Supplement 1 10. Jahrgang September 2010 D57442 ... - DGPRÄC
Supplement 1 10. Jahrgang September 2010 D57442 ... - DGPRÄC
Supplement 1 10. Jahrgang September 2010 D57442 ... - DGPRÄC
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Abstracts<br />
gefunden werden. Bei diesen Patienten wurde im selben Eingriff zur<br />
Defektdeckung eine lokale Lappenplastik (12 Patienten) oder eine freie<br />
Lappenplastik (3 Patienten) durchgeführt. Besonders häufig war im Bereich<br />
der Achillessehne ein falsch positives Dopplersignal zu finden.<br />
Fazit: Die präoperative Stiftdopplerdiagnostik ist zur sicheren Lokalisation<br />
von Perforatoren für Propellerllappen inadäquat und mit einer hohen<br />
falsch-positiven Fehlerrate behaftet. Nebst präoperativer Aufklärung<br />
über ein alternatives Vorgehen ist ebenfalls eine verbesserte Diagnostik<br />
mit der Farbdoppler-Sonographie zu empfehlen<br />
V130 L Farbdopplersonographie zur präoperativen<br />
Perforatordarstellung beim anterolateralen Oberschenkellappen<br />
Ensat F, Babl M, Conz C, Spies M<br />
Krankenhaus Barmherzige Brüder, Regensburg<br />
Der anterolaterale Oberschenkellappen hat in den letzten Jahren zunehmend<br />
Verwendung in der rekonstruktiven Mikrochirurgie der Kopf-<br />
Hals-Region und der Extremitäten gefunden. Als nachteilig gelten die<br />
variable Anatomie der Perforatoren und deren häufiger transmuskulärer<br />
Verlauf, weshalb verschiedene bildgebende Verfahren zur präoperativen<br />
Darstellung der Perforansgefäße zur Anwendung kommen.<br />
Hypothese: Das Ziel unserer Studie war es, die Verlässlichkeit der Farbdopplersonographie<br />
bei der präoperativen Lokalisierung der Perforatoren<br />
einerseits und in der Unterscheidung zwischen septalen und transmuskulären<br />
Perforatoren andererseits zu untersuchen.<br />
Methoden: In dieser Studie wurden bei insgesamt 15 Patienten präoperativ<br />
sowohl Lokalisation als auch anatomischer Verlauf der Perforatoren<br />
des anterolateralen Oberschenkellappens mittels Farbdopplersonographie<br />
untersucht und die Ergebnisse mit der intraoperativen Anatomie<br />
verglichen.<br />
Ergebnisse: Dabei konnten mittels Farbdopplersonographie 30 Perforatoren<br />
identifiziert werden, wobei sich intraoperativ 28 bestätigten. Mit<br />
einer Ausnahme wurde der Verlauf aller Perforatoren durch das Septum<br />
bzw. die Muskulatur richtig vorhergesagt.<br />
Fazit: Die Farbdopplersonographie stellt eine verlässliche und unkomplizierte<br />
Methode zur Perforatorlokalisation beim anterolateralen Oberschenkellappen<br />
dar. Es kann dabei nicht nur die Lokalisation, sondern<br />
auch der anatomische Verlauf der Perforatoren präoperativ bestimmt<br />
werden. Damit ist einerseits eine exakte Lappenplanung um präoperativ<br />
definierte Perforatoren möglich, andererseits kann das Bein mit dem<br />
günstigeren, septalen Perforatorverlauf dann zur einfacheren und sichereren<br />
Lappenhebung ausgewählt werden.<br />
V131 L Ein neues tool zur Evaluation von Monitoring-<br />
Geräten und die Anwendung zur Evaluation der implantierbaren<br />
Dopplersonde<br />
Iblher N, Eisenhardt SU, Penna V, Stark GB, Bannasch H<br />
Universitätsklinikum Freiburg<br />
Evaluationsparameter für Monitoring Geräte zur Überwachung von freien<br />
Lappenplastiken werden in der Literatur uneinheitlich angewendet,<br />
was zu Verwirrung bei der Schlussfolgerung über den Wert eines entsprechenden<br />
Gerätes führt. Der Vergleich verschiedener Systeme und<br />
unterschiedlicher klinischer Serien ist nahezu unmöglich.<br />
Hypothese: Die ultimativen Fragen nach der Effektivität (wie viele Lappen<br />
werden gerettet) und der Effizienz (wie groß ist der Aufwand, um<br />
dieses Ziel zu erreichen) können mit den bisher benutzten Parametern<br />
nicht beantwortet werden.<br />
Methoden: Ein neues Tool zur Evaluierung von Monitoring-Geräten wird<br />
vorgestellt. Es besteht aus zwei einfach zu bestimmenden Parametern,<br />
