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Supplement 1 10. Jahrgang September 2010 D57442 ... - DGPRÄC

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Poster | Freitag | 17.9.<strong>2010</strong><br />

Hypothese: Der ALT-Perforator-Lappen kann mit Faszia lata gehoben und<br />

proximal gestielt zur Bauchdeckenrekonstruktion ohne Netzeinlage herangezogen<br />

werden.<br />

Methoden: Anhand der (spärlichen) Literatur und eines exemplarischen<br />

Falles aus unserer Klinik werden die Konditionen und die operative Vorgehensweise<br />

der Bauchdeckenrekonstruktion mit gestieltem ALT Lappen<br />

dargelegt.<br />

Kasuistik: Patientin, 76 J., Diabetes mellitus, nach Uterus CA vor 23 Jahren<br />

(mit OP und RTX behandelt) superinfiziertes zerfallendes Radioderm<br />

allschichtig des gesamten Unterbauchs(25×15 cm). Präoperative<br />

Bilder und CT belegen die Ausgangssituation.<br />

Ergebnisse: Spannungsfreie Rotation des Perforatorappens vom Oberschenkel<br />

zum Unterbauch ohne jegliche Durchblutungsstörung. Komplikationsloser<br />

Verlauf, Wundheilung per primam. Keine Bauchwandschwäche,<br />

keine Herniation (MRT Diagnostik postop.); großer Gewinn<br />

an Lebensqualität für die Patientin.<br />

Fazit: Der gestielte ALT-Perforatorlappen eignet sich gut zur Rekonstruktion<br />

von komplizierten allschichtiger Wunden im Unterbauch. Ausblick:<br />

Für alle komplizierten Wunden der Bauchwand, welche z.B. wegen Infektgefahr<br />

den Einsatz von Fremdmaterial (Netze) unmöglich machen,<br />

stellt der gestielte ALT-Lappen mit Fascia lata eine gute Behandlungsoption<br />

dar.<br />

P89 L sWOP (subcutaneous wash out procedure)<br />

als therapieoption zur behandlung von Extravasationen<br />

mit Chemotherapeutica<br />

Steiert A, Burke W, Gohritz A, Herold C, Vogt PM<br />

Medizinische Hochschule Hannover<br />

Extravasationen von Chemotherapeutika können Gewebenekrosen und<br />

Gewebedefekte zur Folge haben und zu Funktionsverlusten an Extremitäten<br />

führen. Ohne Therapie führen ein Drittel der Extravasationen mit<br />

potentiell gewebetoxischen Substanzen zu Ulzerationen, die in einigen<br />

Fällen eine mikrochirurgische Rekonstruktion erfordern. Ziel der Arbeit<br />

ist die chirurgische Technik (SWOP), die Indikation zu SWOP entsprechend<br />

unterschiedlicher Substanzklassen von Chemotherapeutika und<br />

die Ergebnisse unserer Patientenserie, bei denen wir SWOP durchführten,<br />

darzustellen.<br />

Hypothese: Durch die Durchführung von SWOP werden potentiell gewebetoxische<br />

Extravasationen verdünnt und abgesaugt, um damit das Risiko<br />

von Ulzerationen zu verringern.<br />

Patienten und Methode: In einem Zeitintervall von drei Jahren führten wir<br />

SWOP bei 13 weiblichen Patientinnen mit Extravasationen von Chemotherpeutika<br />

durch. Neun Patientinnen erlitten ein Paravasat mit stark<br />

gewebetoxischen Eigenschaften und vier Patientinnen mit weniger stark<br />

gewebetoxischen Eigenschaften.<br />

Ergebnisse: Das durchschnittliche Intervall zwischen Extravasation und<br />

SWOP betrug 345 (140–795) min. In keinem Fall kam es zu Ulzerationen<br />

oder Gewebedefekten. Die inflammatorische Reaktion des Gewebes<br />

war nach der Durchführung von SWOP stetig rückläufig. In einem<br />

Nachbeobachtungsintervall von drei Monaten traten keine weiteren<br />

Komplikationen auf.<br />

Fazit: Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass SWOP eine minimalinvasive,<br />

