewebssarkomen eingesetzt werden kann.<br />
P12 L Wirkung von taurolidin und tRAIL auf humane<br />
Fibrosarkomzellen im Nacktmaus-Modell<br />
Daigeler A, Emmelmann S, Lehnhardt M, Hirsch T, Tilkorn D-J, Goertz O, Steinau H-U, Steinsträßer L<br />
BG-Unfallklinik Ludwigshafen, BG-Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum<br />
Weichgewebssarkome stellen eine seltene Gruppe von Malignomen dar.<br />
Bisher stehen kaum wirksame Chemotherapeutika zur Verfügung. Die<br />
Substanzen TRAIL und Taurolidin zeigten in vitro eine gute Apoptose<br />
induzierende Wirkung auf humane Fibrosarkomzellen. Mit dem athymischen<br />
Nacktmausmodell soll nun die Wirksamkeit in vivo überprüft<br />
werden.<br />
Hypothese: Taurolidin und TRAIL wirken in vivo antitumoral auf Fibrosarkomzellen.<br />
Methoden: 40 Tiere wurden in 4 Gruppen à 10 Mäuse über 12 Tage untersucht.<br />
Die Tumoren wurden durch die subkutane Injektion einer<br />
Zellsuspension aus der Fibrosarkom-Zelllinie HT1080 (1x106 gelöst<br />
Plastische Chirurgie 10 (Suppl. 1): 77 (<strong>2010</strong>)<br />
Abstracts<br />
in 100ml PBS) subkutan an beiden Flanken (n=80) appliziert. Die<br />
Behandlung erfolgte mit 2, 10 und 20 µl TRAIL+1,5 ml Taurolidin 2<br />
% sowie 1,5 ml PBS (Kontrolle) intraperitoneal über 4 Tage. Für die<br />
weiteren 4 Therapietage wurde die Dosis von Taurolidin bzw. PBS auf<br />
750 µl reduziert. Täglich wurde das Tumorwachstum mit einem Calliper<br />
vermessen und das Gewicht bestimmt. Futter und Wasser standen<br />
den Tieren während der gesamten Zeit in einem ausreichenden Maß zur<br />
Verfügung. Nach Studienende wurden Tumoren, Herz, Leber, Milz und<br />
Nieren entnommen und histologisch untersucht.<br />
Ergebnisse: Alle Tumoren, die mit der Kombination aus Taurolidin und<br />
TRAIL behandelt wurden zeigten ein signifikant geringeres Tumorwachstum<br />
in Vergleich zur Kontrolle (2 µl TRAIL + Taurolidin 2 %<br />
vs.Kontrolle p=0,001; 10 µl TRAIL + Taurolidin 2 % vs. Kontrolle<br />
p=0,008 und 20 µl TRAIL+ Taurolidin 2 % p=0,01). Im Therapiearm<br />
verstarben in der 2-µl-Gruppe im Median 6, in der 10-µl-Gruppe<br />
8 und in der 20-µl-Gruppe 7 Mäuse. In der Kontrollgruppe überlebten<br />
alle Tiere den Beobachtungszeitraum. Dementsprechend waren sowohl<br />
die Gewichtsverläufe, als auch der Futter- und Wasserverbrauch bei den<br />
behandelten Tieren signifikant niedriger im Gegensatz zur Kontrolle<br />
(Gewichte aller therapierten Tiere vs. Kontrolle p