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Supplement 1 10. Jahrgang September 2010 D57442 ... - DGPRÄC

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Abstracts<br />

auf. Durch eine weitgehend nebenwirkungsfreie Dauermedikation mit<br />

Propranolol 2 mg/kg KG kann nicht nur ein Sistieren des Wachstums<br />

sondern sogar eine Regression kindlicher Hämangiome erzielt werden.<br />

Durch die zu erreichende massive Volumenreduktion und verminderte<br />

Blutungsneigung wird eine frühzeitigere, umfassendere sowie komplikationsärmere<br />

plastisch chirurgische Therapie möglich. Als Erklärung für<br />

die gute therapeutische Wirksamkeit von Propranolol könnte die induzierte<br />

Vasokonstriktion und abfallende Expression von VEGF (Vascular<br />

endothelial growth factor) und FGF (Fibroblast growth factor) angesehen<br />

werden. Weitere Studien werden die optimale Dosierung und Dauer<br />

sowie den günstigsten Zeitpunkt des Therapiebeginns klären müssen.<br />

Im Gegensatz zu den bereits veröffentlichten Fallberichten konnten wir<br />

auch ein gutes Ansprechen von Hämangiomen auf Propranolol nach<br />

Vollendung des 12. Lebensmonats zeigen.<br />

P35 L Kutanes Angiosarkom –<br />

Fallbericht und Literaturübersicht<br />

Altayli Z, Heinrich C, Exner K<br />

Markus-Krankenhaus Frankfurt am Main<br />

Das kutane Angiosarkom ist ein seltener vaskulärer Tumor, dessen Häufigkeit<br />

1 % aller Sarkome beträgt. Der Tumor nimmt seinen Ursprung<br />

aus Endothelzellen und tritt überwiegend bei älteren männlichen Patienten<br />

auf. Die äußere Manifestation ist so unterschiedlich und variabel,<br />

dass es häufig als Hämatom, Angioödem oder rosazeaartige Dermatitis<br />

fehldiagnostiziert wird.<br />

Material und Methoden: Ein 78jähriger Patient stellte sich mit einer hämatomartigen<br />

Veränderung der Kalotte auswärtig vor. Anamnestisch<br />

gab er eine Schädelprellung 4 Monate zuvor an, seitdem sei der Befund<br />

größenprogredient. Auswärtig wurde die Veränderung exzidiert, der<br />

Defekt mit einer lokalen Verschiebelappenplastik gedeckt. Nach Vorliegen<br />

der Histologie eines high-grade Angiosarkoms wurde der Patient<br />

uns zur Nachresektion und Defektdeckung vorgestellt. Die Nachresektion<br />

bei uns ergab weitere Infiltration durch Low-grade-Komponente.<br />

Bei ausreichendem Sicherheitsabstandes konnte der Defekt schließlich<br />

durch einen freien M.-latissimus-dorsi-Lappen erfolgen. Als Anschlussgefäße<br />

dienten die A. und V. temporalis superficialis. Die Einheilung<br />

war unproblematisch. Unter kurativem Ansatz wurde der Patient mit<br />

60 Gy bestrahlt. Eine Nachsorge erfolgte 6/12 Monate postoperativ<br />

mittels Inspektion, Fotodokumentation, CCT, Röntgen des Thorax und<br />

Sonographie der Halslymphknoten. Nach 6 Monaten zeigten sich Teleangiektasien<br />

und dunkle Induration der Haut, so dass rasterartig Proben<br />

entnommen wurden, um ein Rezidiv auszuschließen. Der Verdacht<br />

bestätigte sich nicht.<br />

Ergebnisse: Aus der Literatur ist zu entnehmen, dass unterschiedliche<br />

Formen der Angiosarkome existieren. Besondere Aufmerksamkeit sollte<br />

primären Angiosarkomen, lymphödemassoziierten Angiosarkomen und<br />

Angiosarkomen der Brust nach Radiatio gelten. Sarkome der Brust nach<br />

Radiatio sind Aufgrund der zunehmenden Zahl der Mammakarzinome<br />

immer häufiger zu finden. Als mögliche Risikofaktoren für die Entstehung<br />

der Angiosarkome hingegen gelten der Literatur nach vorhergehende<br />

Traumata, Lymphödeme und Bestrahlung. Histopathologisch<br />

sind high-grade und low-grade Komponenten und multifokales Auftreten,<br />

wobei der Übergang als fließend beschrieben wird. Das Kernstück<br />

der Therapie ist die Chirurgie, Studien belegten die signifikante Reduktion<br />

der Sterblichkeit durch eine postoperative adjuvante Radiatio. Trotzdem<br />

beträgt die 5-JÜR 4 %, im Median etwa 18–28 Monate.<br />

Diskussion: Angiosarkome treten in unterschiedlichsten Morphologien<br />

auf. Differenzialdiagnostisch sollte bei nicht heilenden, größenprogredienten<br />

hämatomartigen Veränderungen an ein Angiosarkom gedacht<br />

werden. Wir behandelten in den letzten 5 Jahren 5 Patienten mit An-<br />

giosarkomen und fanden, wie in der Literatur beschrieben, jeweils unterschiedliche<br />

