25.01.2013 Aufrufe

Supplement 1 10. Jahrgang September 2010 D57442 ... - DGPRÄC

Supplement 1 10. Jahrgang September 2010 D57442 ... - DGPRÄC

Supplement 1 10. Jahrgang September 2010 D57442 ... - DGPRÄC

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Vorträge | Donnerstag | 16.9.<strong>2010</strong><br />

Vorträge<br />

Hand 1<br />

Donnerstag, 9:00–10:00 Uhr, Großer Saal<br />

V1 L Frakturen des Karpus – Analysealgorithmus für die<br />

strukturierte beurteilung konventioneller Röntgenbilder<br />

Spanholtz TA, Phan TQV, Perbix W, Spilker G<br />

Klinikum Köln-Merheim, Universität Witten/Herdecke<br />

Als Primärbildgebung bei Traumata oder chronischen Schmerzen der<br />

Handwurzel gilt die konventionelle Röntgenuntersuchung. Die Beurteilung<br />

dieser Röntgenbilder stellt den beurteilenden Assistenzarzt<br />

vor große Herausforderungen. Immer wieder werden direkt sichtbare<br />

Verletzungszeichen bzw. deren indirekt sichtbaren Folgen übersehen<br />

oder falsch eingeschätzt. Es existiert gegenwärtig kein vereinheitlichtes,<br />

strukturiertes Vorgehen zur Erstbeurteilung konventioneller Röntgenaufnahmen<br />

des Karpus. Ziel ist die Präsentation der häufigsten Knochen-<br />

und Bandverletzungen und die Zusammenfassung sicherer radiologischen<br />

Zeichen.<br />

Hypothese: Wir präsentieren einen Algorithmus zur strukturierten Beurteilung<br />

häufiger Karpusverletzungen.<br />

Methodik: Wir analysierten 100 zufällig ausgewählte Röntgenbilder aus<br />

unserer handchirurgischen Sprechstunde und glichen die beschriebenen<br />

Diagnosen mit den tatsächlich sichtbaren Verletzungen ab. Aus<br />

den Erkenntnissen dieser internen Untersuchung und aus den häufig<br />

übersehenen Verletzungen entwickelten wir einen Vorschlag für einen<br />

strukturierten Analysealgorithmus für die Primärneurteilung karpaler<br />

Röntgenbilder durch handchirurgische Assistenzärzte.<br />

Ergebnis: Voraussetzung für die Beurteilung ist ein korrekt ausgerichtetes<br />

seitliches und ein dorsopalmares Bild. Die strukturierte Beurteilung des<br />

Bildes beginnt im dorsopalmaren Bild im distalen Radioulnargelenk und<br />

findet dann schrittweise vom radioscaphoidalen Gelenk ausgehend im<br />

Uhrzeigersinn statt. Hierbei ist primär auf Frakturen und Gefügestörungen,<br />

sowie Arthrosezeichen zu achten. Im seitlichen Bild werden das<br />

Lunatum und das Capitatum identifiziert und die wichtigsten Winkel<br />

bestimmt, sowie die karpale Höhe gemessen. Die Anwendung dieses<br />

Strukturierten Vorgehens wurde in der handchirurgischen Sprechstunde<br />

angewendet und führte zu einer zuverlässigen Steigerung der Beurteilungsqualität<br />

der Röntgenbilder.<br />

Fazit: Die korrekte Beurteilung karpaler Verletzungen setzt einen strukturierten<br />

