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Supplement 1 10. Jahrgang September 2010 D57442 ... - DGPRÄC

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Abstracts<br />

P24 L Intravitale Analyse der vaskulären und<br />

inflammatorischen Reaktion auf gasplasmamodifizierte<br />

allogene Knochenersatzmaterialien<br />

Hauser J, Schaffran A, Ring A, Steinau H-U, Henrich L, Langer S<br />

BG-Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum<br />

Knochenersatzmaterialien finden ihren Einsatz in der Behandlung von<br />

Knochendefekten verschiedenster Genese. Für die Funktionalität und<br />

den Erhalt der Knochenersatzmaterialien ist die schnelle Ausbildung eines<br />

adäquaten stabilen Gefäßnetzes von entscheidender Bedeutung. Die<br />

vaskulären und inflammatorischen Reaktionen auf einen Gasplasmamodifizierten<br />

allogenen Knochenersatz wurden in-vivo analysiert.<br />

Material und Methoden: Die Untersuchungen wurden mittels intravitaler<br />

Fluoreszenzmikroskopie anhand des Models der dorsalen Rückenhautkammer<br />

der Maus (n=20) durchgeführt. Als Implantatmaterial dienten<br />

dreidimensionale, standardisierte Proben eines allogenen Knochenersatzes<br />

(dehydrierter humaner Femurkopf, Tutoplast®). Diese wurden<br />

nach zweiminütiger Behandlung in einem doppelt-induktiv gekoppelten<br />

Plasmareaktor (Ar2/H2, 13.65 MHz, 1000 W, 5 Pa) in die transparente<br />

Rückenhautkammer direkt auf den perfundierten Rückenhautmuskel<br />

platziert. Unbehandelte Proben dienten als Kontrolle. Die fluoreszenzmikroskopischen<br />

Analysen erfolgten an den Tagen 1, 5 und 10 nach<br />

Implantation in den Randbereichen von Implantat und umgebenden Gewebe.<br />

Im Anschluss wurden die mikrozirkulatiorischen Parameter functional<br />

vessel density (FVD), intervascular distance (IVD), microvessel<br />

diameter (D), micorvascular permeability (MVP), red blood cell velocity<br />

(VRBC) und leukocyte-endothelium interaction computergestützt ausgewertet.<br />

Ergebnisse: In beiden Gruppen konnte eine Zunahmen der Gefäßdichte<br />

in den Randbereichen von Implantat und umgebenden Geweben beobachtet<br />

werden. Dies zeigt sich auch in einer Zunahme der funktionellen<br />

Kapillardichter und der Gefäßdiameter von Tag 1 zu Tag <strong>10.</strong> Im Vergleich<br />

zur Kontrollgruppe ergaben sich in der Gasplasma-behandelten<br />

Gruppe signifikant höhere Werte für die funktionelle Kapillardichte an<br />

den Tagen 5 und <strong>10.</strong> In der Gasplasma-behandelten Gruppe erreichte die<br />

FVD 303,78±8 cm/cm² an Tag 5 und 335,48±12 an Tag 10, während<br />

in der unbehandelten Gruppe Werte von 275,21±5 cm/cm² an Tag 5<br />

und 293±10 cm/cm² erreicht wurden. Die Quantifizierung von MVP<br />

und VRBC reflektiert eine ungestörte Integrität und Perfusion der neugebildeten<br />