Morphologien vor, über die wir vergleichend berichten<br />

werden.<br />

P36 L Charakteristische Merkmale und Unterschiede<br />

der nekrotisierenden Fasziitis und der gasbildenden<br />

Myonekrose<br />

Tilkorn D-J, Ring A, Fehmer T, Hauser J, Goertz O, Stricker I, Roetman B, Steinau H-U<br />

BG-Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum<br />

Sowohl die nekrotisiernde Fasziitis (NF) als auch die gasbildende Myonekrose<br />

(GMN) gehören zu den seltenen jedoch schweren und oft<br />

lebensbedrohlichen Weichgewebinfektionen. Sie teilen eingige Gemeinsamkeiten<br />

bezüglich der klinischen Symptomatik und des klinischen<br />

Verlaufs. Sie sind schnell progrediente Weichgewebsinfektionen mit einer<br />

ernsten Prognose und einer hohen Mortalität. Ziele der Studie ist es<br />

klinische Unterschiede dieser Infektionen welche die Therapie beeinflussen<br />

hervorzuheben.<br />

Methode: Die Daten der Patienten mit schweren Weichgewebsinfektion<br />

die in der Zeit von 2005 bis 2009 behandelt wurden, wurden retrospektiv<br />

analysiert. Es wurden 30 Patienten mit nekrotisiernder Fasziitis und<br />

6 Patienten mit gasbbildener Myonekrose identifiziert. Der LRINEC-<br />

Score wurde erfasst sowie die histologischen Präparate, CT- und MRT-<br />

Bildgebung beurteilt. Unterschiede bezüglch des klinischen Verlaufs, der<br />

Dauer des Krankenhausaufenthaltes, der chirurgischen Interventionen<br />

und der Nebenerkrankungen wurden evaluiert.<br />

Ergebnisse: Die nekrotisiernde Fasziitis entwickelte sich in den meisten<br />

Fällen auf Grund von minimalen Hautläsionen. Bei den agsbildenden<br />

Myonekrosen war bei 3 von 6 Patienten eine bis zur Einweisung in unsere<br />

Klinik verborgen gebliebene intraabdominelle Infektionsquelle ursächlich.<br />

Die GMN war mit einem erhöhten LRINEC-Score, einer höheren<br />

Mortalität, einem größeren chirurgischen Interventionsbedarf sowie<br />

einer längeren Krankenhausaufenthaltsdauer vergesellschaftet.<br />

P37 L Diffuse Melanosis cutis bei metastasiertem<br />

malignen Melanom – eine Rarität<br />

Krüss Ch, Bultmann H, Hallermann C, Krause-Bergmann A<br />

Fachklinik Hornheide, Münster<br />

Poster | Donnerstag | 16.9.<strong>2010</strong><br />

Das maligne Melanom ist ein bösartiger Tumor, der vom melanozytären<br />

Zellsystem ausgeht und sich überwiegend an der Haut manifestiert.<br />

Im Verhältnis zur Tumormasse besteht eine frühe Tendenz zur Metastasierung<br />

und damit eine ungünstige Prognose. Die Inzidenz nimmt in<br />

weißen Bevölkerungsgruppen weltweit zu und ist in Mitteleuropa seit<br />

dem Beginn der 1970er Jahre von 3 Fällen auf aktuell 10–12 Neuerkrankungen/100<br />

000 Einwohner gestiegen. Durch Aufklärungsprogramme<br />

und Früherkennungsmaßnahmen konnte trotz deutlicher Zunahme der<br />

Erkrankungen die Sterberate bisher weitestgehend konstant gehalten<br />

werden. Ca. 90 % aller malignen Melanome kommen derzeit als Primärtumor<br />

ohne erkennbare Metastasierung zur ersten Diagnose. Die tumorspezifische<br />

10-Jahres-Überlebensrate im Gesamtkollektiv beträgt 75–<br />

80 %. Bei Patienten mit klinisch manifesten Lymphknotenmetastasen<br />

beträgt die 10-Jahres-Überlebenswahrscheinlichkeit 20–40 %. Bei Fernmetastasierung<br />

ist die Prognose zumeist infaust. Die media-ne Überlebenszeit<br />

ohne Behandlung beträgt nur 6–9 Monate. Die Melanosis cutis<br />

ist ein äußerst selten vorkommendes Erscheinungsbild des metastasierten<br />

malignen Melanoms und tritt erst im fortgeschrittenen Tumorstadium<br />

auf. Etwa 30 Fälle sind in der englischsprachigen Literatur bekannt.<br />

Die Prognose der betroffenen Patienten ist sehr schlecht mit einer Über-<br />

86 Plastische Chirurgie 10 (Suppl. 1): 86 (<strong>2010</strong>)

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