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Supplement 1 10. Jahrgang September 2010 D57442 ... - DGPRÄC

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Poster | Donnerstag | 16.9.<strong>2010</strong><br />

lebensdauer von Wochen bis wenigen Monaten nach Auftreten der Melanosis.<br />

Uneinigkeit herrscht über den Pathogenese der Hautverfärbung,<br />

deren Mechanismus noch diskutiert wird.<br />

Methoden: Dargestellt wird der Krankheitsverlauf einer 45jährigen Patientin<br />

mit disseminierter Multiorganmetastasierung bei exophytisch,<br />

exulceriertem malignen Melanom am Schulterblatt. Bereits bei Erstdiagnose<br />

im Dezember 2009 fand sich eine gesichts- und stammbetonte<br />

Melanosis cutis und Melanurie. Die Patientin befand sich in einem sehr<br />

geschwächten Allgemeinzustand mit Anämie und Lebersynthesestörung.<br />

Nach ausreichender Stabilisierung und Substitution konnte ein<br />

chirurgisches Tumordebulking vorgenommen und ein zentralvenöser<br />

Port angelegt werden. Im Anschluss erhielt die Patientin den 1. Zyklus<br />

einer palliativen Polychemotherapie nach dem BHD-Protokoll. Anhand<br />

von Fotos wird der eindrucksvolle Verlauf der Hautverfärbung laborchemischen<br />

und histopathologischen Parametern gegenüber gestellt.<br />

Ergebnisse: Die Melanosis cutis hat unter der Chemotherapie deutlich an<br />

Intensität zugenommen, wobei es laborchemisch und klinisch zu einer<br />

Stabilisierung und Erholung der Patientin gekommen ist. Der anfänglich<br />

rasch exophytisch wachsende Tumor ist nach chirurgischem Debulking<br />

in partieller Remission. Die Tumormarker sind gesunken. Histopathologisch<br />

sind in der verfärbten Haut keine malignen Melanomzellen sondern<br />

lediglich pigmentierte Makrophagen erkennbar. Weitere Chemotherapiezyklen<br />

sind geplant.<br />

Fazit: Trotz zahlreicher Aufklärungsprogramme und kostenlosen Früherkennungsuntersuchungen<br />

für das maligne Melanom führen mitunter<br />

erst sichtbare Stigmatisierungen betroffene Patienten zum Arzt. Sehr<br />

selten ist dabei eine Melanosis cutis, die wie in unserem Fall äußerst<br />

eindrucksvoll das gesamte Integument der Patientin nahezu negroid<br />

verfärbt hat. Trotz sehr schlechter Lebenserwartung ist eine supportive,<br />

palliative chirurgische und chemotherapeutische Behandlung indiziert.<br />

P38 L Intravaskuläre Leiomyosarkome – eine seltene<br />

tumorentität. Klinisch-pathologische studie von 12 Fällen<br />

Tilkorn D-J, Hauser J, Ring A, Stricker I, Steinau H-U, Kuhnen C<br />

BG-Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum<br />

Leiomyosarkome mit intravaskulären Ursprung stellen eine sehr seltene<br />

Untegruppe maligner Weichgewebstumore dar. Während die überwiegende<br />

Anzahl das Retroperitoneum und hier vor allem die V. cava inferior<br />

betreffen, werden sie nur selten in den Gefäßen der Extremitäten<br />

angetroffen. Nach einer bioptisch gesichterten Diagnose eines Leiomyosarkoms<br />

