Supplement 1 10. Jahrgang September 2010 D57442 ... - DGPRÄC
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Poster | Donnerstag | 16.9.<strong>2010</strong><br />
die Umgebung unsichtbar! Jede für andere Personen sichtbare oder gar<br />
deutlich auffällige Veränderung spricht gegen ein gutes Resultat und damit<br />
gegen die Haartransplantation an sich. Die Gestaltung des Haaransatzes<br />
richtet sich vor allem nach ethnischen Gesichtspunkten und empirischen<br />
Vergleichen sowie nach dem Alter der Patienten. Haaransätze europäischer<br />
Frauen unterscheiden sich von denen asiatischer Herkunft. Mit<br />
zunehmendem Alter weicht der Haaransatz insgesamt etwas nach oben<br />
und hinten, was in der Planung der Behandlung berücksichtigt werden<br />
muss. Operative Eingriffe wie Face- und Stirnlift führen nicht selten zu<br />
Veränderungen, die Handlungsbedarf erfordern. Ein verjüngtes Gesicht<br />
sollte ergänzt werden durch einen ebenso jugendlichen Haaransatz. Die<br />
Operationstechnik muss sorgfältig atraumatisch, möglichst fein und dicht<br />
sein. Außerdem müssen die Transplantate randomisiert, also völlig irregulär<br />
und trotzdem einer gewissen Systematik folgend platziert werden.<br />
Das stellt hohe Anforderungen an das ganze Transplantationsteam hinsichtlich<br />
Präparation und Transplantation. So werden heute im Vergleich<br />
zu früher für die Rekonstruktion des Haaransatzes doppelt bis dreimal so<br />
viel follicular units transplantiert. Das hat zur Folge, dass mit Zunahme an<br />
Natürlichkeit und Dichte auch die Zahl der Verdichtungs- bzw. Zweit- und<br />
Drittoperationen sinkt. Die Zufriedenheit des Patienten wird durch alle o.<br />
g. Maßnahmen, wenn lege artis ausgeführt, erheblich verbessert, was die<br />
Entscheidung zur Haartransplantation positiv beeinflusst.<br />
V188 L Klassifikation der alternden Oberlippe unter<br />
berücksichtigung photomorphometrischer, histologischer<br />
und radiologischer Untersuchungen<br />
Penna V, Stark GB, Eisenhardt SU, Bannasch H, Iblher N<br />
Universitätsklinikum Freiburg<br />
Zur Therapie der alternden Oberlippe stehen eine Vielzahl an verschiedenen<br />
Behandlungansätzen zur Verfügung, ohne dass klare anatomische<br />
und physiologische Untersuchungen über die Altersveränderungen zugrunde<br />
liegen. Im Folgenden werden die Altersveränderungen der Oberlippe<br />
durch Photomorphometrie, Histologie und MR-Untersuchungen<br />
evaluiert und basierend hierauf eine Klassifikation mit stadiengerechter<br />
Therapieempfehlung vorgestellt.<br />
Methoden: (1) In 182 standardisierte Fotoaufnahmen wurde die Oberlippe<br />
in Bezug zu mehreren Gesichtsmaßen gesetzt und hinsichtlich Alter<br />
und Geschlecht photomorphometrisch vermessen. (2) In Schädel-MRT-<br />
Untersuchungen von 30 Frauen zwischen 20 und 35 Jahren und zwischen<br />
65–80 Jahren wurde Oberlippen-relevante anatomische Maße erhoben.<br />
(3) Histologische Querschnitte der Oberlippe von 20 weiblichen<br />
Individuen (80 Jahre, n=10), wurden analysiert.<br />
(4) Basierend auf unsere Untersuchungsergebnisse wurde eine Klassifikation<br />
der gealterten Oberlippe abgeleitet und validiert.<br />
Ergebnisse: Die photomorphometrische Auswertung zeigte eine statistisch<br />
signifikante vertikale Verlängerung der Oberlippe im Alter. Das sichtbare<br />
Lippenrot nimmt im Alter ab, das Prolabium verlängert sich. Die<br />
MRT-Untersuchung wies eine Abnahme der Lippendicke auf, ein Volumenverlust<br />
konnte nicht nachgewiesen werden. In der histologischen<br />
Untersuchung sieht man eine Abnahme der Dermisdicke und eine relative<br />
Zunahme des subcutanen Fettgewebes bei gleichzeitiger Atrophie<br />
des M. orbicularis oris. Zusätzlich kommt es zu einer Degeneration elastischer<br />
und Kollagenfasern. Die vorgestellte Klassifikation wurde von<br />
drei unabhängigen Untersuchern getestet, hier ergab sich eine Übereinstimmung<br />
