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Supplement 1 10. Jahrgang September 2010 D57442 ... - DGPRÄC

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Vorträge | Freitag | 17.9.<strong>2010</strong><br />

V93 L Qualitätsindikatoren in der Plastisch-Ästhetischen<br />

Chirurgie – Risikoadjustierung durch Qualitätsstandards<br />

Cedidi CC, Kolios G, Scheld SM<br />

Klinikum Mitte Bremen<br />

Mit der Novellierung des SGB V hat der Bundesgesetzgeber die Berücksichtigung<br />

von Kriterien für eine im Hinblick auf das diagnostische und<br />

therapeutische Ziel ausgerichtete zweckmäßige und wirtschaftliche<br />

Leistungserbringung für Krankenkassen, die zugelassenen Krankenhäuser<br />

und die Vertragsärzte unmittelbar verbindlich gemacht. Im § 137 e<br />

SGB V wurde weiterhin festgelegt, dass diese Kriterien insbesondere auf<br />

der Grundlage evidenzbasierter Leitlinien erstellt werden sollen. Für<br />

Plastisch-Ästhetische Eingriffe werden diese Prinzpien bislang nicht<br />

angewandt. Was hat man sich nun unter „Kriterien auf der Grundlage<br />

evidenzbasierter Leitlinien“ vorzustellen? Im deutschsprachigen Bereich<br />

gibt es bisher keine Definition für die Kriterien nach § 137 e. Deshalb<br />

muss auf Analogien im internationalen Schrifttum zurückgegriffen werden.<br />

Diese finden sich am ehesten in Ausführungen zu den „Quality<br />

Indicator“-Programmen aus Australien und den USA. Unter Berücksichtigung<br />

verschiedener Definitionen lassen sich aus der entsprechenden<br />

internationalen Literatur (siehe insbesondere AHCPR 1995, ACHS<br />

1999) einige grundsätzliche Lehren für die Entwicklung und Nutzung<br />

von „Kriterien“/“Qualitätsindikatoren“ nach § 137 e SGB V ziehen: Die<br />

Entwicklung, Implementierung und Pflege dieses Instrumentariums ist<br />

mit einem hohen Aufwand verbunden. Die erfolgreiche Anwendung<br />

von Qualitätsindikatoren ist an zahlreiche Voraussetzungen gebunden:<br />

Eindeutige Definition und Darlegung der Programm-Ziele – Speziell<br />

für das Programm geplantes System zur prospektiven Datenerfassung<br />

– Datenanalyse und -kontrolle zur Bestimmung der Korrektheit und Zuverlässigkeit<br />

– Unterweisung und Training der plastisch-chirurgischen<br />

Ärzte – Verfahren zur Adjustierung auf der Grundlage der Kenntnisse<br />

und Erfahrungen von Leistungserbringern – Methoden/Massnahmen<br />

zur Lösung/Minimierung der zahlreichen Schnittstellen-Probleme bei<br />

der Gesundheitsversorgung bzw. der Datenerfassung und -übermittlung<br />

– Einbindung von Indikatoren in ein umfassendes Programm der Qualitätserfassung<br />

und -förderung – Die Qualität der Kriterien/Indikatoren<br />

muss schließlich bestimmten Standards genügen, die von den Leistungserbringern<br />

gewährleistet werden müssen.<br />

V94 L Lebensqualität und Zufriedenheit nach<br />

Liposuktion anhand von spätergebnissen<br />

Biemer M, Henrich G, Mirceva V, Kovacs L, Herschbach P, Machens H-G, Biemer E, Papadopulos NA<br />

Amper Kliniken Dachau; Klinikum rechts der Isar der TU München<br />

Ziel der Arbeit ist es, die Lebensqualität und Zufriedenheit von Patienten<br />

nach Liposuction zu eruieren, um möglichen Einfluss der ästhetischplastischen<br />

Chirurgie auf die subjektive Lebensqualität zu untersuchen.<br />

Material und Methode: Hierzu wurden 150 Patienten, bei denen an verschiedenen<br />

Körperregionen eine Fettabsaugung von unterschiedlichen<br />

Chirurgen, sowohl von Ärzten in der Ausbildung, als auch von Fachärzten,<br />

eine Fettabsaugung durchgeführt wurde; mit 2 differenzierten Fragebögen<br />

(1× zur Person und Krankheitsgeschichte; 1× zur eigentlichen<br />

OP bzw. Liposuction), einem standardisierten Selbstbeurteilungsfragebogen<br />

(FLZM), mit den Modulen „Allgemeine Lebenszufriedenheit“,<br />

„Gesundheit“, „Äußere Erscheinung“ und dem Freiburger Persönlichkeitsinventarbogen<br />