Analysealgorithmus der Röntgenbilder voraus. Dieser ermöglicht<br />

auch Anfängern eine vollständige und fehlerarme Bewertung vorliegender<br />

Verletzungen. Der vorgestellte Algorithmus soll als Vorschlag<br />

verstanden werden und muss einer stetigen Weiterentwicklung unterliegen,<br />

um auch Röntgenzeichen zu erkennen, die auf komplexere ?versteckte?<br />

Verletzungen hinweisen.<br />

V2 L Fgf-9 wird für die Knochenregeneration benötigt<br />

Behr B, Leucht P, Longaker MT, Quarto N<br />

BG-Unfallklinik Ludwigshafen<br />

Im Rahmen der Frakturheilung ist eine komplexe Interaktion von Cytokinen<br />

notwendig, die eine effiziente Regeneration zu ermöglicht. Fibroblast<br />

Growth Factors (Fgfs) -2, -9, und -18 gelten als bedeutsam für die<br />

skeletale Entwicklung, jedoch wurde ihre Rolle in der Knochenregeneration<br />

bisher nicht hinreichend untersucht.<br />

Hypothese: Fgf-9 hat Einfluss auf die Knochenregeneration.<br />

Plastische Chirurgie 10 (Suppl. 1): 5 (<strong>2010</strong>)<br />

Abstracts<br />

Methoden: Tibiale Knochendefekte von 1mm Durchmesser wurden unikortikal<br />

in Fgf-9+/- und Wildtyp Mäusen erzeugt. Diese wurden an den<br />

Tagen 3, 5 und 7, welche die Frakturstadien Inflammation/Angiogenese,<br />

Kallusbildung und Remodelling repräsentieren, histologisch untersucht.<br />

Die Genexpression von osteogenen und angiogenen Faktoren wurde auf<br />

mRNA-Ebene untersucht und mit immunhistochemischen Untersuchungen<br />

ergänzt. Darüber hinaus wurde die Neovaskularisierung der<br />

Frakturzone in Fgf-9+/- und Wildtyp Mäusen mit µCT-Angiographien<br />

untersucht. Zur Kompensation der Knochenregeneration wurde FGF-9<br />

in Knochendefekten von Fgf-9+/-Mäusen appliziert.<br />

Ergebnisse: Histomorphometrische Studien zeigten, dass die Haploinsuffizienz<br />

von Fgf-9 die Knochenregeneration erheblich beeinträchtigte.<br />

Immunhistochemie und RT-PCR Analysen ließen reduzierte Expressionsniveaus<br />

der proliferativen und osteogenen Faktoren PCNA, Runx2,<br />

Osteocalcin, in Fgf-9+/-Defekten erkennen. Interessanterweise zeigte<br />

sich außerdem in VEGFA/PECAM-1-Färbungen und Genexpressionsanalysen<br />

eine erhebliche Beeinträchtigung der Angiogenese an Tag 3<br />

in Fgf-9+/- Defekten. µCT-Angiographien stellten eine erhebliche Beeinträchtigung<br />

der Neovaskularisierung in Fgf-9+/- – im Vergleich zu<br />

Wildtyp Mäusen dar. Die Behandlung von Fgf-9+/- Defekten mit FGF-<br />

9 Protein förderte die Angiogenese und erhöhte die Heilungskapazität<br />

in Fgf-9+/- Mäusen. Interessanterweise konnten andere proosteogene<br />

Faktoren (Fgf-2, Fgf-18 und Bmp-2), welche weiterhin in Fgf-9+/-Defekten<br />

nachgewiesen werden konnten, die Haploinsuffizienz von Fgf-9<br />

im Rahmen der Knochenregeneration nicht kompensieren.<br />

Fazit: Zusammenfassend weisen unsere Daten auf eine einzigartige endogene<br />

Rolle von Fgf-9 in der Knochenregeneration hin, unter anderem<br />

durch die Initialisierung der Angiogenese durch Vegfa. Darüber hinaus<br />

unterstützt diese Studie einen zuvor beschriebenen entwicklungsbiologischen<br />

Phenotyp in der Extremität und propagiert somit das Konzept,<br />

dass adulte Knochenheilungsprozesse die embryonale skeletale Entwicklung<br />

rekapitulieren.<br />

V3 L Klinische und radiologische retrospektive studie<br />

zur Untersuchung der Ätiopathogenese und der therapieergebnisse<br />

der Lunatumnekrose<br />

Stahl S, Merz M, Pfau M, Schaller H-E<br />

BG-Unfallklinik Tübingen<br />

Die Vielfalt veröffentlichter operativer Verfahren zur Behandlung der<br />

Mondbeinnekrose suggeriert, dass ein gezieltes Eingreifen in den Krankheitsprozess<br />

bislang noch nicht gelungen ist. Eine Studie wurde durchgeführt<br />

zur Untersuchung des Behandlungsergebnisses bei Mondbeinnekrose.<br />

Hypothese: Die Kienböck’sche Erkrankung wird durch Durchblutungsstörungen<br />

und/oder einer Ulnaminusvarianz hervorgerufen und kann<br />

daher durch Revaskularisierung mittels eines gefäßgestielten Radiusspan<br />

und/oder einer Radiusverkürzungsosteotomie zum Stillstand gebracht<br />

werden.<br />

Methoden: Zwischen 2000 und 2009 wurden 43 Patienten mit einer<br />

Mondbeinnekrose behandelt, davon 2 konservativ. 38 Patienten konnten<br />

mit einer durchschnittlichen Nachuntersuchungszeit von 4,3 Jahre<br />

(Minimum 6,9 Monate, Maximum 9,7 Jahre) postoperativ untersucht<br />

werden. 5 Patienten waren nicht erreichbar bzw. einer Nachuntersuchung<br />

gegenüber nicht aufgeschlossen. Abhängig von der Stadieneinteilung<br />

und der klinischen Symptomatik kamen verschiedene Operationstechniken,<br />

teils auch mehrere Operationstechniken während eines<br />

Eingriffes in Betracht. Die präoperative Diagnostik stützte sich stets auf<br />

eine eingehende klinische Untersuchung, eine konventionelle Röntgen-<br />

Untersuchung beider Handgelenke in 2 Ebenen sowie einer MRT-Un-<br />

5

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!