sichere und effective Methode darstellt, um die Wahrscheinlichkeit<br />

von Komplikationen nach Extravasationen mit Chemotherapeutika<br />

zu reduzieren. Vergleichende Studien zur Effektivität der konservativen<br />

Therapie von Extravasaten mit Chemotherapeutika existieren nicht. Daher<br />

sollte die therapeutische Option zur Durchführung von SWOP den<br />

Patienten angeboten werden.<br />

Plastische Chirurgie 10 (Suppl. 1): 105 (<strong>2010</strong>)<br />

Abstracts<br />

P90 L Der s-GAIF – eine Reservemethode zur Deckung<br />

des komplexen, lumbalen Defektes<br />

O‘Dey DM, Gröger A, Pallua N<br />

Universitätsklinikum Aachen<br />

Die Komplexität lumbaler Gewebedefekte bedingt nicht selten eine Minimierung<br />

verfügbarer Optionen zur Defektdeckung. Die Glutealregion<br />

bietet eine Gefäßarchitektur die vielseitig zur Integration in Lappenplastiken<br />

genutzt werden kann und zudem eine günstige Lagebeziehung zur<br />

Lumbalregion aufweist.<br />

Methode: An einem Fallbeispiel werden häufig vorgefundene Probleme<br />

lumbaler Defekte, sowie die anatomische Basis und das operative Konzept<br />

einer sich auf die A. glutealis superior stützenden, muskulokutanen<br />

Insellappenplastik (superior gluteal artery island flap; kurz S-GAIF) zur<br />

Defektdeckung vorgestellt.<br />

Ergebnisse: Der S-GAIF zeigt eine stabile, axiale Durchblutung und gute<br />

geometrische Eigenschaften zur Deckung des komplexen, lumbalen Defektes.<br />

Insbesondere bei freiliegendem Osteosynthesematerial der Wirbelsäule<br />

bietet das muskulokutane Lappendesign eine suffiziente Defektdeckung.<br />

Der Verschluss der Hebestelle erfolgt primär.<br />

Fazit: Der S-GAIF bietet bei entsprechender Indikation eine sichere Reservemethode<br />

zum lokoregionalen Verschluss des schwierigen, lumbalen<br />

Defektes bei vertretbarer Hebemorbidität.<br />

P91 L Plastisch-chirurgische Deckung perinealer<br />

Defekte nach tumorresektion im Rahmen interdisziplinärer<br />

Operationen<br />

Hierner R, Niebel W, Wimberger P, Kimmig R<br />

Universitätsklinikum Essen<br />

Bei den meisten Patienten stellt der Wundschluss nach anteriorer pelvino<br />

rektaler Rektumamputation (APRA) kein Problem dar. In Fällen<br />

mit vorausgegangener Bestrahlung oder pararektaler Tumorinfiltration<br />

kann jedoch eine plastische Deckung notwendig werden. Bei dieser Patientengruppe<br />

hat sich an unserer Klinik eine multidisziplinäre Versorgung<br />

bestens bewährt.<br />

Patienten und Methode: Im Zeitraum von 2002 und 2009 wurde bei 25 Patienten<br />

ein ausgedehnter pelviner Defekt nach APRA gedeckt. Die Operation<br />

erfolgte bei 10 Männer und 15 Frauen. Das Patientenalter betrug<br />

36–78 Jahre. In einer retrospektiven klinischen Studie wurden folgende<br />

Kriterien untersucht: 1) Art der Lappenplastik, 2) Operationsdauer, 3)<br />

intraoperativer Blutverlust, 4) Hospitalisationsdauer, 5) Mobilisation,<br />

und 6) Art und Anzahl von Komplikationen.<br />

Ergebnisse: Die Defektdeckung erfolgte mithilfe einer bilateralen Glutaeus-maximus<br />

Lappenplastik (15), gestielten myokutanen Rectus-abdominis-Lappenplastik<br />

(4) und einer gestielten M.-gracilis-Lappenplastik<br />

(6). Der durchschnittliche intraoperative Blutverlust, die Operationsdauer<br />

und die Dauer der Hospitalisation waren bei der Rectus-abdominis<br />

Lappenplastik am längsten. Ein Patient mit bilateraler Glutaeus<br />

maximus Lappenplastik verstarb unmittelbar postoperativ. Bei den restlichen<br />

24 Patienten trat im weiteren Verlauf mindestens eine frühe oder<br />

späte Komplikation ein, wobei die Rectus-abdominis Lappenplastik die<br />

niedrigste Komplikationsrate aufwies. 2 Jahre nach Operation waren<br />

noch 18 Patienten am Leben. 13 zeigten eine geringe funktionelle Beeinträchtigung<br />

bei Gehen, Sitzen oder Fahrrad fahren, bei 5 Patienten<br />

bestanden neurogene Beschwerden.<br />

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