Gefäße sowohl in der Gasplasma-behandelten als auch in der<br />

Kontrollgruppe. Zudem konnte eine signifikante Abnahme von sticking<br />

leucocytes von Tag 1 zu Tag 10 in beiden Gruppen festgestellt und somit<br />

eine relevante inflammatorische Reaktion ausgeschlossen werde.<br />

Fazit: Als Reaktion auf den allogenen Knochenersatz kommt es zur<br />

Bildung eines neuen Gefäßnetzes mit stabiler Mikrozirkulation und<br />

ungestörten Integrität. Der Knochenersatz induziert keine relevante<br />

entzündliche Reaktion. Die Ergebnisse der intravitalmikroskopischen<br />

Studie zeigen, dass die Modifizierung der Materialoberfläche durch die<br />

Gasplasma-Behandlung die Vaskularisierung des Knochenersatzmaterials<br />

signifikant steigert und beschleunigt.<br />

P25 L Dermale Hautersatzmaterialien<br />

in der Plastischen Chirurgie<br />

Altmann S, Damert H-G<br />

Universitätsklinikum Magdeburg<br />

Schwere Verbrennungsnarben oder tiefreichende Verletzungen stellen<br />

häufig nicht nur ein funktionelles Problem dar, sie sind für die Patienten<br />

auch ästhetisch störend. Für die Narbenkorrektur oder Defektdeckung<br />

sind vielfältige Methoden beschrieben. Bei der Verwendung von Spalthaut-<br />

oder Vollhauttransplantaten kommt es jedoch häufig zu erneuten<br />

Kontrakturen beziehungsweise zu ästhetisch unbefriedigenden Ergebnissen.<br />

Durch den fehlenden Dermisanteil ist die Elastizität, die Reißfestigkeit<br />

und die gleichmäßige Textur der Haut vermindert.<br />

Methoden: Dermale Hautersatzmaterialien bestehen aus einer dreidimensionalen<br />

Matrix aus Kollagen und Elastin zum Aufbau einer sogenannten<br />

„Neodermis”. Wir berichten über unsere Erfahrungen mit der Verwendung<br />

von Integra bei der Korrektur von derben Narbenplatten durch<br />

Verbrennungen im Kindesalter. Weiterhin berichten wir über den Einsatz<br />

von Matriderm bei problematischen Defekten in der Handchirurgie.<br />

Ergebnisse: In allen Fällen konnte eine sichere Defektdeckung mit einer<br />

ansprechenden Ästhetik, einer hohen Reißfestigkeit und guten Elastizität<br />

der Haut erreicht werden.<br />

Fazit: Aufgrund der funktionellen und ästhetischen Probleme von Verbrennungsnarben<br />

ist man seit Jahren auf der Suche nach einem entsprechenden<br />

Hautersatz. Durch den Einsatz von dermalen Ersatzmaterialien<br />

werden viele dermale und epidermale Eigenschaften kopiert. Histologische<br />

Studien haben gezeigt, dass es zur Produktion einer Neodermis<br />

kommt. In unseren Fällen konnten sehr gute Ergebnisse in Bezug auf<br />

Elastizität der Haut, Narbenbildung und ästhetischem Ergebnis erzielt<br />

werden. Trotz der hohen Kosten kann mit dem gezielten Einsatz von<br />

Hautersatzstoffen das Repertoire in der Plastischen Chirurgie sinnvoll<br />

erweitert werden<br />

P26 L Verbrennung und COPD<br />

Ryu S-M, Pierson T, Menke H<br />

Klinikum Offenbach<br />

Poster | Donnerstag | 16.9.<strong>2010</strong><br />

Im Rahmen der ärztlich verordneten häuslichen Sauerstoffversorgung<br />

bei Patienten mit fortgeschrittenem COPD kann es bei leichtfertigem<br />

Umgang mit Feuer zu Verbrennungsunfällen kommen. Dabei wirkt der<br />

Sauerstoff in hoher Konzentration brandbeschleunigend und führt zu<br />

einer Verpuffungsreaktion, wenn es in Kontakt mit offenem Feuer oder<br />

Flamme als Zündquelle kommt.<br />

Hypothese: Die Problematik der Explosionsgefahr des Sauerstoffs bei Umgang<br />

mit Feuer scheint den Patienten mit häuslicher Sauerstofftherapie<br />

nicht in ausreichendem Maße bewusst zu sein.<br />

Methoden: In den letzten 12 Monaten wurden in unserem Verbrennungszentrum<br />

3 Patienten behandelt, die Verbrennungen in Verbindung mit<br />

einem mobilen Sauerstoffgerät erlitten. Hiervon werden zwei Fallbeispiele<br />

geschildert.<br />

Ergebnisse: Eine 70jährige Frau mit bekannter COPD wollte zu Hause<br />

eine Kerze ausblasen, wobei sie eine Sauerstoffmaske trug. Es kam zu<br />

einer Verpuffungsreaktion und die Patientin zog sich hierbei zweitgradige<br />

Verbrennungen im Gesichtsbereich von ca. 2 % der Körperoberfläche<br />

zu. Die Wunden wurden stationär mit Okklusionsverbänden versorgt,<br />

nach Demarkierung der Wunde wurde eine hochtourige Dermabrasio<br />

durchgeführt. Bei komplikationslosem Verlauf konnte die Patientin nach<br />

Hause entlassen werden. – Ein 78jähriger Mann mit bekannter COPD<br />

wollte trotz seines mobilen Sauerstoffgerätes eine Zigarette rauchen,<br />

wobei es zu einer Verpuffungsreaktion kam. Mit drittgradigen Verbren-<br />

82 Plastische Chirurgie 10 (Suppl. 1): 82 (<strong>2010</strong>)

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