Abstracts terica sup., A. + V. renalis dexter + sinister, A. + V. iliolumbalis dexter + sinister, A. + V. iliaca communis) mit verschiedenen Impedanzstufen (1000–2000 mΩ) und Abständen (1, 2 und 3 mm) koaguliert. Die bipolare Diathermie erfolgte bei vollständig erhaltenem Kreislauf während der Gasinhalationsnarkose, da davon auszgehen ist, das das vorbeiströmende Blut Wärme abtransportiert und so den möglichen Intimaschaden beeinflusst. Aufgrund der unterschiedlichen Gefäßdurchmesser der abgehenden Gefäße konnte bei der Versuchsauswertung eine Korrelation zwischen dem Gefäßdurchmesser des koagulierten Gefäßes und der bei der Diathermie angewendeten Impendanz untersucht werden. Ergebnisse: Insgesamt resultierten 160 Präparate, die durch histopathologische Untersuchung (Längseinbettung, HE und Elastica-van-Gieson Färbung) aufbereitet werden, um einen Intimaschaden zu verifizieren. Es erfolgte die histopathologische Fotodokumentation. Unabhängig von den verschiedenen Gefäßdurchmessern, den Abständen und den Impedanzstufen zeigte sich in 43 % der Präparate ein Intimaschaden. Fazit: Um einen Intimaschaden bei der Präparation des Lappenstielgefäßes auszuschließen sollte auf die bipolare Diathermie zur Koagulation abgehender Gefäße verzichtet werden. P81 L Messung des blutdurchflusses nach mikrovaskulärer Venen-Anastomose mittels 1,9 µm-Dioden-Laser durch Magnetresonanztomographie Leclère F-M, Schoofs M, Auger F, Gohritz A, Benchaa T, Buys B, Germain M, Martinot V, Mordon SR Universitätsklinikum Lille, Frankreich Die Mikrochirurgie bietet komplexe Techniken, um kleinste Blutgefäße miteinander zu verbinden und so große Gewebeblöcke transplantieren zu können. Hierbei bleibt die venöse Anastomose eines der Hauptprobleme, weil mit dem niedrigen Blutdurchfluss ein hohes Risiko für venöse Stauung und Thrombose verbunden ist. Ziel: Das Ziel dieser Studie war es, den Blutdurchfluss nach Laser-assistierter mikrovaskulärer Anastomose (LAMA) von Venen mit dem 1,9 µm-Dioden-Laser zu objektivieren und mit der konventionellen Venen- Anastomose zu vergleichen. Material und Methoden: Eine LAMA wurde an 10 Venae jugulares von Wistar-Ratten durchgeführt, zunächst 2 Annäherungsnähte und anschließend eine standardisierte Laserverschweißung der Gefäßlumina (λ: 1,9 µm – Leistung: 110 mW). Zum Vergleich erfolgten 10 konventionelle Venen-Anastomosen. Für beide Gruppen dienten die nicht operierten Venae jugulares der Gegenseite als Kontrollgruppe. Mittels Flow-MRT wurde eine anatomische Sequenz, eine angiographische Sequenz und eine Fluss-Sequenz 1 Tag nach der Operation und dann nach 1, 4 und 8 Wochen gemessen. Ergebnisse: Die Durchgängigkeit der Venen-Anastomosen betrug zum Zeitpunkt der Operation 100 %. Die durchschnittliche Klemm-Zeit lag bei 7,9 min in der LAMA-Gruppe und bei 11,4 min in der Gruppe nach konventioneller Naht. In der angiographischen Sequenz zeigten sich während der gesamten Studie keine Aneurysmen in beiden Gruppen. Am 1. postoperativen Tag lag der Verlust an Blutdurchfluss in der LA- MA-Gruppe bei 7 % und nach konventioneller Naht bei 22 %. Nach 1, 4 and 8 Wochen war die Abnahme in letzterer Gruppe stets größer als in der LAMA-Gruppe – mit 34 %, 38 % und 41 % verglichen mit nur 12 %, 15 % und 16 % nach Laser-Anastomose. Zudem wurden 3 Thrombosen nach konventioneller Venen-Anastomose nach 1 (n=2) und 3 Monaten (n=1) beobachtet. Fazit: Wie die Flow-MRI-Untersuchung zeigte, stellt die Venen-Anastomose mit dem 1,9 µm-Dioden-Laser eine zuverlässige und reproduzierbare Technik dar, die hinsichtlich des Blutdurchflusses gegenüber der konventionellen Nahttechnik vorteilhaft zu sein scheint. P82 L Genexpressionsanalysen an freiem humanen Muskellappen unter Ischämie und Reperfusion Dragu A, Schnürer S, Kneser U, Horch RE Universitätsklinikum Erlangen Der mikrochirurgische Transfer freier myokutaner Lappen ist eine Standardtechnik in der Plastischen und Rekonstruktiven Chirurgie geworden. Trotz enormer Fortschritte durch verbesserte chirurgische Techniken kommt es immer noch zu Lappenverlusten. Ein grundlegendes Verständnis der molekularen Prozesse, die im Lappengewebe noch während der Operation und insbesondere während der Ischämie- und Reperfusionsphase ausgelöst werden, ist