(FPI), zur Messung der Persönlichkeitsmerkmale,<br />

im Januar/Februar 2005, angeschrieben. 84 Patienten (55 %) haben<br />

geantwortet, davon 9 männliche und 75 weibliche, im Alter von 19–<br />

95 (Durchschnitt 48) Jahren. Die Absaugmenge (40-8000 ml) war im<br />

Plastische Chirurgie 10 (Suppl. 1): 39 (<strong>2010</strong>)<br />

Abstracts<br />

Durchschnitt 1385,55 ml. Die häufigsten Körperregionen waren Abdomen,<br />

Oberschenkel und Hüfte.<br />

Ergebnisse: Es ergibt sich aus allen diesen differenzierten Daten, für<br />

die Zufriedenheit mit dem ästhetischen Ergebnis, auf einer Skala von<br />

0–10 ein Durchschnittsergebnis von 5,5. Dies bedeutet von 84 Patienten<br />

waren 52 Zufrieden, 17 davon waren mit Score 10 sehr zufrieden.<br />

Zusammenfassend ergab sich eine Zufriedenheit aller Patienten von ca.<br />

61,9 %. Nimmt man allerdings die Patienten mit OPs nach oder zur Gewichtsreduktion,<br />

sowie die Patienten zur Vorbereitung für Straffungen<br />

(z.B. Abdominoplastik) heraus (12 Stück), dann ergibt sich für die reinen<br />

ästhetischen Eingriffe eine Zufriedenheit von 66,6 %. Insgesamt<br />

würden sich 67 % ganz bzw. ziemlich sicher für die gleiche OP wieder<br />

entscheiden. 46 % der Befragten würden sogar ganz bis ziemlich sicher<br />

ihren Bekannten so einen Eingriff weiterempfehlen. Aus dem standardisierten<br />

Selbstbeurteilungsfragenbogen (FLZ), ergab sich beim Modul<br />

des „äußeren Erscheinungsbildes“ postoperativ eine ausgeprägte Verbesserung<br />

(hohe Signifikanz), bei dem Modul „Gesundheit“ eine Verbesserung<br />

(geringe Signifikanz), bzw. bei der „Allgemeinen Lebenszufriedenheit“<br />

eine gleich bleibende Zufriedenheit (keine Signifikanz). Aus<br />

dem FPI-Fragebogen ergab sich eine hohe Signifikanz, welches zeigt, das<br />

die Patienten eine hohe Selbsteinschätzung hatten. Die Unzufriedenheit<br />

ergab sich hauptsächlich aus postoperativer Dellenbildung, gefolgt von<br />

höheren präoperativen Erwartungen und Asymmetrie.<br />

Fazit: Hieraus ergibt sich die Schlussfolgerung, dass die Liposuction einen<br />

Teil zur Verbesserung der Lebensqualität und Zufriedenheit bieten<br />

kann, wenn sie mit größter Sorgfalt zur Vermeidung von Irregularitäten<br />

wie Dellenbildung und Asymmetrie, durchgeführt wird. Dies wiederum<br />

bedeutet für die anwendenden Chirurgen, höhere differenziertere Ausbildung<br />

und ausführlicheres Training mit den verschiedenen Verfahren<br />

der Liposuktion. Bezüglich der enttäuschten Erwartungen ergibt sich die<br />

Schlussfolgerung einer präziseren und höher differenzierteren Aufklärung,<br />

die insbesondere auch die Grenzen dieser Technik aufzeigt.<br />

V95 L Qualität aus Kundensicht versus Patientenzufriedenheit:<br />

Wann ist jemand Kunde, wann ist jemand Patient?<br />

Kamolz L-P, Frey M<br />

Medizinische Universität Wien<br />

Qualität und Qualitätsmanagement (QM) sind derzeit gerade im Gesundheitswesen<br />

in aller Munde. Als Qualitätsmanagement werden<br />

grundsätzlich alle organisierten Maßnahmen bezeichnet, die der Verbesserung<br />

von Produkten, Prozessen oder Leistungen jeglicher Art dienen.<br />

Von zentraler Bedeutung sind daher im Gesundheitswesen der Patient<br />

und seine Behandlung. Qualität bezieht sich hierbei also sowohl auf die<br />

Dienstleistung (Behandlungsqualität), als auch auf die internen Prozesse<br />

und Abläufe der Organisation (Krankenhaus: Struktur-, Prozessqualität)<br />

und ist definiert als das Maß, in dem die betrachteten Leistungen<br />

den Anforderungen genügen.<br />

Hypothese: Gerade im Bereich der Plastischen, Ästhetischen und Rekonstruktiven<br />

Chirurgie kommt ein Mensch aber häufig nicht nur in der<br />

Funktion des Patienten, sondern auch in der Rolle des Kunden. D.h.<br />

Qualität bedeutet zunehmend den Kundenerwartungen zu entsprechen<br />

und die Dienstleistung entsprechend anzupassen.<br />

Methode: Ziel dieses Literatur-Reviews und Vortrages ist es den Begriff<br />

der Kunden-/ Patientenzufriedenheit aus QM-Sicht genauer zu definieren<br />

und den Unterschied zwischen Kunde und Patient aufzuzeigen.<br />

Ergebnisse: Im Gesundheitswesen lässt sich Zufriedenheit in zwei Kategorien<br />

einteilen: 1) In Zufriedenheit mit dem Service, z.B. Wartezeiten,<br />

Freundlichkeit, etc. und 2) In Zufriedenheit mit den an ihm durchgeführten<br />

Handlungen/Behandlungen. In beiden Fällen ist dann Zufriedenheit<br />

gegeben, wenn die subjektiv wahrgenommene Qualität über den<br />

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