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Supplement 1 10. Jahrgang September 2010 D57442 ... - DGPRÄC

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Poster | Freitag | 17.9.<strong>2010</strong><br />

rung spezieller Muskelgruppen injiziert. In der Folge kann es zu massiven<br />

Komplikationen in Form von Abszessen, Ölzysten und Fremdkörpergranulomen<br />

kommen.<br />

Methoden: In unserer Klinik wurden in der Zeit von März bis <strong>September</strong><br />

2009 zwei Patienten mit Komplikationen nach Ölinjektion vorstellig.<br />

Ergebnisse: Bei dem ersten Fall handelt es sich um einen 38jährigen Patienten,<br />

der sich mit akuten abszedierenden Fremdkörpergranulomen an<br />

beiden Oberarmen vorstellte. Laut Anamnese hat der Patient in früheren<br />

Jahren extensives Krafttraining betrieben und im Rahmen dessen gezielt<br />

muskelschwache „Problemzonen“ mittels intramuskulären Injektionen<br />

von Sesamöl behandelt. Im Verlauf entwickelten sich im Bereich der behandelten<br />

Areale zunehmend Fremdkörpergranulome. Zum Zeitpunkt<br />

der Vorstellung fanden sich bereits perforierte Abszesse am linken Oberarm.<br />

Die Granulome wurden in unserer Klinik operativ entfernt. Bei<br />

dem zweiten Patienten handelt es sich um einen 39jährigen Patienten,<br />

der in der Vergangenheit über 13 Jahre beruflich Bodybuilding betrieben<br />

hat. Der Patient injizierte während seiner Laufbahn verschiedene Produkte,<br />

unter anderem das synthetisch hergestellte Öl Syntol, das zum<br />

gezielten optischen Muskelaufbau auf dem Schwarzmarkt erhältlich ist.<br />

Die Injektionen wurden im Bereich der Arme, insbesondere aber auch<br />

im Bereich der Brust intramuskulär in den M. pectoralis und subcutan<br />

durchgeführt. Im Verlauf bildeten sich massive multiple Fremdkörpergranulome<br />

und Ölzysten, sowie erschwerend nach Beendigung des<br />

Trainings und Verlust der Muskelmasse eine Mammahypertrophie mit<br />

viertgradiger Ptose und Asymmetrie. Bei dem Patienten führten wir eine<br />

Weichteilreduktion und Frendkörperentfernung im Sinne einer Mammareduktionsplastik<br />

mit kaudal gestielten Mamillen durch.<br />

Fazit: Im Rahmen von intramuskulären und subkutanen Injektionen<br />

von synthetischen oder natürlichen Ölen zum Zwecke des optischen<br />

Muskelaufbaus kann es zu schwerwiegenden akuten und chronischen<br />

Komplikationen kommen, die teils aufwändige operative Maßnahmen<br />

erforderlich machen.<br />

P51 L Komplikationen nach Weichteilaugmentation mit<br />

flüssigem silikon und Polyacrylamid-Hydrogel<br />

Kernt B, Kunzelmann M, Deiler S<br />

Universitätsklinikum München Innenstadt<br />

Die Anwendung von Polyacrylamid-Hydrogel und flüssigem Silikon als<br />

Fillermaterial kann zu schwerwiegenden Komplikationen wie Infektionen,<br />

Abszessbildungen, Fremdköpergranulomen und Fettgewebsnekrosen<br />

führen. Die vollständige Entfernung dieser Materialien geht in<br />

den meisten Fällen mit einem Formverlust der betroffenen Körperregion<br />

einher. Wir stellen den Fall einer 32jährigen Patientin vor, bei der die<br />

wiederholte Injektion von flüssigen Silikon und Polyacrylamid-Hydrogel<br />

zur Konturierung des Gesäßbereiches zu multiplen schmerzhaften<br />

subkutanen Granulomen und Fettgewebsnekrosen geführt hatte. Diese<br />

konnten nur durch mehrfache Interventionen entfernt werden und so<br />

ein akzeptables funktionelles Ergebnis erzielt werden.<br />

Methodik: Fallbericht; chirurgische Entfernung des Fremdmaterials in<br />

mehreren operativen Schritten: Liposuction, radikale Geweberesektion<br />

bis auf die Glutealmuskulatur, V.A.C.®-Therapie und Jet-Lavage. Befunddokumentation<br />

mittels MRT, intraoperativer Endoskopie zur detaillierten<br />

Darstellung der Fillermaterialien in situ, Fotodokumentation, Bakteriologie<br />

und Histopathologie.<br />

Ergebnisse: Nur durch eine radikale chirurgische Entfernung der Fillermaterialien<br />