dafür unverzichtbar. Hypothese: Ischämie und Reperfusion während der Operation führen in freien Muskellappen zur veränderten Expression proapoptotischer und proinflammatorischer Gene, welche letztendlich zu Schädigung oder sogar zum Verlust des Lappens führen können. Methoden: Diese Studie schloss 11 Patienten ein, welche einen Weichteildefekt besaßen, der durch einen freien Muskellappen gedeckt werden musste. Bei allen Patienten wurde intraoperativ Muskelgewebe vom freien Lappen gewonnen. Die erste Probe wurde in Normoxie (I) vor Einleitung der Ischämiephase entnommen, eine weitere nach maximaler Ischämie (II) und eine letzte Probe wurde nach erfolgter Reperfusion (III) entnommen. Diese Proben wurden im Anschluss unter Verwendung von DNA-Microarray, Real-Time-quantitative PCR und Immunhistochemie analysiert. Ergebnisse: Durch Analyse der DNA-Microarrays konnten viele signifikant differentiell exprimierte Gene identifiziert werden. Der Vergleich von Ischämie (II) gegen Normoxie (I) erbrachte 13 Gene und von Reperfusion (III) gegen Ischämie (II) 19 Gene. Im Vergleich von Reperfusion (III) zu Normoxie (I) ergaben sich 100 differentiell exprimierte Gene. Die Ergebnisse der DNA-Microarrays konnten für 4 ausgewählte Gene (CASP-8, IL-8, PLAUR und S100A) durch Real-Time PCR bestätigt werden. Fazit: Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass Ischämie und anschließende Reperfusion Veränderungen der Genexpression in menschlichen freien Muskellappen bewirken. Die Gene CASP-8, IL-8, PLAUR und S100A8 scheinen in diesem Kontext von großer Bedeutung. Auf Proteinebene konnten wir diese Ergebnisse nicht bestätigen. Schlussendlich entsprechen diese Ergebnisse somit der klinischen Erfahrung des Chirurgen, dass Ischämiezeiten bis 90 Minuten nicht ausreichend sind um pathophysiologische Prozesse in Gang zu setzen, welche in letzter Konsequenz zum Lappenverlust führen. Es scheint so zu sein, dass erst wenn inflammatorische und proapopototische Proteine tatsächlich exprimiert werden, es zu Schädigungen des transplantierten Gewebes kommt, welche dann einem Lappenverlust wahrscheinlich machen. P83 L Wirkung von rekombinantem Growth and Differentiation Factor 5 (rhGDF-5) auf die Regeneration nach peripherer Nervenschädigung im Rattenmodell Ofer N, Sachs Ch, Sedigh Salakdeh M, Germann G, Lehnhardt M BG-Unfallklinik Ludwigshafen Poster | Freitag | 17.9.<strong>2010</strong> Hypothese: Verletzungen peripherer Nerven gehören zu den häufigsten Diagnosen in einem Zentrum für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie. Trotz modernen mikrochirurgischen Nahttechniken und/ oder primärer Rekonstruktion durch autologe Nerventransplantation ist damit für die Patienten häufig eine lange Phase bis zur Restitutio ad integrum verbunden, die in Abhängigkeit von Alter und Befund nicht immer eintritt. Ziel dieser Studie ist, den Einfluss von rhGDF-5, einem Cytokin aus der Gruppe der Bone Morphogenetic Proteins (BMPs) und 102 Plastische Chirurgie 10 (Suppl. 1): 102 (<strong>2010</strong>)
Poster | Freitag | 17.9.<strong>2010</strong> der Superfamilie der Transforming Growth Factors (TGF-β), auf die Regenerationsfähigkeit des peripheren Nervensystems zu untersuchen. RhGDF-5 werden neben osteogenen auch angio- und neurogene Eigenschaften zugeschrieben. Methoden: Im Rattenmodell erfolgte am N. ischiadicus die mikrochirurgische epineurale Naht nach scharfer Durchtrennung (Gruppe A und B, je n=9), sowie die Transplantation eines syngenen Nerveninterponats nach Nerventeilresektion (Gruppe C und D, je n=9). Zusätzlich zur Naht wurde Fibrinkleber appliziert. In den Gruppen A und C wurde lokal rhGDF-5 in einer Dosierung von 2 µg angewandt. Der Untersuchungszeitraum lag in den Gruppen A und B bei 7 Wochen, in C und D bei 10 Wochen. Die Nervenregeneration wurde anhand funktioneller (Rotarod, Ganganalyse mit Sciatic Functional Index = SFI, Electronicvon-Frey-Anaesthesiometer, Muskelgewicht), histologischer (Anzahl geschädigter Nervenfasern) und histomorphometrischer (Anzahl und Durchmesser der Axone, Myelinscheiden und Muskelfasern sowie Bestimmung der G-ratio) Parameter evaluiert. Ergebnisse: Gruppe C zeigt signifikant weniger geschädigte Nervenfasern als die entsprechende Kontrollgruppe D (p