der Testergebnisse von 98 %.<br />
Fazit: Die durchgeführten Analysen und die vorgeschlagene Klassifikation<br />
stellen eine wissenschaftliche Basis für die therapeutische Strategie<br />
bei der perioralen Rejuvenation dar, die keinen Volumenverlust sondern<br />
eine Ptose zur Grundlage hat.<br />
Plastische Chirurgie 10 (Suppl. 1): 73 (<strong>2010</strong>)<br />
Poster<br />
Posterpräsentationen I<br />
Donnerstag, 9:00–10:00 Uhr, Seminarraum 3<br />
P1 L Die temporäre Papillentransfixation<br />
bei Mamilleninversion Grad III<br />
Naik MRG<br />
Elbe Klinikum Stade<br />
Abstracts<br />
Die Mamilleninversion ist ein häufiges Problem in der Ästhetischen Chirurgie.<br />
Während im Stadium I die Eversion der Pappilla mammae durch<br />
sensorische Reize wie Kälte oder Erregung ausgelöst werden kann, ist<br />
im Stadium II die Eversion erst mechanisch-manuell möglich. Verbleibt<br />
die Mamille im Stadium III tief adhärent, hilft nur die operative Lösung.<br />
Hypothese: Von einigen Chirurgen wird das erneute Einsinken der Mamille<br />
postoperativ als häufigste Komplikation beklagt. Um hiergegen<br />
prophylaktisch vorzugehen, ist aus unserer Sicht die akribische operative<br />
Durchtrennung der fibrösen Stränge unter Sicht mit der Lupenbrille<br />
und, unter Umständen, auch der Milchgänge erforderlich. Von einigen<br />
Autoren wird supportiv das Mamillenpiercing angewandt. Ältere Patientinnen<br />
lehnen dieses Vorgehen oft ab oder es kann bei allergischer Konstitution<br />
nicht realisiert werden. Unterstützend zur operativen Eversion<br />
nehmen wir bei jeder Mammillenaufrichtung im Stadium III nach Han<br />
und Hong einen einfachen Trick zur Hilfe, der im Folgenden beschrieben<br />
wird:<br />
Methoden: In einer modfizierten Pitanguy-Technik realisieren wir die<br />
Aufrichtung der Papillen. Anstelle des transareolären Zugangs wird die<br />
Mamille periareolär, d.h. in der inferioren Hälfte nach Schwager inzidiert.<br />
Unter Sicht mit der Lupenbrille werden die fibrösen Stränge interductal<br />
gezielt durchtrennt. Die Milchgänge werden in der Regel von den<br />
umgebenden Adhäsionen gelöst und befreit. Es folgt der schichtweise<br />
Wundverschluss von kaudal nach apikal, um eine größere Projektion zu<br />
erzielen. Von 3 Uhr nach 9 Uhr wird die aufgerichtete Papille transversal<br />
mit einer 18-G-Venenverweilkanüle perforiert und der Katheter unter<br />
Entfernung der Kanüle belassen. Eine geschlitzte Kompresse wird unterlegt,<br />
die den Druck gleichmäßig verteilt. Nach einer Woche wird der<br />
Katheter mit dem Fadenmaterial entfernt.<br />
Ergebnisse: Das Risiko für ein erneutes Einsinken der Mamille wird mit<br />
der temporären „Verriegelungstechnik“ reduziert. Die Technik ist einfach<br />
in der Anwendung und wird sehr gut von den Patientinnen toleriert.<br />
Fazit: Im Stadium III nach Han und Hong der Mamilleninversion kann<br />
die minimalinvasive Methode der transpapillären Fixation nach operativer<br />
Aufrichtung den erwünschten Eversionseffekt unterstützen.<br />
P2 L Der Einsatz von autodermalem transplantat zur<br />
stabilisierung der bauchwand<br />
de Kerviler S, Woollard ACS, Mosahebi A<br />
Royal Free Hospital London, Großbritannien<br />
Eine verbleibende Bauchwandschwäche im Entnahmebereich einer<br />
muskelsparenden TRAM-Lappenplastik z.B. für Brustrekonstruktionen<br />
stellt ein bekanntes Problem dar. Ist ein direkter Verschluss der Rectusscheide<br />
nicht möglich, muss dieser Defekt verstärkt werden. Hier galten<br />
Prolene und/oder Vicryl-Netze lange Zeit als Goldstandard. Selbst<br />
nach Hebung eines DIEP-Lappens wird häufig eine Verstärkung Bauchwandverschlusses<br />
mit Allo- oder Xenograft vorgenommen. Neuerdings<br />
werden zunehmend Kadaverdermis-Präparate für diese Zwecke genutzt.<br />
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