in mehreren Operationen konnte Beschwerdefreiheit erreicht<br />

werden. Intraoperativ zeigte sich lipolytisches Gewebe mit in Bin-<br />

Plastische Chirurgie 10 (Suppl. 1): 91 (<strong>2010</strong>)<br />

Abstracts<br />

degwebe eingemauerten Fremdköpern. Die histologische Begutachtung<br />

zeigte Silikon-Granulome und Fremdkörper-Riesenzellen. Es ergab sich<br />

kein Hinweis auf Infektion. Aufgrund der multiplen Eingriffe und der<br />

schwierigen Ausgangssituation konnte nur ein befriedigendes ästhetisches<br />

Ergebnis erzielt werden.<br />

Fazit: Dieser Fallbericht zeigt, dass flüssiges Silikon und Polyacrylamid als<br />

Fillermaterialien zu schwerwiegenden Komplikationen führen können.<br />

Nur durch mehrere operative Interventionen und vollständiger Entfernung<br />

der Fillersubstanzen konnte bei der Patientin Beschwerdefreiheit<br />

erzielt werden. Zur Formkorrektur der Gesäßregion werden weitere Eingriffe<br />

notwendig sein.<br />

P52 L Photomorphometrische Evaluation der<br />

abdominalen Narbenposition nach brustrekonstruktion<br />

mittels tRAM/DIEP und Erhebung der Zufriedenheit<br />

mittels befragung<br />

Penna V, Iblher N, Torio-Padron N, Stark GB<br />

Universitätsklinikum Freiburg<br />

Die Verwendung von abdominalem Eigengewebe (TRAM/DIEP) zur<br />

Rekonstruktion der Brust nach Ablatio mammae ist ein immer häufiger<br />

durchgeführtes plastisch-chirurgisches Verfahren. Hier ist neben<br />

dem ästhetischen Anspruch an die Brustformung auch immer mehr die<br />

Ästhetik und Positionierung der abdominalen Narbe wesentlich für die<br />

Patientinnen.<br />

Hypothese: In der vorgestellten Arbeit wurde zum einen die Narbenpositionierung<br />

abdominal evaluiert und die Zufriedenheit der Patientinnen<br />

mit der Narbe erfragt.<br />

Methode: In der vorliegenden Studie wurden postoperative Bauchaufnahmen<br />

von 50 konsekutiv durchgeführten TRAM/DIEP-Lappen bezüglich<br />

der Positionierung der Narbe standardisiert photomorphometrisch nachuntersucht.<br />

Mithilfe von Adobe Photoshop® wurde zwischen beiden Spinae<br />

iliacae anteriores superiores eine Linie gezogen. Ebenfalls wurde<br />

parallel hierzu in Höhe des Perineums eine horizontale Linie gezogen.<br />

Der Abstand zwischen beiden Linien wurde als 100 % definiert und die<br />

Position der Narbe im Skalierungsbereich ermittelt. Zusätzlich erfolgte<br />

eine Befragung der Patientinnen bezüglich Zufriedenheit mit der Narbe<br />

und der Narbenpositionierung. Ebenso wurde erfragt, ob die Bauchnarbe<br />

beim Tragen von normalen Unterhosen versteckt ist und wie wichtig<br />

den Patientinnen eine versteckte Bauchnarbe ist.<br />

Ergebnisse: Die mittlere Narbenposition lag bei einem Wert von 16,66 %<br />

(±10,36). Zwei Patientinnen hatten Narben, die über die Linie zwischen<br />

beiden Spinae gingen (Werte: –8 %, –4 %). 8 von 50 Patientinnen<br />

waren mit der Narbe aufgrund Breite und Pigmentierung unzufrieden.<br />

Lediglich 2 Patientinnen waren mit der Narbenpositionierung unzufrieden,<br />

hier war die Narbe auch nicht von der Unterhose bedeckt. Die<br />

Frage, wie wichtig es sei, dass die Narbe versteckt ist, beantworteten<br />

30 % mit sehr wichtig, 35 % mit wichtig und 35 % mit neutral. Keine<br />

der Patientin gab an, dass die nicht verdeckte Narbe wenig wichtig oder<br />

unwichtig sei.<br />

Fazit: Neben einer ästhetisch anspruchsvollen Formung der Brust ist<br />

die tiefe Positionierung der Entnahmenarbe unterhalb der Spinae und<br />

innerhalb der sogenannten Bikinizone entscheidend für die Lebensqualität<br />

und das Wohlbefinden der Patientinnen nach Brustkrebs und<br />

Brustaufbau durch Eigengewebe.<br />

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