muss jedoch der seltene Fall eines intravaskulären Tumorurspungs<br />

berücksichtigt werden, da sich hieraus entscheidende Veränderungen<br />

in der chirurgischen Strategie ergeben können.<br />

Methode: Im Zeitraum von 2000 bis 2009 wurden zwölf Patienten mit<br />

einem intravaskulären Leiomyosarkoms im Universitätsklinikum<br />

Bergmannsheil in Bochum behandelt. Daten bezüglich des klinischen<br />

Verlaufs, Nachsorge und Outcomes wurden retrospektiv erhoben. Ein<br />

besonderer Augenmerk wurde auf das Überleben, das Auftreten von Rezidiven<br />

und Metastasen gerichtet.<br />

Ergebnisse: Intravaskluäre Leiomyosarkome machten 0,7 % aller malignen<br />

Weichgewebstumoren aus. Das Nachuntersuchungsintervall betrug<br />

im Mittel 38 Monate. Sechs Patienten erlitten ein Tumorrezidiv.<br />

Metastasen wurden ebenfalls in sechs Patienten beobachtet. Mit einer<br />

5-Jahres-Überlebenswahrscheinlichkeit von 57 Prozent war die Prognose<br />

dieser Patienten sehr erst.<br />

Fazit: Leiomyosarkome mit einem intravskulären Ursprung stellen eine<br />

seltene jedoch aggressive Tumorentität mit einer hohen Rezidiv- und<br />

Metastasierungsrate dar. Der besondere Ursprung der Malignome beeinflusst<br />

die chirurgische Strategie und erfordert eine sorgfälltige präoperative<br />

Diagnostik.<br />

Plastische Chirurgie 10 (Suppl. 1): 87 (<strong>2010</strong>)<br />

P39 L Lebensrettende Plastische Chirurgie<br />

bei Kindbettfieber<br />

Giesler T<br />

Klinikum Kassel<br />

Abstracts<br />

Dargestellt wird ein Krankheitsverlauf bei Kindbettfieber. Nach ambulanter<br />

Entbindung wurde die Patientin zunächst nach Hause entlassen.<br />

Am 3. Tag erfolgte eine fulminante Verschlechterung des Allgemeinzustandes<br />

mit Einweisung in ein peripheres Krankenhaus. Hier kam es<br />

innerhalb weniger Stunden zum Kreislaufzusammenbruch mit respiratorischem<br />

Versagen. Im septischen Schock wurde die Patientin in ein<br />

größeres Krankenhaus verlegt und es erfolgte die Not-Hysterektomie,<br />

die auch keine Besserung des Zustandes ergab. Diagnose: Toxic Schock<br />

Syndrom mit Multiorganversagen bei Puerperal-Sepsis. Es vielen Hautnekrosen<br />

an beiden Unterschenkeln auf und die Patientin wurde den<br />

Plastischen Chirurgen vorgestellt. Die operative Revision zeigte Rhabdomyolysen<br />

nahezu der gesamten Unterschenkelmuskulatur. Nach<br />

radikalem Debridement und VAC-Therapie besserte sich der Zustand<br />

allmählich und es konnten letztlich mit einer einfachen Hauttransplantation<br />

die Wunden zur Abheilung gebracht werden. Durch die optimale<br />

Intensivtherapie und die plastisch-chirurgische Therapie hat die Patientin<br />

überlebt und kann trotz Fehlen von M. gastrocnemius und soleus<br />

ohne Hilfsmittel gehen.<br />

P40 L Die sensible Adominoplastik<br />

Becker F, Lindlar I, Kuipers T, Schoeller T<br />

Marienhospital Stuttgart<br />

Die Abdominoplastik ist eine Operation, die im Rahmen der bariatrischen<br />

Therapie sowie als ästhetischer Eingriff mit stetig steigender<br />

Frequenz durchgeführt wird. Um den gesteigerten Ansprüchen gerecht<br />

zur werden, ist es notwendig, die operativen Techniken weiter zu verfeinern.<br />

Bei der konventionellen Methode ist postoperativ das Areal zwischen<br />

Nabel und Narbe oft hypo-, wenn nicht asensibel. Hier gilt es, die<br />

Operationsmethode zu verbessern, um den Comfort für die Patienten<br />

zu steigern.<br />

Hypothese: Eine Besserung der Sensibilität der Araele kranial der Narbe<br />

der Abdominoplastik, insbesondere unterhalb des Nabels kann durch<br />

eine sensible Augmentation erreicht werden.<br />

Methode: Es wurde eine prospektiven Einzelfalluntersuchung durchgeführt.<br />

Hierzu wurde bei einer Patientin ein sensibler Nerv der Bauchwand<br />

am kaudalen Wundrand präpariert. Bei der epifaszialen Mobilisation<br />

wurde oberhalb des Nabels ebenfalls ein sensibler Hautnerv zur<br />

Bauchwand geschont und freipräpariert. Dieser Nervenast wurde vor<br />

dem Wundverschluss spannungsfrei mit dem kaudalen, sensiblen Nerven<br />

der Bauchwand koaptiert.<br />

Ergebnisse: Nach Abwarten der Regeneration bestand auf der sensibel<br />

augmentierten Seite eine bessere Sensibilität als auf der konventionell<br />

operierten Seite.<br />

Fazit: Die Einschränkung der Sensibilität des Areales kranial der Narbe<br />

nach Abdominoplastik kann durch eine sensible Augmentation reduziert<br />

werden. Sollte sich die Hypothese in weiteren Fällen verfestigen,<br />

ist eine einfach blinde, randomisierte Studie mit einer beidseitig sensibel<br />

augmentierten Abdominoplastik vs. konventioneller Abdominoplastik<br />

geplant.<br />

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