die die Qualität des Gerätes eindeutig, erschöpfend und vergleichbar<br />
darstellen. Anhand dieser Parameter wurden die in der Literatur vorgestellten<br />
Serien über die implantierbare Dopplersonde reevaluiert und<br />
bewertet. Eine eigene Serie von 50 konsekutiven Lappenplastiken, die<br />
mit diesem Gerät überwacht wurden, wurde ebenso evaluiert. Aus den<br />
Metadaten dieser Studien wurde der Nutzen der Überwachung an der<br />
Lappenvene versus an der Lappenarterie verglichen.<br />
Ergebnisse: Die flap failure reduction rate (FFRR) beschreibt den Prozentsatz<br />
der geretteten Lappen (Effektivität). Die revision success rate<br />
(RSR) beschreibt die Effektivität. Die Reevaluation der Literatur zeigt,<br />
dass obwohl alle Autoren eine positive Erfahrung beschreiben, die absoluten<br />
Resultate stark variieren. Die größeren Studien zeigen FFRRs<br />
von 5–12 %, was bedeuted, dass verglichen gegen kein Monitoring die<br />
implantierbare Dopplersonde 5–12 % der Lappenplastiken retten kann.<br />
RSRs von 75–90 % zeigen, dass 75–90 % der als fehlerhaft erkannten<br />
Lappenplastiken auch gerettet werden können und damit das System<br />
eine für den Routineeinsatz ausreichend hohe Effizienz zeigt. Kleinere<br />
Studien zeigen schlechtere Parameter, was am ehesten zeigt, dass diese<br />
Technologie einer Lernkurve bedarf.<br />
Fazit: Die neu beschriebenen Parameter helfen die Verwirrung um die<br />
Bewertung von Monitoring Geräten zu lichten, indem sie klare Informationen<br />
über die Effektivität und Effizienz liefern. Auf diese Weise wir<br />
der Nutzen der implantierbaren Dopplersonde erstmals eindeutig dargelegt.<br />
Jedoch zeigt sich das der Wert dieses Systems in mehreren Studien<br />
überbewertet ist.<br />
V132 L Hauttemperatur freier Lappenplastiken korreliert<br />
signifikant mit dem mikrozirkulatorischen blutfluss<br />
Krämer R, Könnecker S, Pabst S, Vogt PM, Knobloch K<br />
Medizinische Hochschule Hannover<br />
Vorträge | Freitag | 17.9.<strong>2010</strong><br />
In Fällen von Durchblutungsstörungen freier Lappenplastiken ist die Reaktionszeit<br />
von größter Wichtigkeit. Je schneller und valider die Daten<br />
eines Lappen-Monitorings zur Entscheidungsfindung beitragen können,<br />
desto höher ist die Chance einer erfolgreichen Lappenrevision. Neben<br />
klinischer Inspektion und Evaluation der Lappenrekapillarisierung wurden<br />
in jüngster Vergangenheit verschiedene technische Möglichkeiten<br />
zum Lappenmonitoring vorgeschlagen. Hierbei spielte bislang die Messung<br />
der Hauttemperatur als einfach und schnell zu erhebender Parameter<br />
eine nur untergeordnete Rolle. Wir untersuchten daher bei freien<br />
Lappenplastiken die Korrelation der Hauttemperatur zum mikrozirkulatorischen<br />
Blutfluss.<br />
Hypothese: Bei freien Lappenplastiken korreliert die Hauttemperatur positiv<br />
zum mikrozirkulatorischen Blutfluss.<br />
Methoden: Wir führten ein Lappen-Monitoring an 50 freien Lappenplastiken<br />
an den Extremitäten (Lattissimus dorsi-, ALT-, Parascapular-<br />
Lappenplastiken) mittels Hauttemperaturmessung durch ein reguläres<br />
digitales Infrarotthermometer (Medisana FTD, Deutschland) durch.<br />
Das Thermometer hatte einen Messbereich von 10–50 °C. Die Hauttemperatur<br />
wurde an vier Messpunkten auf jeder Lappenplastik erhoben.<br />
Nach der Temperaturmessung schloss sich an gleichen Lokalisationen<br />
eine Messung des mikrozirkulatorischen Blutflusses mittels kombinierter<br />
Laser-Doppler und Photospektrometrie an (Oxygen-to-see, Lea Medizintechnik,<br />
Deutschland).<br />
statistik: Die statistische Analyse erfolgte durch Berechnung der Pearson<br />
Correlation mittels der SPSS Statistiksoftware 16.0.<br />
Ergebnisse: Die Hauttemperatur freier Lappenplastiken zeigte eine statistisch<br />
signifikante positive Korrelation zum mikrozirkulatorischen<br />
Blutfluss (Pearson r=0.44, p